Nach dem ich euch etwas Luft zum durchschnaufen bei so vielen Wiedehopf Aufnahmen gegeben habe, muss ich euch jetzt aber die Geschichten meines Projektes weiter erzählen.
Tatsächlich ist die zweite Brut bei dem zuerst dokumentierten Paar noch nicht zu Ende. Aktuell ist das Älteste der 8 Küken heute 21 Tage alt, das jüngst gerade 13 Tage alt. Es wird also so kommen, dass zum kommenden Wochenende die Ältesten die Bruthöhle verlassen könnten während das bei den Jüngsten erst zum nächsten Wochenende passieren wird. Daraus könnt ihr schließen, dass mir noch einige Stunden im Ansitzzelt bei teilweise extremen Bedingungen bevor stehen. Aber allein was ich in dieser Woche an unglaublichen Situationen in der Wiedehopf Familie alles auf den Sensor bekommen habe, entschädigt mich für den Aufwand.
Das Brutpaar bei mir am Haus hat inzwischen auch die zweite Brut beendet, Andreas aus Ostfildern hat als Besucher bei mir ebenfalls viele Aufnahmen von diesem Pärchen mit den 6 Küken machen können. Die Bruthöhle im Johannisbrot Baum unterscheidet sich wesentlich von der Bruthöhle im Olivenbaum des ersten Paar. Hier besteht die Bruthöhle aus einem ca. 40 cm langen Tunnel, der weit unten im Baum zu der Bruthöhle führt. Nur durch gelegentlichen Einblick konnte ich feststellen wie viel Küken da unten im Loch waren. Das Futter wurde fast über die ganze Brutzeit vom Weibchen angenommen und nach unten gebracht, ein drehen in dem engen Kanal scheint mir nicht möglich. Als Andreas zum ersten Mal am Baum im Tarnzelt angesessen ist hat er gleich nach 30 Minuten eine Münzennatter vom Nest entfernt, die von Oben aus dem Baum in Richtung Eingang unterwegs war. Er hat sie dann von allen Seiten Fotografiert und in einiger Entfernung wieder losgelassen.
Am 15. Juli sind dann die letzten beiden juvenile Wiedehopfe aus der Bruthöhle gekommen und haben sich mit den Eltern auf Erkundungstour gemacht, ich hoffe, das Elternpaar kommt im nächsten April wieder zum Brutplatz. Von diesem Paar jetzt einige Bilder, zudem bereite ich gerade ein Video mit interessanten Slow Motion Flug- und Fütterungszene an, welches ich in Kürze dann hier verlinken werde.
Ach ja, noch ein Hinweis zur EOS R, obwohl ich eigentlich nur Einzelaufnahmen mache kommt es auch da bei schneller manueller Aufnahmereihenfolge immer wieder zu Verzerrungen, so dass ich sehr viele Aufnahmen dem Recycle Bin zuführen muss, ein Grund,warum ich der 5d4 zum Fotografieren etwas nachtrauere. Vergleicht einfach mal Bild 2 und Blid 3 und ihr seht was ich ich meine.
B 1, der Brutbaum, klasse zugänglich und bei Sonnenaufgang das schönste Licht für ca. 2 Stunden.
B 2, Morgenstunde, ca. 6:15
B 3, Morgenstunde, Präsentation des Futter (der Baum hat sich nicht bewegt)
B 4, Was macht man mit Futter, das nicht komplett erwünscht wird, zerlegen am Baum in Wiedehopf Technik
B5, der erste Teil ist geschafft, aber mit einem Teil des Futters unter der Kralle ist man unbeweglich....
B6, der Wiedehopf löst das Problem in dem er das restliche Futterteil mit dem Schwanz an den Baum drückt. Ähnlich wie man es bei der Spechten sieht benutzt der Wiedehopf den Schwanz auch immer zum Abstützen in schwieriger Position am Baum
Weitere Bilder und Video folgen, schönen Sonntag euch allen.