Bezug auf die Nachricht von Moog
Die beiden Objektive sollten sich in dieser Beziehung nichts nehmen, da die Eintrittspupille mehr oder weniger gleich groß ist. Mit dem 200mm ist der Motivabstand geringer und es ist eine Blende besser, weswegen die Schärfentiefe geringer als mit dem 300mm ist.
Wenn du eine möglichst geringe Schärfentiefe willst, sind große Blenden und vor allem ein geringer Motivabstand (macht mehr aus als die große Blende) hilfreich. Was dies betrifft, sind kleine Brennweiten "besser", da bei kleinen Brennweiten immer auch der Motivabstand kleiner ist.
Die Frage ist eher, welche Brennweite man am liebsten mag. Ich würde mir als Erstes diverse Aufnahmen mit unterschielichen Brennweiten und kleiner Blende angucken, bei denen möglichst alles scharf ist (Blende 8 oder kleiner). Wenn du weißt, welche Brennweite dir am besten gefällt, kannst du anschließend einfach das lichtstärkste Objektiv in diesem Segment wählen. Die Schärfentiefe kann man durch die Blende regulieren, den Bildwinkel eines Objektivs hingegen nicht. Bestenfalls kann man am PC nachträglich beschneiden.
Ich besitze ein 35mm f1.4, ein 85mm f1.4, ein 200mm f2.0 und ein 300mm f2.8. Ich bevorzuge ganz klar das 200mm f2.0.
Das 300mm f2.8 ist für die meisten Orte schlicht zu lang. Nicht nur muss einen größeren Motivabstand einnehmen, man muss außerdem noch richtig viel Platz hinter dem Motiv haben, damit die Vorteile optimal zu Geltung kommen.
Bei den lichtstarken Objektiven bis 100mm ist mir die Schärfentiefe bei Offenblende zu gering, speziell wenn nur der Kopf das Bild füllt.
Beim 200mm f2.0 beträgt die Naheinstellgrenze 1,90 m. Bei 1,90 m Abstand bekommt man im Querformat ungefähr eine 1L-Flasche (oder den Kopf eines Kindes) bildfüllend. Der große Vorteil von 200mm ist, dass durch den Bildwinkel von circa 12 Grad ein sehr schönes Größenverhältnis zwischen Motiv und Hintergrund entsteht. Ich mag den Look deutlich lieber als die Ergebnisse kleinerer Brennweiten.
Brennweite: 300mm > 200mm (der einzig rein subjekive Punkt/Geschmackssache)
Blende: 2.0 > 2.8 (ein nicht zu unterschätzender Vorteil)
IS: 200mm f2.0 > 300mm 2.8 (der IS des 200ers ist der beste)
Zerstreuung des Hintergrunds: Gleichstand
Einsetzbarkeit: 200mm > 300mm (beide Brennweiten sind oftmals zu lang, aber speziell das 300mm ist fast immer zu lang)