Servus dforum!

Letzte Woche gab ich mir endlich einen Ruck und habe eine Nachführung bestellt. Meine Euphorie muss ich jetzt mit euch teilen . Zwar fotografiere ich den Nachthimmel schon lange, jedoch stieß ich früh an die bekannten physikalischen Grenzen bedingt durch die Rotation unsres Planeten. Für mich schöne Resultate waren immer nur an jenen Orten möglich, an denen sich die Lichtverschmutzung in Grenzen hielt. Letzten Samstag durfte ich dann lernen, dass teure Linsen und gute Body's viel weniger wichtig sind, als eine im Verhältnis dazu sehr günstige Nachführung.

Am Samstag ging es mit dem neuen Spielzeug raus aufs Feld. Das erste Mal einnorden war etwas tricky was allen voran daran liegt, dass ich mit der Brennweite des Polsuchers nicht vertraut bin bzw. man mitten in der Nacht nur schätzen kann, wohin dieser gerade zeigt (man sieht eigentlich generell wenig, verglichen mit dem freien Auge). Erschwerend kommt hinzu, dass beim durchblicken des selbigen alles auf dem Kopf steht. Aber dafür wird man wie bei allen anderen in der Fotografie auch, früher oder später ein Gefühl entwickeln.

Nach erfolgreicher einnordung habe ich meinen großen Kugelkopf plus 5DIII und 70-200II montiert und machte mich auf die Suche nach Messier 31, besser bekannt als Andromeda. Die Kamera+Objektiv Kombination erschwerte aufgrund des Gewichts sowie der Angriffsfläche für etwaigen Wind sicherlich den Versuch. Aber ich ging nicht mit der Motivation in diese Sache, es mir leicht zu machen. Wenn, dann möchte ich gleich wissen woran ich bin (und ob ich mir evtl. einen Schmarrn gekauft habe ). Deshalb wurde auch geradewegs mit 180 Sekunden bei f/2.8 und ISO 800 belichtet. Und siehe da: brauchbare Fotos, wovon ich sechs für ein Stacking herangezogen habe (ja, sechs sind nicht unbedingt der Rede Wert ).

Es wird einem schnell klar, dass die alte 500er Regel (die für mich als pixelpeeper ohnehin schon zu großzügig formuliert ist) sowie alle anderen bekannten Barrieren mit dieser Nachführung weit verschoben, fast schon egalisiert werden. Plötzlich ist es möglich mit ISO- und Belichtungswerten zu Arbeiten, die vorher undenkbar schienen. Und das Kreuz und Quer in alle Himmelsrichtungen.

Aber ich hole zu sehr aus... Herausgekommen ist für mich (und ich bin an sich sehr selbstkritisch) ein ganz passables Resultat für einen ersten Versuch: klick. Klar, ein Masterdark ist es natürlich nicht. Seine Arbeit begeistert mich wirklich schwer. Dirk betriebt das ganze aber auch etwas ernstzunehmender als ich.

Für kommenden Samstag habe ich mir jetzt einen staubfreien Raum organisiert in welchem ich meine seit Jahren herumliegende 7D zu einer 7Da umbauen werde. Mit den daraus resultierenden 320mm bei f/4,5 an meinem 70-200 geht's dann ans eingemachte. Zumindest hoffe ich das . Kann es kaum erwarten auf diesem Gebiet weiter voran zu kommen.

So viel zu meinen ersten Gehversuchen. Freude ist nun mal schöner, wenn man sie teilen kann .

LG, Robert