EF 14mm f/2.8L II USM – EOS R5 –*Panorama

[hape_ishootraw]

Frage in die Runde: es geht um Panoramafotografie, Fokus Architektur, Innenräume, Kirchen. Gerade Linien, v.a. in der Vertikalen, sind mir besonders wichtig und: es geht räumlich sehr eng zu.

Hintergrund: Meine Aufgabe ist es, sog. Hochaltäre zu fotografieren. Das ist in etwa so, als würde man ein Einfamilienhaus mit zwei Stockwerken fotografieren, von der Türschwelle bis zum Giebeldach, dabei aber aus Platzgründen nur 3 m vor der Haustür stehen darf. In der Tiefe möchte ich alles knickscharf haben, vertikale Linien sollen auch vertikal erscheinen. Das Problem des extremen Kontrastumfangs würde ich mit HDR lösen. Der Horizont läge etwa in 1,70 m Höhe. D.h. nach oben müsste man das Objektiv ziemlich weit kippen.

Meine Idee ist, das mit einem Panoramafoto zu lösen. Den großen Panoramakopf von Novoflex habe ich schon. Ebenso die entspr. Software (PTgui pro). Für solche Aufnahmen sind auf kirchlicher Seite gewisse organisatorische Vorbereitungen nötig. Es ist nicht leicht, wenigstens ein knappes Zeitfenster zu finden. Deswegen möchte ich mit wenigen Aufnahmen hinkommen und spiele mit dem Gedanken, mir ein UWW mit AF zuzulegen. Dabei dachte ich an das EF 14mm f/2.8L II USM. Das kann ich hoffentlich auch ganz gut für große Gruppenaufnahmen einsetzen. Deshalb bin ich von der zuerst angedachten Anschaffung eines Fisheyes oder eines Tilt-shift-Objektives wieder abgerückt.

Was ist Eure Erfahrung: wäre das EF 14mm f/2.8L II USM an der EOS R5, in der Kombination mit dem Novoflex Panoramakopf, dafür die geeignete Kombi oder würdet ihr ein anderes Objektiv, bzw. sogar eine ganz andere Herangehensweise bevorzugen?

Ich freue mich schon jetzt auf Eure Rückmeldung!

[JensLPZ]

Hallo Hans-Peter,

mehr Brennweite kann ja bei dieser Aufgabe eher nix schaden. Hab mir vor einem Monat das (rein mechanische) Laowa 12mm f/2.8 Zero-D gleich mit RF-Mount zugelegt. LAOWA wirbt mit verzerrungsfreier Abbildung - und hält das praktisch auch ein. Einen Blick wäre das durchaus wert. Das Teil macht auch insgesamt einen wirklich hochwertigen Eindruck - ist aber tatsächlich ein rein mechanisches Objektiv ohne jeden elektrischen Kontakt zur Kamera. (Was betreffs Firmware Updates und sowas nicht unbedingt ein Nachteil sein muss.)

Über Fokus peaking und die Lupe unserer R5 lässt sich die Schärfe optimal einstellen. Die Bildqualität und Schärfe dieses Objektivs ist wirklich erste Sahne, auch im Vergleich zum EF 14mm II.

[Thomas Madel]

Hast du ein Canon 14er?

Wenn ja, dann nimm' es, wenn nein, kannst du die Aufnahmen auch mit anderen Weitwinkeln machen. Bei HDR und einem begrenzten Zeitfenster ist es allerdings schon sehr hilfreich, wenn du möglichst wenig Aufnahmen brauchst. Das Canon hätte vemutlich noch den Charme, dass du mit DPP die Verzeichnung ganz gut herausrechnen lassen kannst.

[surgeon]

Hallo Hans-Peter,

Meine Aufgabe ist es, sog. Hochaltäre zu fotografieren. Das ist in etwa so, als würde man ein Einfamilienhaus mit zwei Stockwerken fotografieren, von der Türschwelle bis zum Giebeldach, dabei aber aus Platzgründen nur 3 m vor der Haustür stehen darf. In der Tiefe möchte ich alles knickscharf haben, vertikale Linien sollen auch vertikal erscheinen. Das Problem des extremen Kontrastumfangs würde ich mit HDR lösen. Der Horizont läge etwa in 1,70 m Höhe. D.h. nach oben müsste man das Objektiv ziemlich weit kippen.

Meine Idee ist, das mit einem Panoramafoto zu lösen. Den großen Panoramakopf von Novoflex habe ich schon. Ebenso die entspr. Software (PTgui pro). Für solche Aufnahmen sind auf kirchlicher Seite gewisse organisatorische Vorbereitungen nötig. Es ist nicht leicht, wenigstens ein knappes Zeitfenster zu finden. Deswegen möchte ich mit wenigen Aufnahmen hinkommen und spiele mit dem Gedanken, mir ein UWW mit AF zuzulegen. Dabei dachte ich an das EF 14mm f/2.8L II USM. Das kann ich hoffentlich auch ganz gut für große Gruppenaufnahmen einsetzen. Deshalb bin ich von der zuerst angedachten Anschaffung eines Fisheyes oder eines Tilt-shift-Objektives wieder abgerückt.

Was ist Eure Erfahrung: wäre das EF 14mm f/2.8L II USM an der EOS R5, in der Kombination mit dem Novoflex Panoramakopf, dafür die geeignete Kombi oder würdet ihr ein anderes Objektiv, bzw. sogar eine ganz andere Herangehensweise bevorzugen?

das ideale Objektiv für Deine Aufgabe wäre sicher das TS-E 17mm, damit wirst Du wahrscheinlich auf eine Perspektiv-Nachbearbeitung weitgehend verzichten können. Statt des doch recht teuren EF 14mm f/2.8L II USM kann ich als optisch durchaus vergleichbare Alternative noch das Samyang 14mm f/2.8 empfehlen. Das gibt es inzwischen übrigens auch in einer RF-Version.

Viele Grüße

Gerd-Uwe

www.neukamp.de

[ray10]

Frage in die Runde: es geht um Panoramafotografie, Fokus Architektur, Innenräume, Kirchen. Gerade Linien, v.a. in der Vertikalen, sind mir besonders wichtig und: es geht räum

Ich freue mich schon jetzt auf Eure Rückmeldung!

Hast du bereits Erfahrung in Panoramafotografie? Deine Anforderungen sind aufgrund der engen Platzverhältnisse extrem - ohne Stichen und dazu vermutlich noch mehrzeiligen Panoramen (und das ganze noch in HDR) kommst du nicht aus...

[hape_ishootraw]

Erst mal Euch allen ganz herzlichen Dank für die schnellen Antworten, Ihr seid große Klasse! –

@ray10: bin zwar Einsteiger in der Panorama- und Architekturfotografie, aber allg. nicht ohne Erfahrung in der Fotografie. Ich hatte auch schon vermutet, dass sich das Projekt am ehesten mit mehrzeiligen Reihen realisieren lässt und wollte wissen, ob ich damit auf der richtigen Spur bin. Dein Kommentar hat mich jetzt bestätigt! Vielen Dank nochmals :-)

@JensLPZ AW, @Thomas Madel und @surgeon: Ihr repräsentiert die Alternativen, die ich auch schon recherchiert hatte. Ja, es ist eine Neuanschaffung und eigentlich hatte ich gehofft, das ihr alle unisono sagt, nimm dies und lass jenes :-) Dann wäre ich fein raus gewesen! So habe ich nun also die Qual der Wahl.

Das 17er Tilt-Shift von Canon fällt als erstes raus, weil es mir zu speziell ist. Mit den drei anderen Objektiven kann ich mir mehr Einsatzzwecke vorstellen. Das Canon und das Samyang haben einen AF, im Gegensatz zum Laowa. Aber ist der AF überhaupt ein Kriterium beim UWW? Ich meine, wenn ich so ein UWW auf unendlich scharf stelle, sollte doch sowieso ab Naheinstellgrenze alles knackscharf sein, wozu dann der AF? Oder sehe ich das falsch?

Die meisten Erfahrungsberichte, die ich gelesen haben, beziehen sich auf Landschaftsfotografie. Da werden sicher alle vier infrage kommenden Objektive super performen. Letztlich tendiere ich aber doch zum 14er Canon. Gebraucht liegt es bei 1.200 €. Immer noch ziemlich teuer, im Vergleich zu 600 € für das Samyang und 900 € für das Laowa, beide jeweils aber neu. Andererseits kann ich bei Canon ziemlich sicher sein, was die Performance angeht und es käme auch meinem CPS-Status zugute.

Lange Rede, kurze Sinn: ich probier's mit dem gebrauchten Canon EF 14mm f/2.8L II USM.

Wenn ich so ein Bild fertig habe, stelle ich mal eins ein. Aber das dauert sicher noch bis nach Ostern.

Nochmals vielen Dank für Eure Antworten, die mir bei der Entscheidung sehr geholfen haben.

[surgeon]

Hallo Hans-Peter,

Das 17er Tilt-Shift von Canon fällt als erstes raus, weil es mir zu speziell ist. Mit den drei anderen Objektiven kann ich mir mehr Einsatzzwecke vorstellen. Das Canon und das Samyang haben einen AF, im Gegensatz zum Laowa. Aber ist der AF überhaupt ein Kriterium beim UWW? Ich meine, wenn ich so ein UWW auf unendlich scharf stelle, sollte doch sowieso ab Naheinstellgrenze alles knackscharf sein, wozu dann der AF? Oder sehe ich das falsch?

Bei Blende 2.8 hat auch ein 14mm Objektiv noch Freistellungspotential, somit macht der AF doch manchmal Sinn, siehe z.B. hier mit Tieraufen-AF:



Dass Du das TS-E ausklammerst, ist schade. Ich nutze es sehr häufig und gerne, insbesondere in Innenräumen (auch Kirchen) und bei Gebäuden, insgesamt sogar öfter als das 14mm Samyang:



In meiner Venedig-Galerie sind fast 1/3 aller Aufnahmen damit entstanden. Es ist auch ungeshiftet hervorragend scharf und durchaus universell einsetzbar und gebraucht auch nicht sooo viel teurer als das EF 14mm f/2.8L II.

Viele Grüße,

Gerd-Uwe

www.neukamp.de

[Thomas Madel]

dass sich das Projekt am ehesten mit mehrzeiligen Reihen realisieren lässt und wollte wissen, ob ich damit auf der richtigen Spur bin.

Ich möchte nicht den Korinthenkacker spiele, glaube aber nicht, dass du für einen Hochalter ein mehrzeiliges Panaroma brauchst. Mehrzeilig bedeutet bei Panoramen mehrere Aufnahmen in vertikaler und horizontaler Richtung. Du machst aber sicher nur zwei oder drei Aufnahmen vertikal oder sind die Teile so groß, dass du auch mehrere Aufnahmen horiziontal brauchst? Wenn sie so riesig wären, hättest du sicher auch mehr als 3 Meter Platz.

Wenn du mit du ein gebrauchtes Objektiv in Betracht ziehst, würde ich definitiv das Canon nehmen. Da wäre mir die Preisdifferenz zum Neupreis der anderen zu gering, um auf einen definitiv funktionierenden AF, den eventuellen Service von Canon und die CPS-Punkte zu verzichten. Mit dem Canon hast du ein auch anderweitig einsetzbares Objektiv mit AF.

[hape_ishootraw]

Hallo Gerd Uwe,

herzlichen Glückwunsch zu Deiner tollen Venedig-Galerie! – Das sind wirklich außergewöhnlich schöne Aufnahmen. Besonders die bunten Häuser am Ende vermittelt mir eine neue Sicht auf Venedig! Sehr motivierend!

Beim Katzenbild bin ich von der Freistellung des UWW bei f/2,8 angenehm überrascht! Du hast recht, da macht der AF doch Sinn.

So sehr ich auch mit dem TS-E 17mm liebäugle, am liebsten würde ich beide kaufen, aber ich probier es jetzt erst mal mit dem 14er.

[Thomas Madel]

So sehr ich auch mit dem TS-E 17mm liebäugle...

Das tue ich auch!

Allerdings steht es in Konkurrenz zum TS-E 24 II. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich will. Der Charme des 24er wäre, mein 100 mm Filtersystem verwenden zu können. Anderseits kann einem mit 24 mm schon auch mal der Platz ausgehen. Wobei ich früher für die Pentay 67 ein 75 mm Shift hatte, das war im Verhältnis noch länger, als es das 24er wäre.