Universal-Reise-Objektiv für 5DIV?

[ehemaliger Benutzer]

Dieser Zwiespalt ist ganz normal und spannend zugleich, ein optimales Setup gibt es vor allem dann nicht, wenn man nicht "liefern" muss und hauptsächlich aus Spaß an der Sache fotografiert.
Und dieser ergibt sich ganz individuell, je nach erwarteten Motiven, Wetter, Stimmung, Tagesprogramm, Begleitern, Wiederholbarkeit, verfügbarem Equipment und GAS-Faktor und vielem mehr.

Ich kenne niemanden, der auf Reisen (wo man sich sehr beschränken muss) immer mit der ausgewählten Ausrüstung zufrieden ist, und dann fragt man gerne nach, wie es andere machen.
Klarerweise treffen viele Meinungen aufeinander. Und wer mich fragt, erhält an 5 unterschiedlichen Tagen wahrscheinlich 4 verschiedene Setups für den gleichen Zweck, möglicherweise alle sogar gut und schlüssig begründet. Aber dennoch kein Widerspruch.

[StephanBast]

Ich stand letztes Jahr auch vor der Wahl, was ich auf meine Cuba Fahrradtour mitnehme.
Letztendlich habe ich mir das Kit R mit 24-105 zugelegt und dazu noch das vorhandene ef 70-200/4 mitgenommen.
...und habe es nicht bereut.
Inzwischen gäbe als noch leichtere Alternative noch die RP mit 24-240.

[Peters]

Schon mal vielen Dank für die Ideen. Das 24-105 habe ich an der Zweitkamera als Immer-Drauf dabei. Zum Filmen wg. des Stabis sehr gut. Auch die sonstigen Kombinationen hatte ich schon probiert. Das 100-400 war mir qualitativ zu schlecht, daher eher das 70-200 2.8 + EXT 2x. Das Canon 70-300 wäre eine Idee, muss ich mir mal näher anschauen. Gibt es keine Erfahrungen mit den Linsen größerer Brennweitenspannen, 28-300?

BTW: Es wird eine "eingeschränkte" Weltreise, also Asien, Afrika, Südamerika, Karibik.

[eLroberto]

Ich hatte das 28-300L damals im Grundwehrdienst an einer 1DIII laufend im Einsatz. Toll an der Linse war, dass man über diesen Push-Pull-Mechanismus wirklich flott arbeiten konnte. Eine Paparazzi-Optik eben. Für die damaligen Fotodokumentationen die ich machen musste, war das schon ganz brauchbar. Was vl auch daran lag, dass ich sonst nur ein 85 I und ein 24-85 zur Auswahl hatte. Ich habe deshalb auch öfters mein altes 70-200I mitgebracht, wenn es um was ging. Es war einfach um Lichtjahre knackiger und dabei leichter.
Bzgl. Abbildungsleistung hilft dir evtl dieses Tool weiter, solltest du es noch nicht kennen: EF 28-300L vs. 70-200L.

LG, Robert

[hs]

Bzgl. Abbildungsleistung hilft dir evtl dieses Tool weiter, solltest du es noch nicht kennen: EF 28-300L vs. 70-200L.

Was ja nun Pixelpeeping ist, und da hat das 28-300 L keine Chance. Ich habe das 28-300 L nicht empfinde dieses aber durchaus als eine Option. Besonders die Naheinstellgrenze von 70cm finde ich interessant. Allerdings ist der Preis für die optische Qualität durchaus happig. Wenn man partout nicht wechseln kann oder will ist es eine Option mit Einschränkungen (optischer Kompromiss, wenig WW, lichtschwach).

[eLroberto]

Es geht mir nichts um Pixelpeeeping, sondern darum Dirk einen Vergleich zu geben. Sorry, aber was besseres hab ich nicht.
Als "ganz brauchbar" habe ich das angesprochene Glas ja bereits betitelt. Hatte auch schon wesentlich schlechtere Linsen in der Hand.
Im Eröffnungspost betitelt er das 70-200 plus 2x Extender jedoch als "sehr schwer". Dass er dann mit dem noch schwereren und optisch schlechteren 28-300 glücklich wird, ist demnach nicht anzunehmen. Hinzu kommt noch die Brennweitenüberschneidung mit seinem 24-70. Die Kombination aus diesem plus 70-200 erachte ich daher als schlicht sinnvoller.

LG, Robert

[hs]

Hallo Robert,

Sorry, aber was besseres hab ich nicht.

Sorry meinerseits, es war nicht so gemeint wie Du es jetzt aufgefasst hast. Solche Siemenssternvergleiche bei 100% kann man machen, bringt aber nicht viel, das Ergebnis sieht man deutlich, da das 28-300 ja eh ein Kompromiss ist. Deine weiteren Anführungen teile ich, entweder "ausschliesslich das 28-300", oder aber zwei Linsen mit moderaterem Brennweitenbereich. Es gibt übrigens auch noch die 70-300er Varianten.

https://www.erkunde-die-welt.de/2017...300-is-ii-usm/

VG Helmut

[eLroberto]

Du hast Recht, ich klinge irgendwie angegriffen. Dabei hätte ich das jetzt gar nicht so aufgefasst. Von dem her, alles easy .
Für Vergleiche, und ich spreche jetzt nicht von abbildungstechnisch fast identen Linsen, nehme ich das Tool von TDP eigentlich schon gerne her. Natürlich lässt sich daraus nicht auf die eigenen Resultate schließen. Aber es hilft zumindest dabei wenn man wissen möchte, wohin die Reise in etwa geht. Auch in puncto Coma und CA lassen sich dort sehr viele brauchbare Infos finden. Auch wenn man über andere Ansichten von Bryan Carnathan wiederum gaaaanz viel diskutieren kann .

LG, Robert

[hs]

Es gibt IMO nur eine sichere Methode, selber ausprobieren ob es den eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen genügt.

Und ein jeder versucht irgendwie das Optimum aus optischer Leistung, Gewicht, Handling und Kosten zu bekommen. Und muss dafür immer auch Abstriche machen. Wer wenig wechseln und/oder schleppen will muss halt an anderer Stelle Abstriche machen, z.B. bei der optischen Leistung. Wenn die Bilder aber hinterher eh nur im digitalen Bilderrahmen rundlaufen, dann ist Pixelpeeping nicht wirklich zielführend.

Ich selber habe sogar mal ein 28-300 in Erwägung gezogen, wurde damals hier im Forum angeboten, habe mich aber dagegen entschieden, es wäre wahrscheinlich genauso häufig in Benutzung wie mein 70-200/2.8, nämlich sehr sporadisch. Ich brauche keine langen Teleweiten und verwende wie gesagt am liebsten FBs. Wäre ich ein Oldtimerfreak, und stände am Straßenrand um in kurzer (Vorbeifahrts-)Zeit möglichst viele Bilder zu bekommen, dann ist das 28-300 ganz sicher eine gute Empfehlung. Lieber optische Kompromisse als gar kein Bild. Du hast es mit "Paparazzi-Optik" ja nett beschrieben.

[Juppeck]

Ich finde dass diese Frage grundsätzlich kaum beantwortbar ist, denn es müssen mehr als nur die optischen Kriterien in die Waagschale. Genau hier unterscheiden sich die Dinge oft sehr und diese sind abhängig davon, was der Fotograf fotografieren will und welche Kompromisse er eingehen will. Welche Optik würde man mitnehmen, wenn es ein Tagesauflug ist? So sehr kann sich ein Urlaubsset doch auch nicht unterscheiden. Oft rangelt sich alles um die Frage der Handhabbarkeit und Logistik. Objektive im freien Wechseln - will man das überhaupt? Ist es ein Problem, wird es schon sehr schwierig denn nun verlagert man den Kompromiss auf das Objektiv.
Ein EF28-300L würde diese Forderung erfüllen, ist aber schwer, unhandlich groß, lichtschwach, optisch kompromissbehaftet und auch teuer. Ich habe so ein Ding an einer 5M4 mit den Urlaub genommen und kann sagen, dass es bei normalen Tageslicht optisch völlig ok ist. Den ganzen Tag damit eine Tour zu machen, ist unhandlich.

Man muss aber nun auch die alternativen sehen - so sehr viele gibt es aber nicht. Es fehlt oft an Brennweite und eine Linse die von 28mm losgeht und bei 300 mm endet, ist optisch schon ein Spagat den man mit Verzeichnungen und Lichtstärke bezahlt.

Ist das wechseln kein Problem, wird man kein Gewicht sparen, denn man muss ja nun min. 2 Linsen schleppen. Ich würde sogar auf 3 Linsen tippen. Ein EF16-35mm ist in Version III echt toll, sehr leicht, kompakt und mit f/2.8 nur noch von Festbrenner zu toppen. Es ist aber auch teuer. Sigma 24-35Art ist günstiger aber nicht leichter und geht nicht ganz soweit runter.
Ein 50iger Festbrenner mit Lichtstärke würde ich immer einpacken. Und ggf. ein EF70-200L f/2.8 II(III) um etwas Brennweite zu bekommen. Qualitativ ist diese Konfiguration mit wenigen Kompromissen behaftet aber sie ist eben nicht leicht und auch teuer.


Mit den EF24-70 oder EF24-105 hab ich so meine Probleme. Zu teuer für zu wenig Flexibilität und Qualität. Da stirbt man mehr als nur einen Tod. Nüchtern betrachtet sind diese Objektive kaum Problemlöser, wenn die Forderungen nach Qualität, Flexibilität bei möglichst keinem Wechsel der Linse zu erfüllen sind. Die Linsen sind nicht Fisch und nicht Fleisch. Ich halte sie für inkonsequent und sie haben den Charakter einer Kit-Linse. Aber dass muss wohl jeder selber wissen, was er sich antun will.

Du siehst, aus meiner Sicht kommen nur wenige Konfigurationen in Frage. Ich löse diese Probleme, in dem ich den Fokus auf "nicht Wechsel und Qualität" setzte. Gewicht ist mir egal - die Dinger wiegen ja keine Tonne und eine gute Tasche lassen den Transport über einen ganzen Tag hinweg, passabel werden.
Dazu nutze ich zwei Kamera. Die 5DMK4 und eine 5DS oder EOS-R. Sind die Motive nicht in Bewegung und es ist weniger Licht vorhanden, wird es die EOS-R, sonst die EOS 5Ds. Die 5MK4 ist immer dabei.
Linsen - kommt drauf an. Landschaften mit EF16-35L II oder Sigma 50mm ART, bzw. EF 70-200 f/7 2.8 III. Makro mit der EOS-R oder 5Ds; das Sigma 180mm f/2.8 tausche ich gern mal mit dem Sigma 70mm Makro ART; Immer mit habe ich das Sigma 105mm f/2.8 EX DG.
Ich nehme eigentlich immer zwei Systeme mit - dann muss ich nicht wechseln und bin schnell bereit. Das Gewicht und Volumen ist immer Thema - es ist in der Fotografie aber selten anders. Will man sich beschränken, geht dies immer zu Lasten der Perspektive und Qualität.
Ich habe dir meine Vorgehensweise präsentiert um die meinen Umgang mit dem Finden von Lösungen zu demonstrieren. Für Manchen mag dies überhaupt gar nicht passen und es gibt auch Einige, die dies für oversized halten. Für mich ist es so richtig - aber eben nur für mich.
Man kann alles auch ganz anders machen und genau da bin ich wieder am Anfang meines Beitrags - es ist kaum möglich Dir einen konkreten und nützlichen Ratschlag zu geben. Die Rahmenbedingungen sind bei Jedem anders gelagert und dies hängt mit dem Spektrum des fotografischen Betätigungsfeldes zusammen.
Ich habe ganz andere Optionen und Möglichkeiten die mit meinen Ansprüchen eng verknüpft sind und auch nur für mich gelten. Alle anderen Ratgeber können auch nicht mehr leisten. Du musst schon selber selektieren, denn nur du kennst deine Rahmenbedingungen und Ansprüche.
Was die Mitstreiter leisten vermögen ist ihr Urteil über die Technik. Auch hier gibt es nach rechts und links bereit gefächerte Meinungen aber die Tendenz lässt den eigenen Fokus auf die Dinge schärfen. Wenn ein Glas misst ist, ist es dass. Die Meinungen gehen dabei nicht sehr weit auseinander. Bestenfalls wozu es noch nutzbar ist. Die verfügbare Menge und der erzielbare Verkaufspreis sagen auch oft aus, wie gut eine Linse ist. Beispiel: EF70-200L f/2.8 USM II ist gut gebraucht kaum günstiger als ein neues IIIer. Warum? Weil das IIer schon sehr gut war und das neue nicht besser ist. Hingegen bekommt man ein EF24-105L nachgeworfen. Warum? Ich will die Frage mal offen lassen.
Sorry für den langen Ausflug. Ich wollte jedoch mal etwas ausführlicher darlegen, wieso es schwierig ist, Ratgeber zu sein und die Meinungen oft sehr weit auseinandergehen. Deswegen gibt es wohl auch so viele unterschiedliche Systeme und Qualitäten.