Betrachten wir das Ganze doch mal nüchtern. Von Hunden werden in Deutschland im Schnitt 3,6 Leute pro Jahr getötet. Ja, das ist schlimm und jeder Tote ist einer zu viel. Aber im selben Zeitraum werden etwa hundertmal so viele Menschen ermordet. Nicht selten von Bekannten, Freunden oder sogar Familienangehörigen denen das Opfer sicher oft wirklich blind vertraut hat. Alle anderen Tötungsdelikte kommen da dann noch on top. Die Wahrscheinlichkeit dass dich irgendein Spinner einfach absticht weil du ihn schief angeschaut hast dürfte somit um ein vielfaches höher sein als dass du einem Hund, noch dazu einem der dich gut kennt, zum Opfer fällst.
Das trifft meine Betrachtungsweise voll. Es gibt unendlich viele Gründe zu Schaden zu kommen, Hunde spielen bei dem Risiko in meiner Wahrnehmung eine völlig untergeordnete Rolle. Wenn ich da nur daran denke, wenn ich bei uns mit dem Rennrad mit 70 km/h eine Steige herunterfahre...
Es bei der statistischen Abwägung es nur bei Todesfällen zu belassen, das greift meines Erachtens doch viel zu kurz. Auch wenn es wohl keine belastbare Statistik darüber gibt, es werden sicherlich mehr Menschen durch Hunde gebissen als durch Mitmenschen.
Das ist natürlich dumm. Meine einzige ernstzunehmende Feinberührung war ein Auto, dessen Fahrer mich zwar angesehen, mir aber trotzdem die Vorfahrt genommen hat. Meine Polar Uhr hat als letzte Geschwindigkeit vor dem Einschlag 47 km/h aufgezeichnet. Mein Rad hat es nicht überlebt, ich hatte glücklicherweise nur ein monströses Hämatom vom Knie bis zur Achselhöhle auf der rechten Seite.
Ich finde die Frage irgendwie nicht treffend formuliert. Die Hunde sind doch nicht das eigentliche Problem, wie Simone auch deutlich beschrieben hat. Es ist der Mensch - der Mensch mit Hund.
Sicherlich ein berechtigter Einwand. Allerdings ist beißen bei Menschen auch eine atypische Form des Angriffs. Zum Glück. Denn ein Menschenbiss ist weitaus gefährlicher als ein Hundebiss (extrem hohes Infektionsrisiko). Für einen fairen Vergleich müsste man dann also wohl eher Angriffe mit ähnlich schweren Verletzungsmustern miteinander vergleichen. Davon ausgehend dass es mehr als zehnmal so viele Fälle von Körperverletzung gibt wird wohl auch hier der Mensch wieder der traurige Gewinner sein. Natürlich könnte man jetzt noch argumentieren dass es ja auch siebzigmal so viele Menschen wie Hunde gibt. Das sagt dann aber auch nur aus dass Hunde wohl angriffslustiger sind als Menschen. Das Risiko von einem Menschen verletzt zu werden ist allerdings trotzdem höher.
Aber so oder so. Jemand mit schlechten Erfahrungen oder der aus welchen Gründen auch immer Angst vor Hunden hat werden die Statistiken sowieso ziemlich egal sein.