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Thema: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

  1. #1
    Free-Member
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    Standard Event-Fotografie: Qualität und Anspruch
    Thread-Eröffner

    Hi Leute,

    mein Sohn hatte vergangenes Wochenende Abiball.
    Dort war eine Argentur zugegen, die im Auftrag des Veranstalters Bilder gemacht hat.
    Nun sind diese Bilder für die Teilnehmer im Web zur Ansicht bereitgestellt.

    Mein Metier ist eher die Sportfotografie - aber was dort an Bildern gezeigt wird, lässt mich grauseln.
    Beispiele zeigen kann ich hier schlecht. Ob ich den Zugangscode veröffentlichen kann, weiß ich auch nicht. Obwohl er nicht Veranstaltungsbezogen ist - man sieht damit aktuell die Bilder von 4 ähnlichen Veranstaltungen.

    Deshalb versuche ich mal zu beschreiben, was mich stört:

    Vor der Veranstaltungen wurden die ankommenden, sich noch im Freien befindenden Gäste gruppenweise aufgenommen.
    Dabei war es dem Fotografen anscheinend furchtbar egal, ob er mit oder gegen das Licht fotografiert - einen Aufhellblitz hatte er nicht in Verwendung, was man leider oft deutlich merkte. So schien die Sonne durch vereinzelte Bäume, was teilweise deutlich auf den Personen zu erkennen ist und natürlich auch die Belichtung beeinflusst.

    Auch im Foyer wurden die Ankommenden fotografiert - teilweise auf einer Art "roten Teppich", teilweise aber auch vor den Wänden und Türen der Halle.
    Auf den teilweise recht störenden Hintergrund wurde nicht geachtet, die Tiefenschärfe ist immer auf einem Maximum, so dass man die Schilder an den Wänden genauso scharf sind, wie die Gesichter.

    Dann gab es die Möglichkeit, sich unter "Studiobedingungen" (neutraler Hintergrund mit Hohlkehle, Studioblitze) fotografieren zu lassen. Dabei kamen durchaus gute Bilder zu Stande - aber auch solche, die ich entsorgt oder zumindest deutlich Bearbeitete habe.
    Z.B. Paarbilder, bei denen die Personen über oder unter dem Knie abgeschnitten wurden, Gruppenaufnahmen, bei denen die Füße fehlen oder bei denen eine der Personen an der Seite abgeschnitten ist.

    Aufnahmen beim Tanzen erfolgten von der Bühne herab, d.h. der Fotograf stand gut 1,5m über den zu Fotografierenden. Diese Bilder erinnern durchweg an schlechte Kinderbilder, bei denen die Erwachsenen stehend ihre Kinder in der Sandkiste fotografieren.

    Sehe ich das einfach zu kritisch? Oder "muss" man auf sowas heute nicht mehr achten?

    Ich dachte immer, schlechter als der Fotograf, der immer die Klassenfotos gemacht hat, könne es nicht mehr werden.
    Die Auswahl dieser Bilder zeigt das Gegenteil.


    Ciao

    dirk

  2. #2

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Moin Dirk,
    sicher siehst Du das nicht zu kritisch. Dieses Thema ist einfach ärgerlich und wurde nicht mit der nötigen Sorgfalt, wie von Dir und sicher vielen anderen Personen gewünscht, angegangen.
    Mein Beispiel heisst Tanzstundenabschlussball. Die Beschreibung könnte ich fasst eins zu eins übernehmen.
    Vielleicht hilft es wenn der Fotograf von der Kritik erfährt?
    Beste Grüße
    Renee

  3. #3
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Renee-Celle Beitrag anzeigen
    Vielleicht hilft es wenn der Fotograf von der Kritik erfährt?
    Meiner Meinung nach eher nicht, denn erstens ist der Event vorbei und das Ergebnis nicht mehr zu ändern, andererseits ist Unvermögen selten mit Einsicht gesegnet. Das Problem liegt im "billiger geht immer" -- jemand, der sich gewissenhaft vorbereitet und arbeitet, wird eher nicht darauf aus sein, einen schlechten Ruf zu erarbeiten, das aber kostet. Und wenn der Auftraggeber das nicht würdigt, kommt es halt zu Ent-Täuschungen.

    Also sollte der Besteller die Kritik erhalten, denn der bestimmt beim nächsten Mal mit dem Auftragsbuch, ob wieder Mist gebaut wird.
    Geändert von ehemaliger Benutzer (14.06.2017 um 11:02 Uhr)

  4. #4
    Free-Member Avatar von BW26
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    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Zitat Bezug auf die Nachricht von f:11 Beitrag anzeigen
    Meiner Meinung nach eher nicht, denn erstens ist der Event vorbei und das Ergebnis nicht mehr zu ändern, andererseits ist Unvermögen selten mit Einsicht gesegnet. Das Problem liegt im "billiger geht immer" -- jemand, der sich gewissenhaft vorbereitet und arbeitet, wird eher nicht darauf aus sein, einen schlechten Ruf zu erarbeiten, das aber kostet. Und wenn der Auftraggeber das nicht würdigt, kommt es halt zu Ent-Täuschungen.

    Also sollte der Besteller die Kritik erhalten, denn der bestimmt beim nächsten Mal mit dem Auftragsbuch, ob wieder Mist gebaut wird.
    Sehe ich genau so. Beim Stichwort "billiger geht immer", es wäre mal interessant zu erfahren in welcher Region sich das Honorar der Agentur bewegt hat und ob sie Referenzen vorweisen kann. Des weiteren stellt sich auch die Frage warum die Wahl auf "Diese" gefallen ist. Machen sie es schon seit Jahren? sozusagen Haus u. Hoffotograf, oder wirklich nur weil sie die Billigheimer sind. Dann darf man halt auch nicht recht viel mehr erwarten.
    Oft kommt es aber auch vor, dass eine Agentur kurzfristig personelle Probleme hat und dann wird schnell für einen Auftrag den man vorsichtig gesagt für nicht so wichtig hält eine Aushilfe organisiert. Kenne ich aus eigener Erfahrung, dass kann schon mal schief gehen.

    Gruß Bernhard

  5. #5
    Free-Member
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    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch
    Thread-Eröffner

    Zum Finanziellen kann ich nichts sagen - auch mein Sohn weiß auch nicht, wer diese Argentur warum engagiert hat.
    Preise stehen aber auf der Webseite nicht.

    Es handelte sich wohl um ein Komplettpaket, bei dem im Preis alle Downloads der Bilder mit drin sind.
    Es wird auch eine "digitale Nachbearbeitung" versprochen - bei den Bilddateien, die ich heruntergeladen habe, ist davon aber nichts zu sehen.

    Nun ja - der Drops ist gelutscht. Und bis meine Tochter so weit ist, dauert noch ein wenig ;-)

    Ciao

    dirk

  6. #6
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    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Schon schlimm, rückgängig machen geht leider nicht. Ich hoffe nur, das man daraus gelernt hat. Leider sind das auch diese Fotografen, die auf die bösen Hobbyknipser schimpfen, und der Meinung sind, die nehmen meine Aufträge weg.

    LG

    Uwe

  7. #7
    Free-Member
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    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch
    Thread-Eröffner

    Ich hab keine Ahnung, ob die anderen Betrachter der Bilder - mithin knapp 100 Abiturienten und ihr Anhang - ähnlich empfinden.
    Ob die sich an der handwerklichen Qualität stören oder einfach nur die Bilder betrachten und froh sind, dass es diese gibt.

    Wenn letzteres der Fall ist, wird es auch im Gremium, das für die Bestellung dieser Argentur zuständig war, keinen Grund geben, an der Auswahl des Fotografen zu zweifeln.

    Viele der Besucher haben ihre Kinder vor der Veranstaltung mit dem Handy fotografiert und dabei auch nicht auf Dinge wie Gegenlicht o.ä. geachtet.
    Die freuen sich dann, dass sie eine riesige Auswahl an Bildern haben und diese kostenlos aus dem Web herunterladen können...
    Diese Downloads enthalten interessanterweise keinerlei EXIF-Informationen.
    Selbst WENN ich Bilder zum kostenlosen Download anbiete, so würde ich dort doch die Urheberinformationen hinterlassen.

    Ciao

    dirk

  8. #8
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Das Thema ist nicht ganz neu.
    PlusMinus (ARD-Magazin) hat da bereits vor einigen Monaten drüber berichtet:
    http://www.daserste.de/information/r...rafen-100.html

  9. #9

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Die grosse Masse wird durch ihr Handyverhalten gegenüber Fotografien auch anspruchsloser.

    Wenn ich sehe, was heute Tageszeitungen an Bildmaterial abdrucken und in welcher Qualität (Farbe kostet). Für Ottonormalverbraucher gehen dort "Profifotografen" zu Werke. Gewisse Pendlerzeitungen haben gefühlt mehr wie die Hälfte der Bilder von den Handys ihrer Leser. Das beste Bildmaterial in diesen Zeitungen liefert die Werbung.

    Wenn ich auch so die Tendenz bei Hochzeiten ansehe, so werden zukünftig die einten Hochzeiten mit Handys der Gäste fotografiert und andererseits wirds Hochzeiten geben mit Foto, Video und Lichtanlagen mit Foto-Kosten jenseits vierstelliger Beträge. Die "normalen" Hochzeiten mit einem Fotografen plus Assistenten wird aussterben.

    Eine Begebenheit aus der nahen Vergangenheit: Nach Aussage von Fastkunden von mir "ist ihr Handy ja genause professionell wie meine 1D4 und 5D3 oder eher besser, schliesslich hats mehr Auflösung und es ist alles von vorne bis hinten scharf." (Btw ihr Mann hat sich nachher bei mir für die "technischen" Aussagen seiner Frau entschuldigt)

    Oder eine andere Geschichte ist diejenige, welche eine Fotografin von mir einen Kurs wollte um bessere Hochzeitsbilder zu machen (hatte 40D mit Kitzoom und 75-300/4-5.6). Sie hat zumindest bemerkt, dass ihre Bilder nicht so tolle sind. Wohlgemerkt sie wurde von den Hochzeitspaaren bezahlt, wenn auch nicht sehr teuer. Nachdem ich ihr gezeigt habe, dass mit wenig Geld in einen Blitz, 17-55/2.8IS und ein 85/1.8 investiert sowie etwas Nachbearbeitung am PC wesentlich besseres zu machen gewesen ware habe ich nach einem Jahr dieselben schlechten Fotos von ihr gesehen. Drauf angesprochen meinte sie, das ihr mein Weg zu umständlich sei und sie ja Kunden hätte.


    Für solche Leute sind die Abiball-Bilder wie oben beschrieben perfekt und die werden auch aus "Beratung" nichts lernen.

  10. #10
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: Event-Fotografie: Qualität und Anspruch

    Zitat Bezug auf die Nachricht von DerTrickreiche Beitrag anzeigen
    Das Thema ist nicht ganz neu.
    PlusMinus (ARD-Magazin) hat da bereits vor einigen Monaten drüber berichtet:
    http://www.daserste.de/information/r...rafen-100.html
    Das sind doch Peanuts. Was glaubst du denn wie das "Spenden(un)wesen" in Deutschland sonst funktioniert?

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