Hallo,
Ende Februar war ich für vier Nächte in Abisko, Nord-Schweden, zur Polarlicht-Fotografie. Um es vorwegzunehmen: hat geklappt✌️
Abisko liegt etwa 90 km nördlich von Kiruna, Schwedens nördlichster Stadt mit Flughafen. Dort treffen sich die ganzen Nordlicht-Verrückten das erste Mal und machen sich auf nach Norden. Über Absiko herrscht, bedingt durch die Lage recht weit weg von der Küste sowie den großen Seengebieten, ein besonderes, weil außerordentlich wolkenarmes Mikro-Klima. Er liegt 195 km nördlich des Polarkreises am Südufer des Sees Torneträsk.
Polarlichter zu sehen, erfordert ja bestimmte Grundvoraussetzungen:
- es muss Polarlicht-Aktivität vorhanden sein (kann man über verschiedene Vorhersage-Seiten abfragen)
- man muss in der richtigen geographischen Breite sein (ist in Abisko gegeben 😀
- der Himmel muss möglichst wolkenlos sein (ist in Abisko praktisch immer gegeben😀
- man muss da sein (dafür muss jeder selbst sorgen😀
Jetzt mal das erste Bild (#1, Panorama)
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In der ersten Nacht sind wir mit dem Motorschlitten raus in die Wälder und haben die ersten Fingerübungen gemacht. Das Zelt stand natürlich zu Dekozwecken dort, war aber trotzdem hübsch. Es ist eine Nachbildung eines alten Samizeltes. Bei -25° möchte man sich gar nicht vorstellen, in so etwas tatsächlich die Nacht zu verbringen.
Wie man sieht, ist das Nordlicht schon recht fein. Das intensive grüne Leuchten entsteht durch die Reaktion der Sonnenwind-Partikel mit dem Sauerstoff in der Erdatmosphäre, daher leuchtet es grün. Diese Art von Polarlicht entsteht in etwa 100 km Höhe, energiereichere Strahlung führt zu Reaktionen mit Stickstoff-Atomen oder -Molekülen und leuchtet rot, selten auch violett.
Wie man sieht, sieht man wenig Schnee. Die Bäume sind schneefrei, der Schnee ist zertrampelt, weil es über Wochen keinen Niederschlag gegeben hat. Das ist der "Nachteil" von Abisko.
Das Bild als Panorama aufzunehmen, war aufgrund der statischen Lichter gut möglich, Nordlicht kann sich aber auch deutlich schneller bewegen. Dazu gleich mehr.
Das zweite Bild (#2)
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Erstaunlich, wie viele Sternschnuppen (siehe oben links) man bei Langzeitaufnahmen über 15 bis 20 sec auf den Sensor bekommt.
Mond und Nordlicht (#3)
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Die Frage, ob man in Voll-, Halb- oder Neumondphasen Nordlichter fotografieren kann oder soll, wird kontrovers diskutiert. Wir waren in einer Viertel- bis Halbmond-Phase dort, ich fand es eher positiv, da der Mond nicht zu stark war, das Nordlicht zu überstrahlen und trotzdem den einen oder anderen Akzent noch gesetzt hat. Mein 1,8/20 hat einen guten Job gemacht, wie ich finde, hier ist der Mond aber einfach etwas überstrahlt. War aber nicht zu vermeiden. Dies ist auch sich viel schneller bewegendes Nordlicht.
Auf dem See (#4)
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Dieses Bild entstand in der zweiten Nacht mit dem stärksten Nordlicht (teilweise Kp-Indices von 5, was einem sehr starken und gut sichtbaren Licht entspricht). Wie gesagt, das tollste Nordlicht nutzt nichts, wenn Wolken am Himmel sind. Waren aber keine.
Die Location war der Hammer, direkt auf dem See Torneträsk, unter einem 1 Meter Eisdecke (reicht), über einem Nordlicht und um einen herum eine mit Eis überzogene polare Landschaft - passt✌️
Vordergrund macht Bild gesund (#5)
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Polarlicht-Bilder leben, wie andere Bilder auch, von einem guten Vordergrund.
Vordergrund macht Bild gesund 2 (#6)
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Auch hier wieder der Mond im Bild. Das kann das Foto kaputt machen, insbesondere in Phasen schwachen Nordlichts. Wie bei allen anderen Bildern in diesem Thread gilt auch hier, dass das intensive grüne Leuchten erst durch die Langzeitaufnahme entsteht. Schwaches Nordlicht erscheint mit dem bloßen Auge unter Umständen nur wie eine Schleierwolke am Himmel, hier konnte man aber schon klar das Grün erkennen.
Hundeschlittenfahren macht echt Spaß (#7)
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Der krönende Abschluss, eine Fahrt mit Hundeschlitten. Ein absolut super Erlebnis, allein das war die Reise schon wert!
Hoffe, es gefällt,
allzeit gutes Licht euch,
Peter