Die Legende, dass es mit einem Zoom genauso gut geht, auch.
Vorweg, für einen Anfänger, und um zu Lernen, ist ein gutes Zoom sicher besser, wenn man denn die relevanten fotografischen Größen zu trennen weiß. Die sind nun mal:
- Brennweite (besser Bildwinkel, in Abhängigkeit vom Format)
- (maximale) Blende (auch in Abhängigkeit vom Format)
- andere (Belichtungszeit, ISO, Streulicht, etc.)
Bleiben wir bei den ersten beiden Variablen, die ich auch am wichtigsten betrachte. In "Brennweite sehen" bedeutet, entschuldige den blöden Vergleich denn ich bin kein Golfer, sich für das richtige Eisen zu entscheiden. Und bzgl. der Sichtweise der "fotografischen Eisen" hat die Festbrennweite nunmal Vorteile. Man ist gezwungen sich damit auseinander zu setzen.
Klar, es geht auch mit einem Zoom, einfach den Verstellring abkleben und ein Wochenende nur 35mm fotografieren, das nächste Wochenende dann 50mm, oder 24mm. Es ist egal. Man muss einfach für sich jede Brennweite selbst erfahren, das tut man nicht wenn man dauernd am Zoom dreht. Wenn man weiß: 24mm wirkt so, 35mm wirkt so, 85mm wiederum so, dann denkt in Festbrennweiten, selbst wenn vorne ein Zoom angeschraubt ist.
Und die zweite Größe (maximale) Blende ist ebenfalls nicht unerheblich für den Vergleich Zoom vs. Festbrennweite.
Da der TO am oberen Ende in die Kiste greifen möchte, und Landschaft und Portrait als Ziel ausgegeben hat, empfehle ich:
- RF 15-35mm 2.8 L IS USM (kenne ich nicht, wird gut sein, bei WW ändert sich der Bildwinkel halt extrem)
- 85L (für Portrait)
Da hat man sogar beides, Zoom und Festbrennweite.
Alternativ zum 85L geht auch ein (lichtstarkes) Telezoom (70-200L), solange der "Fusszoom" möglich ist würde ich aber immer die Festbrennweite vorziehen.
Was ich bei meinem Vorschlag gänzlich ignoriert habe ist die Normalbrennweite 50mm, die verwende ich halt so gut wie nie. Vielleicht habe ich diese Brennweite einfach noch nicht verstanden.