probleme mit kunden

[Fabian Spillner]

Mist würde ich auch nicht liefern, so habe ich auch nicht gemeint, sondern die angemessene Farbanpassung / Helligkeitanpassung, mit der das Bild auch auf stink-normalen Monitoren vernünftig aussieht - das wird schwer sein, aber was kann man sonst noch machen, wenn der Kunde wirklich so wichtig ist? Ist nur mein Gedanke dazu als NICHT Gewerbefotograf :-) also eine Meinung eines Laie.

[Thomas Madel]

Als gewerblicher Fotograf (ich bin keins, zum Glück) würde ich mir immer ein normales Office-Monitor kaufen und die Bilder dort auch testen, ob sie auch dort "gut genug" aussehen.

Das ist gar nicht nötig, weil nicht der Office-Monitor der Grund ist sondern wie dieser eingestellt ist. Sehr viele Monitore, welche nicht zur Bildbearbeitung genutzt werden, sind viel zu hell und kontrastreich eingestellt, weil sie oft in sehr hellen Büros/Räumen, womöglich noch mit vielen Fenstern, stehen. Auf so einen Monitor gibt es keine zarten Lichter sondern nur Weiß. Alle Tonwerte unter 15 % sind blankes, ausgebranntes Weiß.

Deshalb würde ich in keinem Fall dunklere Bilder liefern, denn wenn es dann zu einem Rechtsstreit kommen würde, sieht sich ein Gutachter die Bilder an und sieht mangelhafte Fotos.
Also hin zu dem Kunden und beispielsweise auf dem mitgebrachten Notebook die Bilder zeigen. Dann noch erklären, dass es sich dabei um einen normales Notebook handelt und nicht um einen teuren Proofmonitor. Wenn dann kein Einlenken kommst, ist es umbeachtet aller anderen Umständen der falsche Kunde.

[Uwe Johannsen]

danke für eure gedanken! ...es gibt sie doch noch, die konstruktiven threads im dforum :-)

[eLroberto]

Zu deinem Problem würde mir eine schöne Analogie mit einem Haubenkoch einfallen .

Ich würde gerne mal ein Beispiel sehen. Im Büro habe ich auch etwas ganz anderes als zu Hause und hätte bei meinen Fotos das Delta jetzt nicht als auffällig störend empfunden.

LG, Robert

[Fabian Spillner]

@Thomas Madel: Ja, mit falsch eingestellten Monitoren kann man sowieso nichts tun, ausser nur hoffen, dass die Bilder halbwegs noch gut aussehen. Ich meinte, dass ich als Fotograf sicherstellen soll, dass meine Bilder *auch* auf normalen (vernünftig eingestellt) Bildschirmen gut aussehen und dass die Kontraste angemessen dargestellt werden. Beim Kundengespräch müsste ja auch geklärt werden, wo die Bilder gezeigt werden sollen. Wenn genau diese Office-Bildschirmen mit krassen Weißkontrasten meine Zielgruppe ist, müsste ich mir Gedanken machen, wie ich es umsetzen möchte und gegebenfalls den Auftrag ablehnen bzw. vertraglich regeln, dass meine Bilder nur dort dargestellt werden dürfen - nur spontan gedacht, als Laie :-) Wichtig ist mir, dass ich mir sicher bin, dass meine Bilder auf vernünftig eingestelltem Bildschirm gut aussieht und so kann ich auch dagegen vorgehen, wenn der Kunde unzufrieden ist.

[Thomas Madel]

Im Büro habe ich auch etwas ganz anderes als zu Hause und hätte bei meinen Fotos das Delta jetzt nicht als auffällig störend empfunden.

Nimm ein einfaches Display und stelle die Helligkeit auf 100% und den Kontrast auch und dann stell dir einen kalibriertes Display daneben und schau dir dasselbe Bild an. Am besten auch noch abends, wenn kein Tageslicht mehr einfällt. Dann ist fast alles, was in Richtung "hell" geht blankes Bildschirmweiß.

Ich war wegen genau dieser Problematik in meinem Hauptberuf (Druckvorstufe) schon bei Kunden und habe exakt die Einstellung, Helligkeit und Kontrast am absoluten Anschlag, vorgefunden. Die Jalousien in dem Büro waren oben, denn man möchte ja auch etwas von der Sonne haben. Die Bilder die dort bearbeitet wurden schaust du dir dann man abends, wenn keine Tageslicht mehr einfällt, an. Da wünschen sich deine Augen eine Sonnenbrille...

[ehemaliger Benutzer]

Du lieferst ihm die Fotos nach Deinen Qualitätsansprüchen und ZUSÄTZLICH einen Satz Fotos, den Du um x Stufen dunkler "entwickelst".
Dann ist beiden geholfen: Du wirst Deinen Qualitätsansprüchen gerecht und der Kunde bekommt die Ergebnisse, die er erwartet/erwünscht.

Das wäre jetzt auch mein Vorschlag gewesen.
Wenn der Kunde die dunklen Bilder weiter gibt und von dieser Stelle dann gesagt bekommt das diese recht dunkel sind wird er anfangen umzudenken.
Aber er hat dann noch die richtig entwickelten Bilder zum weitergeben und das ist dann wieder ein Pluspunkt für Dich.

[ehemaliger Benutzer]

Wie wäre denn die Idee, dem Kunden zu empfehlen, das er die Bilder von einem unabhängigen anderen Fotografen/Profi (nicht ein ihm gut gesinnter Freund oder Amateur) begutachten lassen soll?

[ehemaliger Benutzer]

Ich kann manche Argumente nicht nachvollziehen.
Wenn der Kunde die Fotos dunkler haben möchte, dann liefere ich die eben dunkler. So what?
Der Kunde zahlt dafür und ist König. Hier wird er schnell zum Ar....loch degradiert, weil er die Argumente und Anschauungen des Lieferanten nicht teilt.
Was würde man denn machen, wenn der Kunde sich beschwert, dass beim Portrait nur ein Auge scharf ist. Sagt man dem dann dass man selbst das geil findet und er froh sein sollte, dass der Fotograf sich mit seinem 10k€ Equipment herablässt Fotos für ihn zu machen?

Lg, Gerd

[Thomas Madel]

Wenn der Kunde die Fotos dunkler haben möchte, dann liefere ich die eben dunkler. So what?

Es mag nicht jeder Fotos abliefern, die technisch nicht in Ordnung sind. Wenn besagter Kunden dann von seinem Kumpel mit einem vernünftigen Monitor souffliert bekommt, dass die Bilder auf seiner Website zu dunkel sind, kommt er damit angelatscht. Am Ende sagt er dann noch, der Fotograf ist zu blöd richtige Fotos zu machen, bei mir sind sie zu hell bei XY zu dunkel, nur gut sehen sie nirgends aus.

Ordentlich Fotos liefern und versuchen, den Kunden davon zu überzeugen, dass sein Monitor falsch eingestellt ist, sollte das Ziel sein. Wenn das nicht klappt, Finger weg von dem Kunden.