Auf den Punkt gebracht...

[ehemaliger Benutzer]

Die sehr konservative Vorgangsweise mit Firmwareupdates für neue Funktionen/Features ist eigentlich das Einzige, das mich so richtig stört.
Dass man Magic Lantern für einige Anwendungen "braucht", ist keine gute Werbung für die Canon Firmwareentwicklung und Servicestrategie.

Ansonsten gibt es für mich bei Canon nichts zu bemängeln, die hardwaremäßige Innovationsgeschwindigkeit finde ich enorm und den großen Aufwand dahinter, um neue Technologien so gut wie pannenfrei in großen Stückzahlen ausrollen zu können, kann sich kaum jemand vorstellen.

Eine noch höhere Innovationsgeschwindigkeit ist oft grenzwertig betreffend Qualität, und das müssen in der Praxis dann die Kunden ebenso wie die Entwickler/Lieferanten ausbaden. Time-to-market über alles, das dachte man früher, bevor man auch in Qualitätskosten inklusive Imageverlust rechnete. Auch den Partnern bzw. Händlern macht man mit Pannen viele Probleme.

Und was Kunden, die ständig nach schnelleren Innovationen rufen, übersehen: der Wertverlust wird durch die Innovationsgeschwindigkeit und viele neue und "bessere" Modelle extrem beschleunigt.

[ehemaliger Benutzer]

http://www.photografix-magazin.de/bl...der-oder-doch/

Wenn ich in den letzten Jahren in verschiedenen Städten an Fotoausstellungen vorbeigekommen bin, dann habe ich immer eine große Neugier verspürt. Wie sehen die preisgekrönten Bilder aus? Wie wurde mit dem Licht gearbeitet? Und bedingt durch meine Arbeit hier bei Photografix war ich natürlich auch immer neugierig, mit welchen Kameras die Bilder fotografiert wurden.
Es sind in vielen Fällen wirklich alte Modelle. Hauptsächlich ältere Vollformatkameras von Canon und Nikon. Namen wie Fujifilm oder Sony sind die absolute Ausnahme.
Es wird also oftmals keine aktuelle Technik verwendet und trotzdem stechen die Bilder aus einer Masse von tausenden von Fotos heraus und sind preisgekrönt. Wie kann das sein?

Die Antwort steht zwar auch dort, kennt aber jeder selber.

Viele finden Spaß an analogen Kameras und "arbeiten" sogar wieder damit. Klar, es fahren auch noch welche mit Oldtimern oder mit einer Harley-Davidson.
Technischer Fortschritt ist nun mal Fortschritt, scharfe Bilder sind faszinierend, aber scharfe Bilder sind nicht immer die atmosphärischsten, solche aber braucht man wiederum z.B. am wenigsten in der Sport-/Produktfotografie - welche aber wiederum andere überhaupt nicht interessiert als fotografisches Betätigungsfeld.
Das ist eigentlich das Schöne in diesem Forum, dass die Bilder im Vordergrund stehen und nicht so sehr das Equipment und es aus diesem Grund keine Bilderthreads wie "gemacht mit Kamera yyyyy", "besser gemacht mit Kamera xxxxx"
Und wer eine Canonausrüstung mit mehreren Objektiven hat wird sich's gut überlegen umzusteigen, vor allem, wenn er damit nicht mal bessere Bilder für seinen Wirkungsbereich erzielt oder für seine Bildausgabe.
Allerdings war ich auch überrascht, als ich die 7D II hatte im Vergleich zur Ier hinsichtl. Rauschverhaltens. Fortschritt! Aber im blauen Forum im entsprechenden Bilderthread kann man tonnenweise hervorragende Bilder mit der 7D I finden.

Am schönsten dann, wenn sie von einem Menschen für Menschen gemacht werden und tolle Emotionen in einem hervorrufen. Da interessiert es keinen mehr, ob es Canon oder Nikon ist oder ob 10MP oder 50MP, ob ISO100 oder ISO1600 im Spiel waren.

Dem schließ' ich mich sofort an.

Es muss/darf nicht heißen:

Am schönsten dann, wenn sie von einem Menschen mit Kamera yyyy gemacht werden, wobei auch das Ich "für Menschen" bedeutet. Wenn ich an mehr Technik, an mehr Schärfe, an mehr ..... Spaß habe, dann trifft dieses Mehr die Entscheidung. Dieses Mehr kann aber für andere völlig bedeutungslos sein im Sinne des Zitats oder des oberen Blogs: Bilder einer Ausstellung - ohne Kamerazuordnung, gemacht mit älteren Modellen als heraussragende Ergebniss.

[hanibal49]

Muss man in dieser Diskussion allenfalls noch beachten, dass sich der Kameramarkt stark verändert hat: Das low end ist praktisch weg und im high end sind wir bei stark reduzierten Volumina gelandet. Die Tasohle scheint erreicht, aber trotzdem ist das kein Wachstumsmarkt mehr. Mit den Spiegellosen sind wir wohl am Anfang eines neues Zyklus‘s. Es ist aber unklar, wie es hier weitergeht. Das Bajonett-Thema gehört hier dazu. Was für einen AF soll man da weiter entwickeln? Dual Pixel ist ein toller Ansatz, den die DSLR-Nutzer aber kaum als Innovation anerkennen. Man kann gespannt sein.

[itstata]

Ich muss gestehen, dass ich gerade meine geliebte Canon 5d Mark II mit vielen L-Festbrennweiten verkaufe. Ich finde das Schlechtreden von Canon auch extrem übertrieben und das Meckern ist auf hohem Niveau. Ich glaube auch nicht, dass Canon keine gute gute KB-DSLM liefern wird. Mich hat in letzter Zeit eigentlich mehr das Gewicht gestört. Gerade mit Kindern habe ich so meist nur zwei Linsen dabei gehabt. Mir war immer klar, dass KB immer auch schwere Objektive mit sich bringt. Deswegen habe ich nie zu Sony geguckt - Haptik und Bedienung sagen mir da auch nicht zu. Ich habe mir jetzt eine Fuji XT-2 gekauft. Sie ist in fast allen Belangen (BQ, AF...) besser als meine 5D Mark II und dann inkl. Objektive extrem leicht. Durch die Festbrennweiten kann ich auch trotz APS-C gut freistellen (z.B: 56mm 1.2f). Natürlich liegen auch fast 10 Jahre Entwicklung dazwischen .

Für Canon würde ich mir wünschen, dass sie auch für ambitionierte Hobbyfotografen einen Body inkl. leichter Objektive liefern würden. Die Canon EOS M5 ist mir zu sehr auf Freizeitknipser ausgelegt (Automatikprogramme etc.). Ich kann mir vorstellen, dass Canon im nächsten Jahr auch so etwas bringen wird. Aktuell reagieren sie recht träge auf den Markt - bei vielen wegweisenden Entscheidungen aber nachvollziehbar.

[Christian Ahrens]

Für Canon würde ich mir wünschen, dass sie auch für ambitionierte Hobbyfotografen einen Body inkl. leichter Objektive liefern würden.

Hi,

nicht nur für Hobbyfotografen. Auch viele Profis wünschen sich genau so etwas: zum Beispiel Reportagefotografen, Eventfotografen, Hochzeitsfotografen – und viele andere, die keine Lust mehr auf die großen Boliden und die schweren Gläser haben.

Viele Grüße
Christian

www.beruf-fotograf.de
www.ahrens-steinbach-projekte.de

[ehemaliger Benutzer]

Ich hab eher den Eindruck, daß Canon und Nikon auf dem besten Weg sind, den Zeitenwechsel in der Fotografie zu verschlafen.

Die Software wird gegenüber der Hardware immer wichtiger, wie Google aktuell mit seinem neuen Pixel2-Smartphone unter Beweis stellt.
Google hat gerade eben unbearbeitete Bilder und Videos dieser neuen Kamera-Generation gezeigt, und mit ein wenig Phantasie kann mann erahnen, was dabei heraus käme, wenn man dieser Technik mit einem APS-C-Sensor und hochwertigen Objektiven kombiniert.

Natürlich ist das "noch" keine wirkliche Konkurrenz zu den heutigen DSLR, aber die Geschwindigkeit mit der diese Technik perfektioniert wird, ist schon beeindruckend.

Dabei sind diese Ergebnisse nicht einer Überlegenen Hardware, sondern einer besonders intelligenten Software geschuldet, und wenn die traditionellen Kamera-Hersteller darauf nicht reagieren, kann sie ganz schnell das selbe Schicksal wie seinerzeit Nokia ereilen.

In meinen Augen ist es nur eine Frage der Zeit, bis Google mit irgendeinem renommierten Kamera-Hersteller eine Kooperation eingeht und diese Technik in einer "großen Kameras" verfügbar macht.

Das Thema Geschwindigkeit wird dabei auch über kurz oder lang an Bedeutung verlieren, wenn sowieso grundsätzlich Video-Sequenzen aufgezeichnet werden, und man daraus nur noch den geeigneten Zeitpunkt extrahieren muß.

Für weniger Technik-affine Zeitgenossen mag das heute wie Science-Fiction klingen, aber wir sind da technisch bereits viel näher dran, als die Meisten heute realisieren.

[hanibal49]

Hi,

nicht nur für Hobbyfotografen. Auch viele Profis wünschen sich genau so etwas: zum Beispiel Reportagefotografen, Eventfotografen, Hochzeitsfotografen – und viele andere, die keine Lust mehr auf die großen Boliden und die schweren Gläser haben.

Viele Grüße
Christian

www.beruf-fotograf.de
www.ahrens-steinbach-projekte.de

Da bin ich voll bei dir. Nur sind ja dire Telelinsen bei Spiegellosen nicht leichter als bei DSLR immer VF resp APS-C verglichen.

Und Zusatzfrage: Ist denn der Dual Pixel Sensor im Google Pixel 2 ein Canon Sensor?

[itstata]

Da bin ich voll bei dir. Nur sind ja dire Telelinsen bei Spiegellosen nicht leichter als bei DSLR immer VF resp APS-C verglichen.

Und Zusatzfrage: Ist denn der Dual Pixel Sensor im Google Pixel 2 ein Canon Sensor?

Na ein Unterschied ist da schon (sicher nicht 100% vergleichbar):

Fujifilm FUJINON XF 50-140mm f2.8 R LM OIS WR --> 995 g
Canon EF 70-200mm f2.8 L IS II USM --> 1.490 g

Ich hätte nur keine Lust an so einem kleinen Body eine lange Linse zu tragen. Dann fängt man wieder mit Batteriegriffen an und hat nichts gekonnt.

[ehemaliger Benutzer]

Und Zusatzfrage: Ist denn der Dual Pixel Sensor im Google Pixel 2 ein Canon Sensor?

Meines Wissens nicht.

Der Trick, den Google hier anwendet ist wohl eine Reihe von Bildern mit verschobenen Focus in schneller Folge zu machen, und die Bilder je nach gewünschter Bildwirkung zu verrechnen - ähnlich dem klassischen Focus-Stacking, nur eben deutlich intelligenter.

So wird dann auch die Freistellung erreicht, Verwackler korrigiert, der Dynamik-Umfang gesteigert etc.

[h3]

Eigentlich sind diese Diskussionen so was von durchgekaut und überflüssig, aber ich trolle mal mit.

Dass man Magic Lantern für einige Anwendungen "braucht", ist keine gute Werbung für die Canon Firmwareentwicklung und Servicestrategie.

Ich hatte Magic Lantern über Jahre auf meinen Speicherkarten, bis ich einsah, dass ich keine der Möglichkeiten, die Magic Lantern mir eröffnet, jemals nutze.

Nicht falsch verstehen: Ich steh auf offene Hardware, ich wünschte, Hersteller würden ihre Geräte viel offener, hackerfreundlicher rausbringen - Nexus und OnePlus sind für mich quasi die einzigen smarten Smartphones.

Ich finde es nur schräg, Canon vorzuwerfen, dass "man Magic Lantern für einige Anwendungen" brauche. Für Canon gibt es immerhin Magic Lantern! Für Sony, Nikon, Fuji sucht man Firmware-Hacks vergeblich. Also kein Minus für Canon, sondern ein Plus. Außerdem wird niemand, der andere Features benötigt, als Canon anbietet, gezwungen, auf Canon zu setzen. Z. B. einfach mal mit Sony glücklich sein, ohne daraus ein Sony-ist-so-viel-weiter-als-Canon-Ding draus zu machen.

Ich habe mir jetzt eine Fuji XT-2 gekauft. Sie ist in fast allen Belangen (BQ, AF...) besser als meine 5D Mark II

Ist das wirklich so? Ist die Bildqualität der XT-2 eindeutig besser als die der 5DII (RAW, nicht JPEG freilich)?

Und dann sind da immer noch Aspekte wie Ergonomie (kein Retrogehäuse schmeichelt sich der Hand ähnlich gut an wie die einstelligen Canon-Bodies), Akkulaufzeit, Objektivpark, Softwareauswahl ...

und viele andere, die keine Lust mehr auf die großen Boliden und die schweren Gläser haben.

Muss sich echt mal ändern, auf Messen, Pressekonferenzen, in Stadien, im Konzertgraben, bei Hochzeiten, auf den Straßen der Konfliktregionen ... Überall das Gejammer und Geächze der Fotografen, denen ihr Equipment zu groß und zu schwer geworden ist. Ach ne, halt, die jammern da gar nicht. Gejammert wird in den Foren, von wenigen in hoher Frequenz.

Die 5D ist von der Größe her schon sehr angenehm. Und vermutlich kann Canon da auch gar nicht allzu viel ändern, ohne ein neues Bajonett einzuführen. Sony etwa kriegt da nix besser hin.

Die Software wird gegenüber der Hardware immer wichtiger

Prima. Also immer schön RAW fotografieren und sich freuen, dass diese Fotos in Zukunft noch besser werden, da die RAW-Converter noch besser werden. Klar, man kann auch Fuji-JPEG nehmen, sich sagen, dass das heute mehr als ausreicht, und sich freuen, dass es morgen durch Firmwareupdates etwas besser wird.

Um hochwertige Daten zu bekommen, braucht es gute und gern große Sensoren sowie hervorragende Optik. Verarbeitet werden können die Daten dann später am Rechner.

Fujifilm FUJINON XF 50-140mm f2.8 R LM OIS WR --> 995 g
Canon EF 70-200mm f2.8 L IS II USM --> 1.490 g

Ich hätte nur keine Lust an so einem kleinen Body eine lange Linse zu tragen.

An dieser Stelle weisen physikaffine Foristen (zu denen ich nicht zähle) doch immer wieder darauf hin, dass 2.8 an APS-C 4.0 an FF entspricht. Also könntest Du von Canon ein 70-200/4 nehmen und hättest knapp 300 Gramm gespart.