Wenn ich es optisch, also was die Schärfe angeht, mit meinem EF 400 2.8 III vergleiche, ist es da auf Augenhöhe. Das wird sicherlich auch im Vergleich mit dem EF 200-400 so sein. Aber was Lichtstärke und die Plastizität, insbesondere auch das Bokeh anbetrifft, ist das natürlich eine andere Hausnummer! Kannst du mit der Lichtstärke und die Bokehwirkung leben wirst du was die Schärfe betrifft keine wirklichen Abstriche machen!
– Ich habe mir die Kombination aus EOS R5 + RF 100-500 + RF-Extender 1,4 bestellt, hatte aber bisher noch keine Erfahrung mit Superteleobjektiven machen können. Jetzt sehe ich, lieber Markus, dass Du ganz gute Vergleichsmöglichkeiten hast. Deshalb meine Frage an Dich: ist die Leistungsfähigkeit des Objektivs nicht auch abhängig von der Kamera? Genauer noch: kann der hohe Dynamikumfang der R5 die etwas dürftige Lichtstärke des RF 100-500 evtl. ein stückweit ausgleichen (praktisch also rauf mit den ISO-Werten)? –*LG Hans-Peter
Nein, die Leistungsfähigkeit des Objektivs ist ausschließlich dessen Eigenschaft und hat erst einmal nichts mit der Kamera zu tun. Das Gesamtpaket Kamera/Objektiv kann dann natürlich dazu führen, dass ein Objektiv an einer Kamera weniger brauchbar ist, als an einer anderen.
Der Dynamikumfang ist der Helligkeits- oder Kontrastumfang und beschreibt wie groß die Differenz zwischen dem hellsten und dunkelsten Punkt sein darf, damit der Kamerasensor diese Kontraste noch bewältigen kann. Bei der R5 ist der Dynamikumfang bei ISO 100 bei knapp 12 Blenden. Das hat aber (fast) nichts mit der einstellbaren ISO-Werten zu tun. Die Überschneidung der zwei Thematiken Dynamikumfang und ISO-Fähigkeit liegt darin, dass der Dynamikumfang mit steigendem ISO-Wert kleiner wird.
Ich hatte erst gestern in München wieder ein Business-Portraitshooting, bei dem neben dem RF 2.0/28-70 L auch das RF 100-500 zum Einsatz kam. Vorab: 100% AF-Treffer (Augen-AF). Kein einziger Schuss ging auch nur einen Hauch daneben. Hammermäßig! Gut...weiter im Thema...Wenn man wie ich grundsätzlich außerhalb des Studios mit Belichtungssimulation und Auto-ISO arbeitet, bemerkt man den Lichtverlust wegen der geschlosseneren Blende am 100-500 beim Fotografieren nicht. Sieht man mal von einem Kontrollblick im Sucher auf die Belichtungs-Infos ab, bemerkt man erst hinterher am Rechner bei 100% Zoom, dass sich da was am Rauschen geändert hat. Hier zeigt sich also ein ganz praktischer Nutzen eben dieser Kamera-Linsen-Kombination. Und genau das zählt für mich beim professionellen Arbeiten. Ich kann mich noch sehr gut an so manch dunklen Konzertsaal erinnern (als die Welt noch in Ordnung war), in dem ich beim Fotografieren mit der 1DX MkII im Sucher einfach nichts mehr sah.
… Also werde ich mir wohl doch noch den Topaz DeNoise anschaffen müssen. –
Der Vergleich von Festbrennweite und Zoom ist zwar so, als wolle man Äpfel mit Birnen vergleichen, aber ich war durch Markus hellhörig geworden, das das oben angesprochen hatte. Ich kann mir nämlich nicht zwei Superteleobjektive leisten. Deshalb suche ich einen guten Allrounder, den ich hauptsächlich outdoor (Portrait, Event und Natur), gelegentlich aber auch indoor, v.a. in dunklen Kirchen, einsetzen kann. Besonders hier wünsche ich mir, aus Gründen der Diskretion, eine große Reichweite. Mit 70-200 war ich nicht zufrieden. Eine 400er oder 600er Festbrennweite würde das Problem zwar lösen, kommt aber nicht infrage, weil ich damit die Aufmerksamkeit der Gottesdienstteilnehmer auf mich ziehen würde. Das RF 100-500 ist also für mich schon deshalb attraktiv, weil es so wunderbar kompakt ist.
Jetzt ich frage trotzdem mal in die Runde: wie schlägt sich denn das Bokeh des RF 100-500, etwa im Vergleich zum EF 400 2.8 III?
LG, Hans-Peter
Um einen echten Vergleich machen zu können müsste man beide Objektive da haben und zwei möglichst identische Bilder bei 400mm Brennweite machen.
Schau mal hier, das sind Bilder mit dem 100-500:
Anhang 202445
Anhang 202416
Anhang 201746