Wieso denn „Troll“? Das ist eine berechtigte Frage, finde ich. Immerhin kann man sich – zumindest bei den Gelben – verunsichert sehen, ob nun das eine oder das andere oder beide Systeme vorangetrieben werden. Dabei kann man sich durchaus fragen, welches System wie lange und wie weit; immerhin geht es um ein paar Tausend Euro Investition.
Canon hat im Moment das Problem, dass sie teure und gute L-Gläser in RF rausbringen, also echte „Profi“-Ware, aber die R selbst ist eher eine mittelbmäßige DSLM mit einigen Kinderkrankheiten, in Bezug auf Bedienung, Ausstattung und Konzept (die stellenweise vollkommen normal für ein ‚Erstlingswerk‘ sind).
Die D6 und die 1DXIII, so sie denn zu Olympia kommt, kann man auch überinterpretieren. Solche Wechsel werden ja nicht von heute auf morgen angegangen und es gibt mit Sicherheit noch einige Projekte, die einfach noch in der Pipeline der Hersteller stecken, die man auf jeden Fall noch zu Ende entwickelt und rausbringt.
Da kann man sich doch berechtigt fragen, ob es Sinn ergibt jetzt schon auf den Zug aufzuspringen und bis zu einer unbekannten Haltestelle „Profi-DSLM“ zu fahren oder lieber zu warten, bis denn endlich mal ein Fahrplan steht. Das macht Fuji deutlich besser, finde ich.
Ich persönlich sehe in der R keine Rechtfertigung so viel Geld ‚zum Ausprobieren mit Adapter‘ zu investieren. Dazu ist die R- für mich – an zu viele Stellen noch nicht ausgereift und das Wichtigste an einer Kamera – abermals für mich –ist nicht besser als an anderen aktuellen Modellen: Die BQ.
Sollte eine überzeugende DSLM von Canon kommen, werde ich mich dann umsehen, was es am Markt gibt, denn ein Wechsel der Objektive bedeutet für mich ca. 7K€ (jedenfalls bei den aktuellen Preisen, das entspannt sich hoffentlich auch noch etwas, aber 5k€ werden es ganz gewiss).
Glas ist, meiner Meinung nach, wichtiger als ein Body, denn die kommen und gehen, und so wie es aussieht sind die neuen RF-Objektive ja würdige L-Objektive und nicht einmal ganz so teuer, wie ich es befürchtet hatte. Gerade beim 24-70mm hatte ich etwas mit einer 3 am Anfang angenommen.
Bloß, wenn alle so handeln wie ich: Füße und Geldbörse stillhalten, bis was Substanzielles auf der Ladentheke liegt, dann könnte das finanzielle Konzept nicht aufgehen. Allerdings gibt es genug Technikbegeisterte, Experimentierfreudige, „Das Neueste muss das Beste sein“-Denker und auch genug Blind-Käufer (ich erinnere mich hier an jemanden, der immer alles gleich kauft, solange Canon draufsteht oder angebissenes Obst darauf abgebildet ist), die ggf. die Anfangsphase, die viele zögern lässt, überbrücken helfen.
Das Einzige, was ich mich frage, ist, ob ich die Wartezeit über einfach so weitermachen soll, oder ob ich meinen ganzen Kram lieber abgebe, bevor die Preise bei EF vollkommen zusammenbrechen;
Eng verbunden mit der Frage, ob ich überhaupt noch einmal so viel Geld für die Fotografie in die Hand nehmen soll. Ich habe in den vergangenen Jahren zunehmend weniger damit Geld verdient und als reines Hobby erscheine mir diese Summen irgendwie unnötig.