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Thema: Neuer Acros II Schwarzweißfilm von Fujifilm in Japan

  1. #11
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    Standard AW: Neuer Acros II Schwarzweißfilm von Fujifilm in Japan
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    Zitat Bezug auf die Nachricht von Christian Ahrens Beitrag anzeigen
    :-)

    Ich sehe schon, da werden wir uns nicht wirklich einig und sind einfach unterschiedlicher Auffassung.
    ...
    Meine Bildbearbeitung pro Foto dauert im Schnitt 1-2 Minuten - wenn das Bild gut fotografiert ist, muss man auch nicht mehr machen
    ...

    Und was denn Overkill an digitalen Daten angeht: das hat nichts mit der Digitaltechnik zu tun, sondern einzig und allein mit dem Fotografen: Wer Hunderte von nichtssagenden Bildern produziert, ist immer noch selbst schuld. Egal, ob mit Film oder Kamera.
    Der Hochzeitsfotograf Heiko Schmidt macht, wenn die Kunden damit einverstanden sind, anstatt die üblichen Digitalkameras zu verwenden wieder ausschließlich Analog :

    https://just-schmidt.com/analog-wedding-photography/


    Auf Instagram sind seine analogen Bilder mit entsprechenden hashtags versahen:

    https://www.instagram.com/weare.just.schmidt/

    Bei einer 13 Stunden Hochzeit belichtet er nur 25 Filme, also 900 Negative, von denen ca. 400 Bilder ausgeliefert werden. Das ist wirklich ein extrem geringer Ausschuss.

    Digitale Hochzeitsfotografen machen zum Vergleich in der Zeit inzwischen 4000 bis 8000 Bilder. Dazu brauchen sie Tage nur um die besten auszuwählen.

    Natürlich kann man auch mit einer Digitalkamera sparsam fotografieren, aber welcher Hochzeitsfotograf macht das schon?

    Also gerade für den Künstler wie Heiko Schmidt einer ist, macht die analoge Fotografie auch kommerziell wieder Sinn.

    Er benutzt Filmmaterial welches schon ein paar Jahrzehnte auf dem Markt ist und zeigt uns damit das es nicht immer das neuste sein muss. Gerade hier im Dforum wird viel zu viel neues gekauft.

    Wenn ich meine analogen (Mittelformat-) und digitalen Vergrößerungen miteinander vergleiche muss ich erkennen dass die digitalen eigentlich nicht besser sind.

    Und immer noch werden viele Kinofilme auf analogen Film aufgenommen obwohl es gute Digitalkameras gibt. Auch das ist eine künstlerische Entscheidung.

    Eigentlich ist die Digitalisierung bei mir nur sinnvoll gewesen weil die meisten Bilder auch digital benötigt und auf Displays betrachtet werden.

    Ich habe auch viel auf Diafilm fotografiert und da war gar keine Bildbearbeitung nötig. Man hat sich aber bei der Aufnahme mehr Mühe gemacht.

    Vielleicht können wir uns darauf einigen das sich heute einfach die Betrachtungsweise und der Umgang mit Bildern grundlegend geändert hat. Was früher das Papiebild war ist heute das Handy oder das Tablett. Und weil wir jetzt fast ausschließlich für Displays produzieren machen Digitalkameras Sinn.

    Du hattest wie ich ein Labor im Kölner Raum? Gibt es noch Laborbedarf bei Foto Gregor?

  2. #12

    Standard AW: Neuer Acros II Schwarzweißfilm von Fujifilm in Japan

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Motivklingel Beitrag anzeigen
    Vielleicht können wir uns darauf einigen das sich heute einfach die Betrachtungsweise und der Umgang mit Bildern grundlegend geändert hat. Was früher das Papiebild war ist heute das Handy oder das Tablett. Und weil wir jetzt fast ausschließlich für Displays produzieren machen Digitalkameras Sinn.
    Hi,

    darauf können wir uns sicherlich einigen! Allerdings sehe ich noch zusätzlichen entscheidenden Sinn:

    - Dank moderner Aufnahmechips kann ich noch unter Bedingungen fotografieren und qualitativ hochwertige Bilder produzieren, die mit analoger Technik nicht möglich wären. Und unsere analogen Kollegen aus dem letzten Jahrhundert (zum Beispiel die Reportagefotografen) würden einfach nicht glauben, dass man mit 10.000 ASA druckreifes Material produzieren kann - und sie würden sich die Finger danach lecken! Diese Möglichkeiten erweitern die Fotografie und die Ausdruckspalette der Fotografen.

    - Die digitale Bildbearbeitung in all ihren Facetten hebt so viele Beschränkungen vor allem der analogen FARBfotografie auf. Nur als Beispiel: in meinem Feld, der Industriefotografie, habe ich immerzu mit vertrackten Mischlichtsituationen zu tun. Analog konnte man nur zwischen Tageslicht- und Innenraumfilmen wechseln. Digital habe ich die Möglichkeit, mit ein paar Klicks und Mausbewegungen Neonlicht mit Blitzlicht zu mischen und zu farblich attraktiven Ergebnissen zu kommen. Eine Befreiung!

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Motivklingel Beitrag anzeigen
    Du hattest wie ich ein Labor im Kölner Raum? Gibt es noch Laborbedarf bei Foto Gregor?
    Ja, bis ca. 2000 habe ich ein s/w Labor betrieben, aber als die Canon 300D rauskam, habe ich sie mir sofort gekauft und voller Erleichterung in Betrieb genommen. Foto Gregor hat noch analoges Zubehör, allerdings ein relativ kleines Sortiment, wenn ich das richtig einschätze. So genau habe ich mir das Regal in der Ecke nicht angeschaut. :-)

    Zu Deinem Hochzeitsfotografenbeispiel: Man muss wirklich nicht jedes Motiv mit 8 Bildern pro Sekunde in Serie fotografieren. Ein erfahrender Fotograf kann auch nur ein oder zwei Belichtungen machen. Ich war gerade eine Woche in Urlaub und hatte meine kleine Fujifilm X100 dabei. An manchen Tagen habe ich nur drei Bilder gemacht. Geht auch! :-)

    Viele Grüße
    Christian

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  3. #13
    Free-Member Avatar von hs
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    Standard AW: Neuer Acros II Schwarzweißfilm von Fujifilm in Japan

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Motivklingel Beitrag anzeigen
    Was früher das Papiebild war ist heute das Handy oder das Tablett. Und weil wir jetzt fast ausschließlich für Displays produzieren machen Digitalkameras Sinn.
    Genau darüber ist Kodak ja gestolpert. Man konnte sich nicht vorstellen dass das "Papierbild in den Händen", die Erinnerungen, dem Bild auf dem Display weichen muss. Bilder digital zu teilen war jenseits deren Vorstellungskraft.

    Kodak, damals einer der wertvollsten Konzerne der Welt, hat die Digitalfotografie erfunden, aber nicht daran geglaubt. Man setzte weiter auf die Analogprozesse (mit dem Papierbild als Produkt) und glich Verluste durch Verkäufe des Familiensilbers aus. Den Patenten zur Digitalfotografie.

    Die "Story of Kodak" Dokumentation auf YouTube finde ich gerade nicht, die die Entwicklung und den Untergang ausführlich beschreibt. Auf die Schnelle deswegen nur folgender Link:

    https://www.youtube.com/watch?v=HVgp6xNkU9k

    Tatsächlich ist mit der Digitalisierung das Bild ein wenig zur Ramschware verkommen, genauso wie Musik seit Spotify & Co.. Natürlich gibt es weiterhin Nuggets, die es zu finden gilt, aber das ist gar nicht so einfach bei dem Digitalen Overflow.

    Ich bin durchaus bei Motivklingel, analog hat was, auch wenn sich dies auch digital erreichen lässt (wie Christian richtig anmerkt). Die Aussage ist letztendlich: Entschleunigung hat was.

  4. #14
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    Standard AW: Neuer Acros II Schwarzweißfilm von Fujifilm in Japan

    Zitat Bezug auf die Nachricht von hs Beitrag anzeigen
    Ich bin eigentlich auch bei dir, aber wenn jemand den analogen Prozess wirklich beherrscht dann ist er durchaus in der Lage in recht überschaubarer Zeit Top Ergebnisse zu liefern. Die sind dann halt nur anders.
    Dann ist aber die restliche Zeit vom Einkauf bis hin zur Entsorgung der Chemikalien nicht mit eingerechnet.
    "Den analogen Prozess" beherrscht man nur, wenn man regelmäßig mit den selben Materialien arbeitet.
    Und ewig halten die meisten Materialien auch nicht, bei unregelmäßiger Arbeit wird das schon sehr ineffizient. Einfach mal so ins Labor gehen, spielt es eher nicht.

    Es war für mich lange Zeit ein schönes Hobby, einen Teil meines Studiums habe ich mir so finanziert, aber der große Aufwand dahinter hält mich davon ab, jemals wieder analog zu fotografieren und vor allem selbst auszuarbeiten. Bei den heutigen digitalen Möglichkeiten halte ich den analogen Weg für eine ineffiziente und umweltverpestende Nostalgiewelle.

  5. #15
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    Standard AW: Neuer Acros II Schwarzweißfilm von Fujifilm in Japan
    Thread-Eröffner

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Christian Ahrens Beitrag anzeigen
    Hi,
    in meinem Feld, der Industriefotografie, habe ich immerzu mit vertrackten Mischlichtsituationen zu tun. Analog konnte man nur zwischen Tageslicht- und Innenraumfilmen wechseln. Digital habe ich die Möglichkeit, mit ein paar Klicks und Mausbewegungen Neonlicht mit Blitzlicht zu mischen und zu farblich attraktiven Ergebnissen zu kommen. Eine Befreiung!
    Aber mit dem Fujifilm Reala von 1989, Neutralgraukarte und eigenem Farblabor ging das auch vor 30 Jahren sehr gut :

    http://www.imaging.org/site/PDFS/Pap...-0-42/1024.pdf
    "Technology for Improving Color Reproduction by the Fourth Light-Sensitive Layer Fuji Photo Film first introduced the fourth light-sensitive layer into Fujicolor REALA in 1989"

    Mit der Kombination hatte ich mit Neonlicht auch damals keine Probleme.

    Ich möchte damit nur sagen das angebliche neue digitale Möglichkeiten, die die Industrie verkaufen möchte, eigentlich keine sind bzw. man nicht auf jedes neuen Kamermodell umsteigen muss um bessere Bilder zu machen. Vieles ist auch mit vorhandener Technik möglich und oft bringt eine Fortbildung in Bildgestaltung, ein Workshop, ein Fachbuch oder eine sonstige Qualifizierung mehr als eine Investition in ein neues System.

    Die Vielfalt der digitalen Möglichkeiten überfordern auch. In der Arbeitswelt leiden zum Beispiel besonders ältere Angestellte unter ständig neuer Software und es entstehen immer mehr psychische Erkrankungen.

    Da ist es angenehm mit analoger Technik zu arbeiten die man im wörtlichen und übertragenen Sinne "begreifen" kann.

    Deshalb sind wieder Sofortbildkameras zu kaufen und auch der neue analoge SW Film von Fuji wird seine Käufer besonders im künstlerischen Bereich finden. Es ist natürlich ein Nischenprodukt und wird es bleiben.

    Aber es gibt wieder einen kleinen Markt für analoge Technik.

  6. #16

    Standard AW: Neuer Acros II Schwarzweißfilm von Fujifilm in Japan

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Motivklingel Beitrag anzeigen
    Ich möchte damit nur sagen das angebliche neue digitale Möglichkeiten, die die Industrie verkaufen möchte, eigentlich keine sind bzw. man nicht auf jedes neuen Kamermodell umsteigen muss um bessere Bilder zu machen. Vieles ist auch mit vorhandener Technik möglich und oft bringt eine Fortbildung in Bildgestaltung, ein Workshop, ein Fachbuch oder eine sonstige Qualifizierung mehr als eine Investition in ein neues System.
    Hi,

    das stimmt zweifellos.

    Allerdings möchte ich auch einen Stab brechen für "das Neue": mir macht es Spaß, Neues auszukundschaften und herauszufinden, was davon für mich nützlich ist. Ich lerne gern dazu.

    Natürlich könnte ich auch mit einer 1Ds II von Anno soundso alle meine Jobs heute noch fotografieren. Die Fortschritte in der Sensortechnologie und die Möglichkeiten der Spiegellosen möchte ich aber trotzdem nicht missen.

    Es ist wie immer eine Gradwanderung!

    Viele Grüße
    Christian

    www.beruf-fotograf.de
    www.ahrens-steinbach-projekte.de

  7. #17
    Free-Member Avatar von hs
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    Standard AW: Neuer Acros II Schwarzweißfilm von Fujifilm in Japan

    Zitat Bezug auf die Nachricht von sting_ Beitrag anzeigen
    Dann ist aber die restliche Zeit vom Einkauf bis hin zur Entsorgung der Chemikalien nicht mit eingerechnet.
    Nun ja, Chemie bestellen (vorort bekommt man die eh nicht mehr), und gerecht entsorgen ist jetzt auch nicht so der große Aufwand. Die Entsorgung geht nicht auf dem Bauhof, damals gab es in unserer Gemeinde vierteljährige Termine wo man Chemikalien abgeben konnte. Wie es heute nach 15 Jahren ist weiß ich nicht.


    Zitat Bezug auf die Nachricht von sting_ Beitrag anzeigen
    "Den analogen Prozess" beherrscht man nur, wenn man regelmäßig mit den selben Materialien arbeitet.
    Deswegen habe ich ja auch geschrieben, dass ich den analogen Prozess nie wirklich beherrscht habe. Die Filmentwicklung geht recht problemslos (von wenigen Zickenfilmen abgesehen), das Labor ist aber eine Kunst für sich. Ursprünglich bin ich 2000 "hybrid" eingestiegen, also analog fotografieren und scannen. Abzüge entwickeln liess ich von ausgewählten Fotos im Labor da mein Index ja zeigte ob es sich lohnt oder nicht. 2001 habe ich meine Liebe für SW entdeckt, dann folgte die erste Filmentwicklung, kurz später auch in Color (im CPA), 2002 dann das Positiv-Labor. Die Einkaufskosten für das Labor waren damals relativ gering, Resteverwertung per eBay halt. Letztendlich stiegen die "Verbrauchskosten" und der Aufwand aber über das Maß wie ich als Hobby sinnvoll investieren konnte/wollte. Kurzum, zuwenig Erfolge bei zu hohen Kosten.

    Der Beruf kostet seine Zeit und das Haus wollte abbezahlt werden.

    Zitat Bezug auf die Nachricht von sting_ Beitrag anzeigen
    Bei den heutigen digitalen Möglichkeiten halte ich den analogen Weg für eine ineffiziente und umweltverpestende Nostalgiewelle.
    Da bin ich zwiegespalten. Natürlich wird die private Chemie nie so effizient genutzt wie in einem industriellen Labor. Auch denke ich dass "moderne Ausbelichtungen" deutlich umweltfreundlicher sind. Stellt man dem die Elektronikproduktion immer neuer digitaler Komponenten gegenüber ist das Verhältnis sicher wieder ausgeglichener. Das ist wie mit den Elektroautos. Die Batterie ist zu Beginn eine heftige Bürde, und wenn der Strom aus einem Braunkohlekraftwerk kommt ist die Bilanz eben doch nicht mehr so grün. Wer sich wirklich "umweltbewußt" verhalten will kauft sich kein neues Equipment mehr und darf auch keine Bilder mehr ausbelichten sondern nur noch am PC anschauen (aber nur wenn der Rechner auch exklusiv von klimaneutralen Strom versorgt wird).

    Ich habe *null* Probleme damit wenn analoge Fotografen mit einer Bildidee schwanger sind, zum perfekten Zeitpunkt (Tageszeit, Witterung) ihr (auch Großformat-) Bild machen, und anschließend dieses durch die chemische Suppe ziehen, und sich nachher über das Ergebnis freuen. Der digitale Prozess ist sicher genauso umweltverpestend, besonders wenn man den kontinuierlichen Fluss an Elektroschrott anschaut.

    Ich hätte auch kein Problem damit als Dinosaurier wieder analog zu arbeiten. Wenn es mir Spaß macht, und ich genügend Zeit und Muße habe. Allerdings sind es noch 10 Jahre bis zur Rente, meine Überlegungen sind somit nur geträumt.

  8. #18
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    Standard AW: Neuer Acros II Schwarzweißfilm von Fujifilm in Japan
    Thread-Eröffner

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Christian Ahrens Beitrag anzeigen
    Hi,

    mir macht es Spaß, Neues auszukundschaften
    ...
    Natürlich könnte ich auch mit einer 1Ds II von Anno soundso alle meine Jobs heute noch fotografieren. Die Fortschritte in der Sensortechnologie und die Möglichkeiten der Spiegellosen möchte ich aber trotzdem nicht missen.

    Es ist wie immer eine Gradwanderung!
    Ich habe mal auf einer Messe einen Firmenvertreter einer professionellen Mittelformatkamera gefragt warum sie immer neue Modelle mit gestiegener Auflösung anbieten wenn den Kunden der professionellen Fotografen, für die sie die Kameras bauen, diese hohen Auflösung gar nicht brauchen bzw. die großen Dateien eher eine Belastung darstellen.

    Antwort : Nicht die Kunden der Fotografen verlangen die hohen Auflösungen, sondern nur die Fotografen aus eigener Liebe zum Bild. Kommerziell nützt ihnen eine neue Kamera nichts wenn die alte noch die Anforderungen der Kunden erfüllt.

    Betriebswirtschaftlich ist ein neues Modell für Berufsfotografen, die meist sowieso wenig verdienen, oft schlicht nur ein Schaden. Unnötig, unsinnig und finanziell nur eine Belastung.

    Jeder rational denkender Unternehmer vermeidet möglichst sinnlose Betriebsausgaben.

    Aber viele professionelle Fotografen sind auch Liebhaber ihrer Arbeit und denken dann leider nicht immer betriebswirtschaftlich.

    In meinem Bekanntenkreis sind sowohl sehr erfolgreiche Berufsfotografen, die mit einer kleinen alten Amateur Kamera ihre Kunden glücklich machen, als auch Kollegen, die viel Geld in ein neues System gesteckt haben und nun Probleme haben ihre Familie zu versorgen weil kein Kunde bereit ist für die hochauflösenden Aufnahmen, die er für seine Anwendung gar nicht braucht, mehr zu bezahlen.

    So ist eine Investition immer eine Gradwanderung zwischen eigenen Wünschen und den Bedürfnissen der Kunden.

    Inzwischen haben das aber viele begriffen und die Foto Industrie hat enorme Absatz Probleme weil der Markt gesättigt ist.

    Und wie hs schrieb wird von vielen heute ein Foto nur noch als kurzlebige Ramschware begriffen die man sich schnell auf dem Handy anschaut und danach wieder vergessen ist.

  9. #19

    Standard AW: Neuer Acros II Schwarzweißfilm von Fujifilm in Japan

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Motivklingel Beitrag anzeigen
    Antwort : Nicht die Kunden der Fotografen verlangen die hohen Auflösungen, sondern nur die Fotografen aus eigener Liebe zum Bild. Kommerziell nützt ihnen eine neue Kamera nichts wenn die alte noch die Anforderungen der Kunden erfüllt.

    Betriebswirtschaftlich ist ein neues Modell für Berufsfotografen, die meist sowieso wenig verdienen, oft schlicht nur ein Schaden. Unnötig, unsinnig und finanziell nur eine Belastung..
    Hi,

    den Auflösungswahn kann man zu Recht beklagen, ich könnte problemlos auch heute noch mit 16 oder 12 Megapixeln meine Jobs machen.

    Aber das ist kein Phänomen der Berufsfotografen - der Amateurmarkt tickt ja genauso, vielleicht sogar noch viel mehr. Die Industrie trimmt uns auf höher – schneller – weiter, und deshalb wird ja hier im Forum nach Erscheinen eines neuen Modells auch immer gleich die Sinnfrage gestellt: muss ich wechseln? Nein, ich wechsle nicht, weil.... Ich wechsle erst, wenn... usw.

    In den zurückliegenden 20 Jahren hat die Digitalfotografie eine sehr stürmische Entwicklung genommen, die Innovationszyklen folgten sehr schnel aufeinanderl, immer höhere Auflösungen, immer besseres Rauschverhalten etc. Noch nie haben Profis und Amateure in so kurzer Zeit so viele Kameras gekauft.

    Das stagniert jetzt, und der Markt beruhigt sich. Die Goldgräberzeit für die Industrie ist vorbei, und das ist sicherlich auch ganz gut so.

    Zur Hoch-Zeit der analogen Fotografie hat man sich eine F4 oder eine entsprechende Canon einmal gekauft, und dann vielleicht sein Leben lang benutzt. Nikon und Canon haben damals auch existieren können.

    Auch zu Analogzeiten hat man sich betriebswirtschaftlich oder privatwirtschaftlich mühelos in Schwierigkeiten bringen können, man musste sich zur vorhandenen KB-Ausrütung nur ein Hasselblad-System zulegen; dann hatte man ggf. die gleichen Probleme, die Du weiter oben beschrieben hast....

    Das Coole ist: Die Fotografie als solche interessiert das alles nicht, sie existiert unverdrossen weiter, noch nie haben so viele Menschen fotografiert und Bilder genutzt (auch wenn wir darauf manchmal etwas herablassend schauen). Neulich habe ich in einem Buch den schönen Satz gelesen: "Gemessen an den etablierten Künsten, ist die Fotografie mit noch nicht einmal 200 Jahren sehr jung. Sie steht also noch ganz am Anfang."

    In diesem Sinne freue ich mich auf die Fortsetzung meiner eigenen Fotografie, auf tolle Fotografen, auf wunderbare Fotobücher und Ausstellungen und auf das Abenteuer, das Leben mit der Kamera zu interpretieren.

    Viele Grüße, Christian

    www.beruf-fotograf.de
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  10. #20

    Standard AW: Neuer Acros II Schwarzweißfilm von Fujifilm in Japan

    Hallo,

    ich photographiere oft mit klassischem Sw-Filmen, die ich mit Kaffee und Vitamin C einfach und relativ umweltschonend entwickle. Die Ergebnisse faszinieren mich, schon alleine weil ich mit Formatgrößen arbeiten kann, die mit Sensoren extrem teuer wären oder garnicht möglich! Mit APS-C ist es halt schwer ein 110mm f/2 an 56x56mm zu simulieren ganz zu schweigen von den Möglichkeiten im Großformat. Das ist aber nur meine Meinung als Photograph, der Wert auf "Feelling" legt

    LG
    Stevie

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