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Thema: Focus stacking mit Außenbordmotor

  1. #21
    Free-Member Avatar von Otto_3
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    Standard Ein kleine Ergänzung:
    Thread-Eröffner

    Die Blüten der heimischen Orchideen sind oft sehr klein und auch recht unscheinbar. Ich denke da nur an die Drehwurze. Eine Abbildung auf dem Sensor im Maßstab 1:1 ist dann oft nur einige Millimeter groß. (Unabhängig von der Größe des Sensors…!)
    Das Laowa-Objehtiv 2,8/60 kann bis zu einem Maßstab von 2:1 abbilden, allerdings hat es nur eine Innenfokussierung bis etwa 1:1 und damit eine in etwa feste Lage der Hauptebenen. Geht man darüber hinaus verschiebt sich die Lage des gesamten Linsensystems und damit auch die Lage der Hauptebenen. Bei kleiner werdender Gegenstandsweite bleibt die Bildweite –der Auszug- leider nicht in etwa konstant, sondern nimmt deutlich zu.
    Dann funktioniert die einfache Stapelei der Bilder nicht mehr.

    Also kommt man bei größeren Abbildungsmaßstäben nicht um Objektive mit einigermaßen stabiler Innenfokussierung und Zwischenringen herum.
    Der folgende Aufbau zeigt das Canon EF 2,8/100 mit einem Satz Zwischen-ringen. Der leicht angeschrägte Hartholzklotz mit ¼’’ Gewindebohrung sorgt für Stabilität auf der langen Monfrotto-Schiene. Ohne die Unterstützung wird das System bei den vielen Kupplungen doch schon etwas schlabberig.
    Damit bekommt man auch größere Abbildungsmaßstäbe in den Griff.
    Die Länge des Streichholzkopfes (linke Seite) beträgt etwa 5mm.



    Aufbau:


    Nebenbei, die Halterung für „Fummelkram“ ist ein schwerer Lautsprechermagnet, den ich etwas aufgebohrt habe, damit die verchromte Halbschale (Endstück von einem alten Milchaufschäumer) einigermaßen rein passt. Die Halbschale ist mit dauerelastischem Kitt aus der Sanitätsabteilung eines Baumarktes gefüllt. Da wackelt nichts und die Position des Objektes lässt sich trotzdem gut und fein verstellen. Im rechten Bild dient eine Haarklemme zum Halten von empfindlichen Objekten.




    Angenehmes Basteln wünscht
    Otto

  2. #22
    Free-Member Avatar von Otto_3
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    Standard AW: Ein kleine Ergänzung:
    Thread-Eröffner

    Makroaufnahmen mit größerem Maßstab als 1:1 gehen mit Zwischenringen, aber die Lösung ist doch etwas fummelig.

    Eigentlich hat es mich doch arg gewurmt, dass sich das Laowa Objektiv –welches sich von unendlich bis zum Maßstab 2:1 scharf stellen lässt- sich im Bereich von etwa 1:1 bis 2:1 nicht für die einfache Stapelei eignet. In dem Bereich wird die gesamte Optik im Tubus verschoben so das sich auch die Bildweite verändert und die Stapelei nicht mehr klappt.

    Wenn es so nicht geht, dann muss das komplette System –Kamera mit Objektiv- verschoben werden. Dann bleibt die Bildweite bei gewähltem Abbildungsmaßstab wieder konstant und die Stapelei müsste gelingen. Also, eine Makroschiene muss her.
    Einen einfachen Makroschlitten von Manfrotto habe ich recht günstig bekommen. Er ist sicherlich kein Ausbund an Präzision, aber unter Zug arbeitet der Schlitten doch schön gleichmäßig. Und wer wird sich gleich eine Kuh kaufen, wenn er nur mal ein Glas Milch trinken will…

    Die beiden langen Rändelschrauben auf der M8-Gewindestange aus Messing sind mit zwei M8-Inbusschrauben sehr scharf gekontert. Es war etwas müh-sam, sie zu lösen. Dann war es einfach. Mit der Lochsäge ein paar Räder ausgesägt und mit M8-Einschraubmuttern versehen passen wunderbar auf die Messingstange. Mit einer M8-Mutter gekontert sitzen die Räder bombenfest. Den Außenbordmotor auf die Schiene geschnallt und schon kann es los gehen.


    Aber da habe ich mich ganz gewaltig verschätzt. Es läuft zwar schön gleichmäßig, allerdings ist der Vortrieb extrem gering. Und eigentlich wollte ich keine Bilder von Staubkörnern stapeln, sondern Bilder von Freilandblumen.

    Zweiter Versuch, ein Ritzel –welches bei dem Zahnriemen dabei ist- wird vor-sichtig –in 0,5 Millimeter Schritten- auf 6,5 mm aufgebohrt. Die kleinen Schritte verhindern ein Auswandern der Bohrung. Danach 8 mm Gewinde geschnitten und das Ritzel passt wunderbar auf die Gewindestange und kann mit der Inbusschraube gekontert werden. Nun geht es schon deutlich besser, aber selbst bei voller Spannung am Motor ist der Vortrieb für meine Bedürfnisse noch zu gering.


    Dritter Versuch ein Geriebemotor mit geringerer Untersetzung her. Mal schauen, was der Markt so bietet.
    Der Aufbau soll nach dem KISS-Prinzip (Keep it small & simple).erfolgen.
    Reichelt hat einen Getriebemotor GM70 6V mit einer Untersetzung von 1:86.
    Der passt prima. Den Motor mit Lochband auf einer alten „Blitz-Schiene“ befestigt. Die Riemenspannung lässt sich durch verschieben der Blitz-Schiene gut einstellen. Die Achsen der beiden Ritzel sollten möglichst parallel ausgerichtet werden.


    Nun lassen sich mit dem Laowa-Objektiv auch Bilder bis zum Maßstab 2:1 stapeln.



    Grasnelke, Maßstab 1:1 auf dem Sensor:



    Grasnelke, Maßstab 2:1 auf dem Sensor



    Knospe vom Lavendel



    Quendel-Ehrenpreis, das unerwünschte Kraut im Garten. Blütenbreite etwa 2 bis 3mm.

    So, nun bin ich erst mal zufrieden und kann alle Möglichkeiten des Objektives voll ausschöpfen.

    Eine erfreuliche Sommer-Foto-Zeit wünscht euch
    Otto

  3. #23
    Free-Member Avatar von Otto_3
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    Standard AW: Ein paar Detailfotos zur Makroschiene:
    Thread-Eröffner

    Detailaufnahmen:








    Die Fahrrad-Flicken für die Riemchen waren ausgegangen. Es geht noch einfacher, Die Enden des Zahnriemens mit Panzerband auf Stoß fixieren und mit ein paar Stichen Sternchenzwirn zusammen nähen.
    Die Flügelmutter zeigt hinter der Kamera die Drehgeschwindigkeit der Messingspindel an.

    Eine schöne Sommerzeit wünscht euch
    Otto

  4. #24
    Free-Member Avatar von Otto_3
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    Standard Der "Fummelhalter"
    Thread-Eröffner

    Den magnetischen „Fummelhalter“ habe ich schon kurz gezeigt, hier eine kleine Verbesserung.
    Neulich habe ich ihn wieder gebraucht, aber die Sache mit dem Kitt gefiel mir nicht mehr so recht. Da sollte doch ein Stück Stativgewinde herausschauen…
    Also Kitt raus, dafür ein Hartholzstück (altes Sesselbein) in der Ständerbohrmaschine zurecht geraspelt und gefeilt und mit einer ¼“-Schraube versehen. Unten versenkt und oben versenkt und zusätzlich oben gekontert und mit einem Schongummi beklebt.





    Nun habe ich ein gut einstellbares Stativ mit magnetischem Kugelkopf für kleine Sachen, bzw. einen Halter, der mit einer sanften Haarklemme versehenen ist. Das kleine Kupferstück ist nicht nötig, die Haarklemme kann direkt an die ¼ Zoll-Mutter gelötet werden.







    Für das Gelände ist das Mini-Stativ mit magnetischem Kugelkopf nicht geeignet, der Magnet ist einfach zu schwer.
    Zur Zeit ist richtiges „Keller-Wetter“. Da bastelt man doch gerne.
    Erfreuliches Schaffen wünscht
    Otto

  5. #25
    Free-Member Avatar von Otto_3
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    Standard Man sollte nicht auf den Flohmarkt gehen…
    Thread-Eröffner

    Man sollte nicht so oft auf den Flohmarkt gehen…

    Neulich war wieder Flohmarkt und ich wollte eigentlich nur man schauen, aber da war ein Stand mit altem „wissenschaftlichem“ Gerät. Meist alte Messgeräte, aber auch alte, solide Mechanik. Das reizt natürlich zum kramen. Da kam ein Gerät mit Gewindetrieb zum Vorschein und lachte mich an. Der Trieb ging nicht mehr, er war total verharzt und auch arg schmutzig. Das wirkte sich positiv auf den Preis aus.
    Wozu er ursprünglich mal gedient hat, wusste der Standinhaber nicht.
    Nachdem ich alles Unnötige abgeschraubt habe und das Teil gründlich gereinigt hatte, ging der Trieb wieder.
    Die Manfrotto-Schiene ist nicht schlecht, aber selbst wenn man die Feststellschraube ziemlich anzieht, sieht man bei größeren Abbildungsmaßstäben leichte Pendelbewegungen nach rechts und nach links. Helicon gleicht die Schwankungen erfreulich gut aus. Aber wenn nichts schwankt ist es wahrscheinlich noch besser. Der Gewindetrieb ist sehr präzise, hat M8 Feingewinde, da ist kaum Spiel bei den Bewegungen.
    Er hat natürlich auch Nachteile, er ist sehr schwer –weil aus Messing- und er ist für meine Zwecke zu lang, der Verschiebungsweg beträgt etwa 20 Zentimeter. Aber kürzen will ich nicht, da reichen meine feinmechanischen Fähigkeiten nicht aus.

    Das war die Vorgeschichte, jetzt das Ergebnis.
    Nachdem der Schlitten schön leichtgängig war, kam eine Arca-Swiss Halterung auf den Schlitten. Unten in den Gewindetrieb sechs Löcher –für unter-schiedliche Montagemöglichkeiten- gebohrt und ¼ Zoll Gewinde geschnitten. Erfreulicherweise hat die Gewindestange einen 6 mm Stutzen. Der konnte mit einer 6 mm Lüsterklemme direkt mit der 6 mm Achse des Motors verbunden werden. Noch zwei Blechwinkel mit Langlöchern, so kann der Motor horizontal und vertikal justiert werden. Fertig ist das Gerät.





    Zwei Nachteile hat dieser erste Aufbau:
    Kleiner Nachteil: Die Kamera kann nur über die kurze Arca Schiene vorwärts und rückwärts verschoben werden.
    Großer Nachteil: Der ganze –schwere- Aufbau hat nur eine sehr kleine Auflagefläche auf dem Stativteller und hängt nur an einer ¼“- Schraube.
    Für den Einsatz im Gelände erscheint mir das etwas riskant. Eine größere Auflagefläche wäre sicherlich besser.
    Daran sollte noch gearbeitet werden.

    Ob meine Lösung optimal ist, weiß ich nicht, aber sie funktioniert einwandfrei.
    Beim großen Fluss habe ich mir einen (Spielzeug)- Schraubstock geholt und eine 4 mm starke Aluminiumplatte drunter geschraubt, eine 5 mm Bohrung mit ¼“ -Gewinde versehen und mit doppelseitigen Klebeband ein Gummituch befestigt zum Schutz des Stativtellers.
    Nun habe ich genügend Auflagefläche und festen Halt der Schiene auf dem Stativ. Die Backen des Schraubstocks sind etwas niedrig, ich habe sie daher mit zwei abgewinkelten Winkelblechen verlängert.
    Die Winkelbleche mit 3 cm Schenkellänge sind mit doppelseitigem Klebeband an den Backen befestigt.
    Der Gewindetrieb sitzt nun bombenfest und bei gelöstem Schraubstock kann ich den ganzen Aufbau nach vorne bzw. nach hinten verschieben.






    Mit meinen drei Varianten habe ich für jeden Abbildungsmaßstab ein passendes Gerät.

    Der erste Versuch im Garten mit dem Schlitzblättrigem Storchschnabel sehen durchaus viel versprechend aus.




    Blütenbreite knapp 5 Millimeter. Die Bilder sind nur mit Helicon zusammengefügt, verkleinert aber nicht weiter bearbeitet.

    So, nun reicht es aber auch…
    Gutes Licht und interessante Motive wünscht euch
    Otto

  6. #26

    Standard AW: Man sollte nicht auf den Flohmarkt gehen…

    Ich bewundere ja immer Deine Bastelfreude ... Fürs Feld wären mir die Aufbauten zwar alle etwas zu aufwändig, aber das Ergebnis zählt :-).

    So als alternative Idee zur Befestigung des Gewindetriebs auf dem Stativ hätte ich vermutlich versucht, eine längere Arca-Swiss-kompatible Platte von unten am Gewindetrieb zu befestigen. So könnte man mit einer Arca-Swiss-Klemme (direkt auf dem Stativkopf oder auf einem Kugelkopf) auch verschieben und mit der Kugelkopfvariante ggf. sogar für Hochformataufnahmen um 90 Grad drehen.
    Wie so oft gibt es viele Wege zum Ziel ...
    Viele Grüße Erik
    -----------------------------------------------
    Man sollte die Meinung der anderen respektieren, auch wenn sie nicht mit der eigenen übereinstimmt ...
    Hier gibt es mehr von mir zu sehen. Und hier findet Ihr meine Tischtennisfotos.

  7. #27
    Free-Member Avatar von Otto_3
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    Standard AW: Man sollte nicht auf den Flohmarkt gehen…
    Thread-Eröffner

    Hallo Erik,
    das ist eine sehr gute und einfache Idee von dir. Vielen Dank dafür. Das macht die ganze Mimik doch viel kompakter und stabiler. Ich habe da doch noch eine gut 20 Zentimeter lange Manfrotto-Schiene im Fundus und schon genügend Bohrungen im Messingtrieb...
    Das sollte doch auf Anhieb klappen.
    Danke für die Hilfe, es geht halt immer noch einfacher...

    Eine kleine Ergänzung zu den Bildern vom kleinen Storchschnabel: Die Fotos sind mit dem Laowa 2,8/60 mm Objektiv beim Abbildungsmaßstab 2:1 und einem Satz Zwischenringe gemacht worden. So wurde die Blüte auf dem KB-Sensor formatfüllend abgebildet.

    Es ist schön, wenn man Tipps bekommt!
    Gutes Licht wünscht
    Otto

  8. #28

    Standard AW: Man sollte nicht auf den Flohmarkt gehen…

    Ich bin von deiner Bastelfreude ebenso fasziniert, für mich wäre das aber nichts.

    Längere Arca-Swiss-kompatible Platten könntest du übrigens von Mengs (Gumptrade) bekommen. Ich habe von dort einige Platten und auch einen Kugelkopf - alles konkurrenzlos günstig und trotzdem von brauchbarer Qualität. Ich habe von dort auch 2 L-Winkel für die 5DS R, einen für die Montage mit angesetzem Batteriegriff und einen ohne Batteriegriff. Die haben zusammen mit Porto keine 40 € gekostet und funktionieren tadellos. Ich bin im Prinzip nicht geizig, wenn ich etwas brauche, aber einen L-Winkel für 200 € würde ich mir nicht kaufen, weil ich ihn viel zu selten einsetze. Wenn das Teil aber keine 20 € kostet, spielt es keine Rolle, wenn ich nur 5 mal benutze.
    Grüße Thomas

    www.thomasmadel.de

  9. #29
    Free-Member Avatar von Otto_3
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    Standard Erik's konstrutive Idee
    Thread-Eröffner

    Hallo Erik,
    ganz herzlichen Dank für deine konstruktive Mitarbeit.
    Ich habe es gleich ausprobiert, der Gewindetrieb sitzt nun absolut fest auf der Manfrotto-Schiene. Und der ganze Aufbau ist deutlich kompakter gewrden. Danke für deine einfache, aber sehr gute Idee.

    Ein Paar Bilder:




    Hallo Thomas,
    das ist ja dnW !!! (der nackte Wahnsinn)
    So extrem günstig habe ich sehr selten Zubehör im Netz gefunden.
    Danke für deinen tollen Tipp !!!
    Der wirkt sich sehr positiv auf den Familienfrieden aus.
    Und so wolllen wir es doch alle haben.

    Interessante Foto-Situationen wünscht euch
    Otto

  10. #30
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: Erik's konstrutive Idee

    Bin am überlegen mir diese zu holen
    https://www.amazon.de/MENGS%C2%AE-FN...K8N5SPEFR9FTD5

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