Ergebnis 1 bis 8 von 8

Thema: Petition: Mindesthonorar für freiberufliche Tätigkeiten

  1. #1

    Standard Petition: Mindesthonorar für freiberufliche Tätigkeiten
    Thread-Eröffner

    Der #Petitionsausschuss des Deutschen #Bundestag beschäftigt sich mit einem sehr wichtigen Thema, welches alle #Fotografen, #Kleinstunternehmer, #Freiberufler, #Kreative und #Journalisten angeht:

    "Erweiterung des #Mindestlohngesetzes um ein #Mindesthonorar für freiberuflich Tätige".

    Finde ich persönlich wichtig, mittlerweile diktieren viele Unternehmen die Bezahlungen für Freiberufliche Tätige und Kleinunternehmer. Da werden Tageshonorare, Spesenvorgaben und -übernahmen sowie Zahlungsvorgaben diktiert, die einen manchen Freiberufler die Existenz kosten. Es gibt #Unternehmen, die erwarten, dass man für 200 Euro T#ageshonorar 150 % Leistung abliefert und noch 85,51 % der Spesen selber trägt. So liegt das #Tageshonorar beim #Mindestlohn, zum Leben und für das Alter bleibt nichts übrig.

    Was denkt Ihr darüber? Diese #Petition sollten viele lesen und auf alle Fälle mitunterzeichnen. Bis 10. Juni werden mindestens 50.000 Unterschriften benötigt, damit sich der Bundestag, unsere #Politik und die #Parteien mit diesem Thema beschäftigen. Wenn das Thema in die politische Diskussion kommt, gelangt es auch in die Öffentlichkeit und kann vielen #Selbstständigen helfen.

    https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2019/_04/_11/Petition_93519.%24%24%24.a.u.html

  2. #2

    Standard AW: Petition: Mindesthonorar für freiberufliche Tätigkeiten

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Karsten Socher Beitrag anzeigen
    ...Was denkt Ihr darüber? ...
    ok, du hast gefragt, also:

    freiberufliche tätigkeit heisst so, weil ich frei beruflich tätig bin. dazu gehört u.a. auch, dass ich frei meine honorare aushandle. wieviel ich verdiene, liegt in meinem verantwortungsbereich. ...und es geht den staat einen sch*** an, welches honorar ich mit meinen kunden vereinbare. wenn ich mit dieser freiheit, und den konsequenzen daraus, nicht umgehen kann, dann wende ich mich nicht an pappa staat mit einer bittschrift, sondern dann wäre ich eventuell in einem angestelltenverhältnis mit tariflohn besser aufgehoben.
    mal ganz abgesehen davon, dass ich von petitionen grundsätzlich nichts halte. aber das ist ein anderes thema.

  3. #3
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: Petition: Mindesthonorar für freiberufliche Tätigkeiten

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Uwe Johannsen Beitrag anzeigen
    freiberufliche tätigkeit heisst so, weil ich frei beruflich tätig bin. dazu gehört u.a. auch, dass ich frei meine honorare aushandle. wieviel ich verdiene, liegt in meinem verantwortungsbereich. ...und es geht den staat einen sch*** an, welches honorar ich mit meinen kunden vereinbare. wenn ich mit dieser freiheit, und den konsequenzen daraus, nicht umgehen kann, dann wende ich mich nicht an pappa staat mit einer bittschrift, sondern dann wäre ich eventuell in einem angestelltenverhältnis mit tariflohn besser aufgehoben
    Sorry, aber ich habe selten so ein dummes Zeug gelesen. Viele (die meisten?) sogenannten Freiberufler, nicht nur mit Kamera in der Hand, kommen aus einem Angestelltenverhältnis, z.B. bei der lokalen Presse. Sie sind FREI gesetzt worden, weil ihre Arbeitgeber Kosten sparen wollen oder müssen. Da handelt keiner Honorare aus, sondern die versuchen für einen Hungerlohn, ohne jegliche soziale Absicherung ein paar Kröten für ihren Lebensunterhalt zu ergattern und zwar in Deutschland, nicht in Mittelamerika. Mir kommt echt der Kaffee hoch, wenn ich dann solche weltfremden Statements, wie das von Herrn Johannsen lese. Die „Freiberufler“, die in der sogenannten Dritten Welt jeden Tag nach einem freien Job auf der Müllkippe fragen und dann die „Honorare“ für ihre minderjährigen Kinder gleich mit aushandeln, wären in Johannsens freier Welt wahrscheinlich auch eher für ein Angestelltenverhältnis mit Tariflohn geeignet, oder?
    Es gibt Typen, die Leben anscheinend in einer Facebook-Blase.

    Ich mag auch keine Petitionen, aber aus einem ganz anderen Grund als Herr Johannsen.

  4. #4
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: Petition: Mindesthonorar für freiberufliche Tätigkeiten

    Sorry, aber Kritik an Mindestlöhnen für Selbstständige als weltfremd zu bezeichnen, kann ich nicht nachvollziehen.
    Es geht um einen Vertrag zwischen zwei Unternehmen, und da hat sich der Staat nicht einzumischen. Auch wenn einer groß und einer klein ist.

    Die Preise für gewisse Dienstleistungen werden letztendlich durch Angebot und Nachfrage geregelt.
    Als Selbstständiger sollte man wissen, was man bei zu geringen Preisen zu tun hat und trägt fürs eigene Handeln die volle Verantwortung. Und nicht der Staat.

  5. #5
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: Petition: Mindesthonorar für freiberufliche Tätigkeiten

    Zitat Bezug auf die Nachricht von sting_ Beitrag anzeigen
    Es geht um einen Vertrag zwischen zwei Unternehmen, und da hat sich der Staat nicht einzumischen. Auch wenn einer groß und einer klein ist.
    Unsere Verständnis von der Bandbreite des Begriffs „Freiberufler“ geht anscheinend enorm auseinander. Wenn z.B. der freigesetzte und nun freiberufliche Lokalredakteur der Leipziger Lokalpresse am Wochende für 3 €/h netto ohne jegliche soziale Absicherung sein Hartz IV aufzustocken versucht, dann handelt es sich bei dem einseitig diktierten „Honorar“ also um einen „Vertrag zwischen zwei Unternehmen“? Und diese „Freisetzung“ ist gängige Praxis, nicht nur bei der Lokalpresse.
    Ein Großteil der „freiberuflichen Tätigkeiten“ hierzulande haben mit Selbständigkeit nichts zu tun, sondern sind Abhängigkeitsverhältnis auf unterster sozialer Stufe.
    Geändert von ehemaliger Benutzer (16.05.2019 um 21:58 Uhr)

  6. #6

    Standard AW: Petition: Mindesthonorar für freiberufliche Tätigkeiten

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Adele Timm Beitrag anzeigen
    Sorry, aber ich habe selten so ein dummes Zeug gelesen. Viele (die meisten?) sogenannten Freiberufler, nicht nur mit Kamera in der Hand, kommen aus einem Angestelltenverhältnis, z.B. bei der lokalen Presse. Sie sind FREI gesetzt worden, weil ihre Arbeitgeber Kosten sparen wollen oder müssen.
    karsten nannte freiberufler, kleinstunternehmer, etc. ...also menschen die einer selbstständigen tätigkeit nachgehen. warum sie sich für die selbstständigkeit entschieden haben, mag bei jedem andere gründe haben. manche weil sie aus einem angestelltenverhältnis entlassen wurden, andere waren nie angestellt, manche haben das angestelltenverhältnis bewusst aus eigenem antrieb verlassen, usw.
    jeder der selbstständig tätig ist, handelt in allen aspekten seiner gewerblichen tätigkeit eigenverantwortlich. wenn er das nicht mag bzw. damit nicht zurecht kommt, steht es ihm frei seine selbstständige tätigkeit einzustellen und andere möglichkeiten zu nutzen sein einkommen zu generieren. z.b. ein angestelltenverhältnis.

    Da handelt keiner Honorare aus, sondern die versuchen für einen Hungerlohn, ohne jegliche soziale Absicherung ein paar Kröten für ihren Lebensunterhalt zu ergattern und zwar in Deutschland, nicht in Mittelamerika. Mir kommt echt der Kaffee hoch, wenn ich dann solche weltfremden Statements, wie das von Herrn Johannsen lese.
    weltfremd? ich bin seit 16 jahren hauptberuflich selbstständiger fotograf und vorher selbstständig in anderen bereichen. insgesamt seit 25 jahren selbstständig ...und ich handle seit 25 jahren meine honorare jeden tag selbst aus.

    Die „Freiberufler“, die in der sogenannten Dritten Welt jeden Tag nach einem freien Job auf der Müllkippe fragen und dann die „Honorare“ für ihre minderjährigen Kinder gleich mit aushandeln, wären in Johannsens freier Welt wahrscheinlich auch eher für ein Angestelltenverhältnis mit Tariflohn geeignet, oder?
    dritte welt? das posting von karsten und die dazugehörige petition bezog sich auf deutschland.


    Es gibt Typen, die Leben anscheinend in einer Facebook-Blase.
    durchaus möglich.

    PS. danke für die freundlichen worte in deiner PM.

  7. #7

    Standard AW: Petition: Mindesthonorar für freiberufliche Tätigkeiten

    Hi,

    Mindestlohn ist hier definitiv der falsche Ansatz, allein das Wort "Lohn" hat in einem Geschäftsverhältnis zwischen Unternehmen und Freiberufler nichts verloren.

    Wenn man sich auf "Mindestlöhne" in diesem Bereich einigt, legitimiert und zementiert man letztlich schlechte Bezahlung auf breiter Front.

    Wer freiberuflich tätig ist, sollte sich grundsätzlich eher um die für ihn möglichen "Maximallöhne" bzw. Honorare kümmern und versuchen, diese möglichst oft und mit den richtigen Geschäftspartnern durchzusetzen.

    Wo das nicht geht (weil Verlage, Redaktionen usw. das Honorar diktieren), muss sich jeder Freiberufler überlegen, ob er diese akzeptiert oder es besser bleiben lässt.

    Das Beispiel Lokalpresse war schon immer prekär und wird es heute vermutlich noch mehr sein. Vor 30 Jahren habe ich für die Lokalpresse geschrieben und fotografiert, schon damals waren die Honorare vielleicht für einen Studenten halbwegs OK und eine mögliche Alternative zu Kellnern oder Kistenschleppen, taugten aber nicht für ein erfülltes Berufsleben und entsprechende Verdienstmöglichkeiten.

    Woran es unter Fotografen oft fehlt, ist das "Unternehmer-Gen" und die Bereitschaft und die Fähigkeit, sich für sein finanzielles Glück auch entsprechend einzusetzen bzw. marktgerecht zu handeln und sich die Partner suchen und die Leistungen anzubieten, die ordentliche Verdienstmöglichkeiten erlauben.

    Auf unterirdische Honorarofferten z.B. der Verlage (Mini-Kohle und dann auch noch sämtliche Nutzungsrechte abtreten) gibt es nur eine Antwort: nicht darauf einzugehen. Sollen sie sich die Bildchen doch bei fotolia und Konsorten zusammenklauben – der Leser wird das bestimmt ganz toll finden.

    Viele Grüße
    Christian

    www.beruf-fotograf.de
    www.ahrens-steinbach-projekte.de

  8. #8
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: Petition: Mindesthonorar für freiberufliche Tätigkeiten

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Adele Timm Beitrag anzeigen
    Unsere Verständnis von der Bandbreite des Begriffs „Freiberufler“ geht anscheinend enorm auseinander. Wenn z.B. der freigesetzte und nun freiberufliche Lokalredakteur der Leipziger Lokalpresse am Wochende für 3 €/h netto ohne jegliche soziale Absicherung sein Hartz IV aufzustocken versucht, dann handelt es sich bei dem einseitig diktierten „Honorar“ also um einen „Vertrag zwischen zwei Unternehmen“? Und diese „Freisetzung“ ist gängige Praxis, nicht nur bei der Lokalpresse.
    Ein Großteil der „freiberuflichen Tätigkeiten“ hierzulande haben mit Selbständigkeit nichts zu tun, sondern sind Abhängigkeitsverhältnis auf unterster sozialer Stufe.
    Ein Freiberufler ist jedenfalls ein Selbstständiger bzw. Gewerbetreibender und kein Angestellter, damit ist die Selbstverantwortung ist maximal, der gesetzliche Schutz minimal, und das muss man ganz einfach begreifen und einsehen. Wenn die angebotene Leistung - aus welchem Grund auch immer - sehr niedrig bewertet und bezahlt wird, ist man als Selbstständiger gefordert und nicht der Staat.

    Was man in diesem Fall zu tun hat, das habe ich schon vorher angemerkt, muss man als Selbstständiger selbst entscheiden.
    Von einem Umstieg auf andere Leistungsschwerpunkte, bessere Akquise bis hin zur Umschulung und dem Weg zurück ins Angestelltenverhältnis ist alles offen und in eigener Verantwortung.

    Ich sehe da absolut keine Bandbreite des Begriffs der „Freiberufler“, in einigen Fällen der angeführten Freisetzungen muss man ganz einfach auf den Tatbestand der Scheinselbstständigkeit überprüfen.
    Das ist aber ein anderes Thema.

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •