TS-E Stativadapter wozu?

[kaiserm]

Hallo zusammen, ich bin nun stolzer Besitzer eines TS-E 24mm/3,5 L II

Ich habe nun schon des öfteren das Objektiv auf einem Stativadapter gesehen.

Es wird also bei der Shift Einstellung die Kamera bewegt und nicht das Objektiv.

Wozu soll das gut sein?

Danke im Voraus

LG Martin

[zuendler]

Wenn du das Objektiv schonmal benutzt hättest, würdest du die Frage gar nicht stellen.
Es geht dabei eher ums Tilt.

[Thomas Madel]

Wenn du Kamera, sprich den Sensor, in unveränderter Position lässt und das Objektiv shiftest, änderst du die Perspektive, wenn die Optik starr bleibt, und der Sensor geshiftet wird nicht.

Das ist wichtig, wenn du beispielsweise das Shiften nimmst, um ein Panorama zu machen. Wenn die Kamera auf dem Stativ ist und du das Objektiv shiftest, hast du eine Parallaxenverschiebung, d.h. der Vordergrund verändert seine Position im Bezug zum Hintergrund, weil du die Eintrittspupille verschiebst. Wenn du die Kamera bewegst, gibt es keine Parallaxenverschiebung, da das "Bild" durch die starre Optik dasselbe bleibt und du nur den Sensor innerhalb diese Bildes verschiebst. Für eine Einzelaufnahme spielt es zumindest beim Shiften keine große Rolle, ob man sie mit Stativadapter macht oder ohne.

[kaiserm]

Super. Danke dir vielmals.

Bei einer Einzelaufnahme wird es wohl völlig egal sein ob ich mit oder ohne Stativadapter tilte oder shifte.

LG Martin

[kaiserm]

Wenn du das Objektiv schonmal benutzt hättest, würdest du die Frage gar nicht stellen.
Es geht dabei eher ums Tilt.

Ich habe das Objektiv nun genau 1 Tag. Danke für diese tolle Hilfe...

[hs]

Panorama per TS-E ist im Zeitalter von Stitch-Programmen schon etwas überholt. Aber klar, für nicht unwesentlich Geld und Aufwand bekommt man mit einem Stativadapter für ein recht eingeschränktes Panorama dann doch bessere Ergebnisse.

Ohne Panorma, das TS-E erspart dir lästige Korrekturarbeiten von Einzelaufnahmen am Rechner, kostet dafür aber mehr Aufwand bei der Belichtung. Also so wie es sein soll.

24mm sind allerdings oft etwas zu lang für Architektur. Je nachdem wie breit (eher schmal) die Straße ist. 24mm sind ideal wenn es weitläufiger einher geht (z.B. ein kleines Schloß mit großem Hof im Park gelegen). In der Stadt und/oder bei großer Gebäude Höhe kommt man sehr schnell an die Grenzen des Shiftbereichs.

[Thomas Madel]

Das mit der Perspektivenänderung betrifft so weit ich weiß, nicht nur das Thema Panorama. Ich habe mich vor vielen Jahren, als ich mir eine Großformatkamera gekauft hatte, mit dem Thema beschäftigt, bekomme es aber nicht mehr so richtig sortiert.

Es macht schon einen Unterschied, ob man die Optik bewegt und der Sensor "starr" ist oder ob man die Optik "starr" lässt und den Sensor bewegt. Wenn du die Optik verschenkst und den Sensor gerade lässt, gibt eine perspektivische Verzerrung, im Prinzip stürzende Linien. Wenn das Objektiv "im Wasser" ist und der Sensor verschwenkt wird nicht. Zu 100% sicher bin ich mir nicht, ich meine aber schon, dass das der Punkt ist, warum man den Stativadapter für die TS-E Objektive verwendet.

[hs]

Das mit der Perspektivenänderung betrifft so weit ich weiß, nicht nur das Thema Panorama.

Klar, i.a. verwendet man die WW TS-Es zur Perspektivekorrektur um "stürzende Linien" zu korrigieren. Beim "Panorama-Ansatz" wird das Objekt horizontal eingesetzt, wobei um jeweils 11mm links und rechts geshifted wird.

Ich habe mich vor vielen Jahren, als ich mir eine Großformatkamera gekauft hatte, mit dem Thema beschäftigt, bekomme es aber nicht mehr so richtig sortiert.

Eine Laufbodenkamera habe ich nie gehabt, bei den Einstellmöglichkeiten kann ein TS-E wohl ziemlich einpacken. Allerdings nur analog bezahlbar, eine Großformat-Duka habe ich ebenfalls nicht.

Es macht schon einen Unterschied, ob man die Optik bewegt und der Sensor "starr" ist oder ob man die Optik "starr" lässt und den Sensor bewegt. Wenn du die Optik verschenkst und den Sensor gerade lässt, gibt eine perspektivische Verzerrung, im Prinzip stürzende Linien. Wenn das Objektiv "im Wasser" ist und der Sensor verschwenkt wird nicht. Zu 100% sicher bin ich mir nicht, ich meine aber schon, dass das der Punkt ist, warum man den Stativadapter für die TS-E Objektive verwendet.

Ich kriege es auch nicht mehr sortiert, aber beim Shift wird das Objektiv parallel zum Sensor verschoben. Oder umgekehrt, der Sensor parallel zum Objektiv. Aber parallel. Was sich aber ändert ist der Grad der Linsenöffnung zum Motiv, inwieweit dies maßgeblich ist, ich habe nie versucht dies genau zu eruieren.

Für mich bekommt man eben die 11mm mehr links und rechts, das ganze sehr sauber angrenzend per Stativ. Je stärker geshiftet wird umso stärker dabei die Perspektiveverschiebung nach links/rechts, bei einem normalen Panorama bewegt sich die Schärfelinie der einzelnen Aufnahmen eher auf einem Kreis.

So jedenfalls mein Verständnis, ich mache keine Panoramas und verwende das 24er ausschließlich zur Perspektivekorrektur.

Das 24mm ist angenehm in ländlicher Umgebung, in der Stadt aber oft zu lang.

[zuendler]

Beim Tilten verschwenkt man massiv den Blickwinkel, und muss das dann am Stativkopf wieder ausgleichen.
Eine sehr nervige Prozedur bei der Einstellung der korrekten Schärfeebene.

[Thomas Madel]

Eine Laufbodenkamera habe ich nie gehabt...

Ich auch nicht! Ich hatte eine Linhof Kardan 4x5'', also eine optische Bank und keine Laufbodenkamera. Das meiste habe ich damit mit einer Rollfilmkassette im Format 6x9 fotografiert. 4x5'' Dias habe ich nicht so viele gemacht.