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AW: Brennweiten für Mexikoreise
Hallo,
bei 4 Wochen würde ich noch ein Zoom vergleichbar dem 70-700 DO mitnehmen. Das Objektiv passt immer noch irgendwie in den Rucksack, wenn das 70-200 zu groß ist.
Zur Sicherheitslage. Im Spiegel war gerade ein Artikel über die Präsidentschaftswahl mit der Bilanz von Präsident Nieto. Hier gab es in demnach in den letzten 5 Jahren 100.000 Tote und das sind nicht Verkehrsunfälle, sondern Morde. (http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1190337.html). Verkehrsunfälle etc. kommen dann noch hinzu, denn hier kauft man sich den Führerschein. Eine Fahrprüfung gibt es faktisch nicht. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn man selbst fährt.
Normalerweise sind Ausländer von der organisierten Kriminalität nicht betroffen aber man kann natürlich auch zwischen die Fronten der Narcos geraten oder aber von Kleinkriminellen überfallen werden, die oft auch Schusswaffen haben. Daher sollte man folgende Regeln (aus mehrtätigem Sicherheitstraining) grundsätzlich befolgen:
1. Nicht nachts fahren, insbesondere nicht zwischen 23 und 6 Uhr unterwegs sein (ausgehen). Teilwiese sind die Straßen auch so schlecht, dass es allein dadurch schon richtig gefährlich wird.
2. Grundsätzlich bei einem Überfall keinen Widerstand leisten.
3. Die Geheimzahlen der mitgeführten EC und Kreditkarten kennen, falls man beim Express Kidnapping diese beim Geldautomaten braucht. Bei manchen Karten kann man die Tageslimits heruntersetzen lassen.
4. Geld möglichst vom Automaten an sicheren Stellen abheben, im Einkaufszentrum oder in der Bank, nicht an einem Automaten in einer dunklen Ecke.
5. Beim car-napping, wenn man angehalten wird und das Auto geklaut wird, keine hastigen Bewegungen machen, das Auto übergeben, Kinder auf der Rücksitzbank nicht vergessen und diese auf der Gehwegseite aussteigen lassen.
6. Keine Taxis von der Straße anhalten, sondern immer im Hotel etc. bestellen. Das gilt auch für Taxistände. Es fahren genügend gefälscht Taxis rum. Uber ist sicher, aber da muss man dann auf die Taxifahrer aufpassen, denn die mögen die überhaupt nicht und werden dann auch mal handgreiflich.
Das klingt jetzt erst einmal abschreckend. Wir haben uns aber daran gewöhnt und darauf eingestellt. Mittlerweile bewegen wir uns relativ unbeschwert und setzen uns manchmal auch über die Regeln hinweg. Sehr viele Mexikaner sind grundehrlich und mir wurden schon mehrfach Dinge nachgetragen, die ich vergessen hatte. Andererseits muss man wissen, dass viele Arbeiter auf dem Bau wahrscheinlich am Tag keine 10€ verdienen und dann doch zu den Drogenmafias gehen oder "selbständige Kriminelle" werden.
DSLRs sind hier nicht sonderlich häufig anzutreffen, die die Mexikaner normalerweise nur mit den Handys Selfies machen. Oft denke ich, die wissen überhaupt nicht, was so eine Fotoausrüstung wert ist. Aber ich wäre trotzdem vorsichtig, insbesondere, wenn ich allein unterwegs bin.
Viele Spaß denn es gibt viel zu sehen, z.B. auch in Chiapas und Oaxaca, was von Yucatán nicht so weit weg ist (relativ gesehen).
Claus
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AW: Brennweiten für Mexikoreise
So, liebe Freunde. Um hier auch mal abschließen zu können, mein Feedback zur Reise. Ich werde versuchen mich möglichst kurz zu halten .
Wir haben in Summe ca 2800km zurückgelegt, wovon wir gute 2400km mit dem Bus gefahren sind. Nach unsrer Akklimatisierung auf der touristisch höher frequentierten Yucatan-Halbinsel ging es ins deutlich kühlere und etwas entlegenere Landesinnere, um die Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca zu besuchen. Danach weiter an die überraschenderweise sehr ruhige Pazifikküste und zu guter Letzt mit dem Flugzeug nach Mexiko-Stadt. Sicherheitsbedenken hatten wir während der ganzen Reise eigentlich keine. Natürlich braucht es ein wenig Zeit bis man sich daran gewöhnt, dass Polizei und stellenweise auch das Militär mit schwerer Geräteschaft nahezu omnipräsent sind. Dies war jedoch, bis auf wenige Ausnahmen, in ganz Mexiko der Fall.
Ich trug, sofern ich die 5D nicht im Zimmer gelassen habe, die Kamera meist offen. Also in der Hand, schlicht um die Schulter oder gegebenenfalls eben im Rucksack. Die Labels hatte ich soweit abgeklebt. Aufmerksamkeit erregte ich meines Erachtens damit aber ohnehin so gut wie keine. Auch in Mexiko-Stadt gab es absolut nichts zu beanstanden. Brennweitentechnisch war ich mit dem 24-105 sowie dem 16-35 bestens versorgt. Das 70-200 ließ ich zuhause und nahm meine wohl unauffälligste Linse, das 50 1.4 mit. Aufgesteckt hab ich diese jedoch nur für die ersten paar Fotos. Nachdem mir klar wurde dass die mitgebrachten Sorgen ums Equipment unbegründet sind, kam zum größten Teil das 24-105 zum Einsatz, womit ich auch ganz gut aufgestellt war. Leider hatte ich nicht die erhoffte Chance auf schöne Fotos vom Nachthimmel... Aufs 70-200 habe ich übrigens ganz gut verzichten können. Die Tierwelt ist stellenweise derart neugierig, da können 16mm schon zu lang sein .
Die Mexikaner empfanden wir generell als sehr nett, höflich und hilfsbereit. In San Cristobal habe ich meinen Kopf beispielsweise durch eine offene Türe zu einem Vorhof bei einem privaten Grundstück gesteckt, weil ich darin einen Chor singen hab hören. Als man uns sah wurden wir prompt herein gewunken. Ich habe zwar versucht freundlich abzulehnen (weil es uns irgendwie überrascht hat und man derartiges einfach nicht gewohnt ist), aber die nette mexikanische Mama lies uns überhaupt keine Chance. Wir fanden uns also auf einer Geburtsgasfeier wieder und wurden von den Gastgebern mit Kaffee, Kuchen und einer reisartigen Hauptspeise deren Namen ich leider vergaß, versorgt. Die hierzulande herrschenden Sorgen über Mexiko kann ich soweit nicht bestätigen. Eher würde ich sie als übertrieben betiteln. Auch andere Reisende mit denen wir uns ausgetauscht haben, teilten diese Meinung. Wie es nördlich von Mexiko-Stadt aussieht, kann ich leider nicht sagen.
LG, Robert
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AW: Brennweiten für Mexikoreise
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Daher eher mehr Weitwinkel :-)
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