Nun muss ich zu der Konverterdiskussion auch mal meinen Senf dazu geben, auch wenn es hier eigentlich um die beiden letzten Generationen des 400ers geht. Aber der Konvertereinsatz an den Supertele der letzten Generationen ist ja von Beginn dieses threads an ein Thema.
Es ist denke ich nicht zu bestreiten, dass ein Konverter die Bildqualität niemals verbessert; alle Schwächen der Linse werden vielmehr verstärkt sichtbar. Auch macht sich Hitzeflirren bei den beim Konvertereinsatz häufig vorkommenden längeren Distanzen zum Motiv nochmals deutlich negativer bemerkbar. Bei der III. Generation der Canon Extender ist der allg. Tenor, das man den 1,4x an entsprechenden Linsen praktisch bedenkenlos einsetzen kann (Ausnahmen gibt's aber auch hier, so finde ich das an sich superbe 100-400er II nur mit Abstrichen tauglich iVm. dem 1,4x). Beim 2x Extender scheint die allg. Meinung dahin zu gehen, dass croppen optisch bessere Ergebnisse bringt. Da habe ich mittlerweile eine andere Meinung.
Nachdem ich mit dem 2x Extender (III) am 500er (vI) und der EOS 1D Mark IV nicht zufrieden war blieb der Klotz nun ein paar Jahre mißachtet im Schrank liegen. Bis ich in diesem Jahr dann doch mal wieder einen Einsatzbedarf sah, diesmal am 600er II iVm. der 1Dx Mark II.
Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass die Kombi für meine Qualitätsansprüche bedenkenlos einsetzbar ist, zumindest wenn man mit den daraus resultierenden Einschränkungen an der Lichtstärke leben kann. Geringe Performanceeinbußen an der 1Dx II sind nicht zu leugnen, aber am Ende ist meine Erfahrung, dass das AF auch mit 1200mm bei BiF sehr, sehr zuverlässig ist. Da ist eher das Problem, dass man den Vogel aufgrund des engen Bildausschnitts gelegentlich nicht auf Anhieb anvisiert bekommt oder aber dass der Spruch "man kann nie zuviel Brennweite haben" doch nicht wirklich wahr ist und die Flügel abgeschnitten sind wenn der Vogel zu nahe kommt.
Ich habe jetzt fast die ganze Saison mit 1200mm fotografiert, stets vom Stativ (Gitzo 5er + Sachtler FSB8) versteht sich und das hat mir ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Es sind Bilder entstanden, die ich so mit Blick auf die Fluchtdistanz der Tiere vermutlich nicht hätte machen können, bzw. bei denen ich hätte entsprechend stark croppen müssen.
Das angehängte Bild von einem gerade ausgeflogenen Rotmilan ist ein 100%-Ausschnitt, Aufnahmedistanz geschätzte 120 Meter, moderat nachgeschärft. Entsprechende, mit 840mm gemachte und dann stark gecroppte Bilder sind bei meiner Kombi qualitativ definitiv nicht besser in Punto Schärfe und Detailauflösung.