Damit schafft er es prominent in die Nachrichten, auch heute wieder. Seine Argumentation:
1. Er traut den Menschen nicht zu, Maske zu tragen und auf Mindestabstand zu achten. Ich traue das allen zu, die prinzipiell willig sind. Radiologe Montgomery wird hingegen zum Psycho- oder Soziologen und unterstellt den Menschen ein "trügerisches Sicherheitsgefühl", ausgelöst durch Maskentragen.
2. Bei unsachgemäßem Gebrauch steige das Infektionsrisiko. Hinter dem Argument steckt in etwa die unsinnige Annahme: Entweder totaler Schutz oder keiner. Mir leuchtet weit eher ein, dass es bei einer noch unbemerkt infizierten Person sinnvoller ist, wenn sie das Virus erstmal an die Maske - oder ein Tuch oder einen Schal, welche Montgomerey laut Tagesschau als "lächerlich" diskreditiert - abgibt statt direkt in die Atemluft. Falls sich Maskenträger ins Gesicht fassen, die Maske zurechtrücken etc., dann mag das suboptimal sein, dennoch schwächt es das Risiko. Auch dann sind Masken nicht sinnlos oder gar gefährlich, sondern sie schwächen die Viruskonzentration ab und reduzieren das Infektionsrisiko anderer.
Wie kann man da gegen Masken argumentieren?
Wenn ich Drosten richtig verstehe (was sicher nicht der Fall ist), dann ist immer noch sehr unwahrscheinlich, dass sich das Virus über Berührung von Gegenständen - Türklinken, Tastern etc. - überträgt. All die demonstrative Desinfiziererei wäre also viel fragwürdiger. Das Maskengebot drängt sich geradezu auf, und da ist alles sinnvoll, was das Atemluftaerosol an der Ausbreitung hindert. Hier ist keine totale Abblockung nötig. Jedes Tuch fängt Aerosol ein und reduziert, falls überhaupt vorhanden, die Viruskonzentration. Bleibt die Durchfeuchtungsproblematik, bei der man als Laie wohl einfach nur den Mund halten kann. Alles andere lässt sich auf die simple Formel bringen: Tuch vor Mund und Nase bindet Atemluftaerosol, welches als Überträger gilt, ist also sinnvoll.