Makroaufnahmen mit größerem Maßstab als 1:1 gehen mit Zwischenringen, aber die Lösung ist doch etwas fummelig.
Eigentlich hat es mich doch arg gewurmt, dass sich das Laowa Objektiv –welches sich von unendlich bis zum Maßstab 2:1 scharf stellen lässt- sich im Bereich von etwa 1:1 bis 2:1 nicht für die einfache Stapelei eignet. In dem Bereich wird die gesamte Optik im Tubus verschoben so das sich auch die Bildweite verändert und die Stapelei nicht mehr klappt.
Wenn es so nicht geht, dann muss das komplette System –Kamera mit Objektiv- verschoben werden. Dann bleibt die Bildweite bei gewähltem Abbildungsmaßstab wieder konstant und die Stapelei müsste gelingen. Also, eine Makroschiene muss her.
Einen einfachen Makroschlitten von Manfrotto habe ich recht günstig bekommen. Er ist sicherlich kein Ausbund an Präzision, aber unter Zug arbeitet der Schlitten doch schön gleichmäßig. Und wer wird sich gleich eine Kuh kaufen, wenn er nur mal ein Glas Milch trinken will…
Die beiden langen Rändelschrauben auf der M8-Gewindestange aus Messing sind mit zwei M8-Inbusschrauben sehr scharf gekontert. Es war etwas müh-sam, sie zu lösen. Dann war es einfach. Mit der Lochsäge ein paar Räder ausgesägt und mit M8-Einschraubmuttern versehen passen wunderbar auf die Messingstange. Mit einer M8-Mutter gekontert sitzen die Räder bombenfest. Den Außenbordmotor auf die Schiene geschnallt und schon kann es los gehen.
Aber da habe ich mich ganz gewaltig verschätzt. Es läuft zwar schön gleichmäßig, allerdings ist der Vortrieb extrem gering. Und eigentlich wollte ich keine Bilder von Staubkörnern stapeln, sondern Bilder von Freilandblumen.
Zweiter Versuch, ein Ritzel –welches bei dem Zahnriemen dabei ist- wird vor-sichtig –in 0,5 Millimeter Schritten- auf 6,5 mm aufgebohrt. Die kleinen Schritte verhindern ein Auswandern der Bohrung. Danach 8 mm Gewinde geschnitten und das Ritzel passt wunderbar auf die Gewindestange und kann mit der Inbusschraube gekontert werden. Nun geht es schon deutlich besser, aber selbst bei voller Spannung am Motor ist der Vortrieb für meine Bedürfnisse noch zu gering.
Dritter Versuch ein Geriebemotor mit geringerer Untersetzung her. Mal schauen, was der Markt so bietet.
Der Aufbau soll nach dem KISS-Prinzip (Keep it small & simple).erfolgen.
Reichelt hat einen Getriebemotor GM70 6V mit einer Untersetzung von 1:86.
Der passt prima. Den Motor mit Lochband auf einer alten „Blitz-Schiene“ befestigt. Die Riemenspannung lässt sich durch verschieben der Blitz-Schiene gut einstellen. Die Achsen der beiden Ritzel sollten möglichst parallel ausgerichtet werden.
Nun lassen sich mit dem Laowa-Objektiv auch Bilder bis zum Maßstab 2:1 stapeln.
Grasnelke, Maßstab 1:1 auf dem Sensor:
Grasnelke, Maßstab 2:1 auf dem Sensor
Knospe vom Lavendel
Quendel-Ehrenpreis, das unerwünschte Kraut im Garten. Blütenbreite etwa 2 bis 3mm.
So, nun bin ich erst mal zufrieden und kann alle Möglichkeiten des Objektives voll ausschöpfen.
Eine erfreuliche Sommer-Foto-Zeit wünscht euch
Otto