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Thema: ein 360° Panorama + kurzer Erfahrungsbericht

  1. #1
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    Standard ein 360° Panorama + kurzer Erfahrungsbericht
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    Panoramen faszinieren mich immer mal wieder. In der freien Landschaft versuche ich meistens, die aus der Hand zu machen - mit wechselndem Erfolg.

    Nachdem ich mich mit der Suche des Nodalpunktes befasste, setzte ich man 12mm UWW drauf und es ging los. Als Software zur Berechnung der Panos hatte ich mir vor Jahren mal Kolor Autopano Giga gegönnt - leider wurde das Programm eingestampft, Updates gibts keine mehr. Okay, die meisten Landschaftspanos (so aus 4 bis 6 UWW Bildern) gelingen damit immer noch passabel. Architektur gelang aber nicht mehr so richtig gut - trotz Finden und Nutzen des Nodalpunkts. Ich schnappte mit einfach die Demoversion von PTGUI. Und was soll ich sagen: PTGUI war wirklich deutlich zuverlässiger, aber immer noch mit kleinen "Stitch-Fehlern".

    Im Internet stieß ich irgendwann auf die Webseite des deutschen Panoramen-Spezialisten PT4Pano und sein KISS System. Ich schrieb eine Mail mit meinem Anliegen. Erwin Hopf antwortete (recht drastisch) zurück, dass er so nie ein Panorama aufnehmen würde, Panoramen nimmt man mit einem 180° FishEye auf! Ich rief ihn an, da ich bisher gar keine Erfahrungen mit FishEyes hatte.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Mit einem 180° Fisheye und seinem SLANT System kann mit im besten Fall mit nur 4 Aufnahmen zu einem 360° Panorama kommen. Er nannte mit sowohl ein Samyang Fisheye (Canon EF) und das recht neue TTArtisan 11mm f2,8 - gleich mit RF Mount. Ich testete also beide mit denselben Häuserfronten. Beide waren wirklich gut (ich bin ein Pixelpeeper), das TTArtisan aber noch einen Tick besser. Und es hat von Hause aus einen Canon RF Mount!

    Da PT4Pano (der Herr Hopf) noch keine EOS R5 samt diesem TTArtisan hatte, schickte ich also beides zu ihm. Er misst diese Kombination aus und optimiert das so, dass man einfach die Kamera samt Fisheye auf den Adapter schraubt - der Nodalpunkt stimmt damit automatisch. Ich bestellte mir als Unterbau noch den Rotator mit. Nach ein paar Tagen kam alles zurück - da war ich aber schon in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Das Ganze lag also ein paar Wochen daheim.

    Auf dem Stativ steht also ein Nivellieruntersatz, ich entschied mich für Leofoto leveling base, ein wirklich professioneller Unterbau. Darauf sitzt der Rotator, der wiederum die Basis für den SLANT Adapter ist. Das klingt alles mächtig komplex, ist es keineswegs. Es ist allesamt leicht, nicht groß und arbeitet wirklich perfekt zusammen.

    Ach ja, und der Experte Erwin Hopf empfahl auch ausdrücklich PTGUI als Panoramasoftware. Es erkennt das SLANT-System automatisch und rechnet (absolut super schnell) und zuverlässig ein 360° Panorama. Vor kurzer Zeit erschien die neue Version 12. Ich hatte Glück: Da mein Kauf noch nicht lange zurück lag, gab es ein kostenloses Update au die neue Version 12. (Die V12 hat in ihrer Datenbank auch das TTAtisan 11mm - und führt es (das ermittelt PTGUI selber) als knapp 15mm Brennweite.)


    Das erste Bild (mit normaler Panoramaschiene und Hochkantaufnahme) brauchte schlappe 21 Bilder:



    Panorama: Arcades in 360°
    R5B_2362
    by Jens Steyer, auf Flickr


    Das zweite Bild (vom selben Standpunkt aus) und am späteren Abend entstanden mit dem SLANT System und 8 Aufnahmen. Das empfahl Experte Hopf. Eventuell reichen auch 4, mit 8 ist man aber auf der sicheren Seite. Da die Aufnahmen durch den Rotator einen definierten Winkel haben, klappt das optimal.




    Berechnet hier also mit PTGUI 12.2, EOS R5 + TTArtisan am SLANT-System (daher nur noch 8 Aufnahmen):



    Panorama at night: Arcades in 360°
    R5B_2868 Pano)
    by Jens Steyer, auf Flickr
    Beste Grüße, Jens

    Meine Bilder bei Flickr, den Flickr-Alben, EOS R/R5/R6, meine aktuelle Ausrüstung findet man im Profil hier im Forum.

  2. #2
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    Standard AW: ein 360° Panorama + kurzer Erfahrungsbericht
    Thread-Eröffner

    Ich hatte beim letzten Bild von f/2,8 über f/4, 5,6, Blende 8, 11 bis 16 alles getestet: Optimal scharf war es bereits bei f/4 - daher ist das zweite gezeigte Bild auch das mit Blende 4 aufgenommene. Ab f/11 wird das Objektiv (was gerade mal 229 Euro kostete....) langsam unschärfer. Das sieht man aber nur in der 100% Ansicht.

    In der 100% Ansicht ist aber alles von vorn bis hinten schon bei f/4 scharf - erstaunlich, was dieses kleine Objektiv leistet: TTArtisan 11mm f/2,8 FishEye
    Beste Grüße, Jens

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  3. #3
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    Standard AW: ein 360° Panorama + kurzer Erfahrungsbericht

    Ich habe einen Kiss Adapter der für die 5DII gefertigt wurde, funktioniert bestens mit der R5.
    Übrigens halte ich slaten für Firlefanz, ich habe ein Tokina 10-17 Fish und brauche in der 13 mm Stellung auch nur 4 Bilder für ein echtes Kugelpano, einfach im Hochformat.

  4. #4
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    Standard AW: ein 360° Panorama + kurzer Erfahrungsbericht
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    Slaten Firlefanz? Bloß weil es damit mindestens so gut klappt wie mit Kiss? Dass ist dann wirklich Deine spezielle Meinung.
    Beste Grüße, Jens

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  5. #5
    ehemaliger Benutzer
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    Standard AW: ein 360° Panorama + kurzer Erfahrungsbericht

    Ich habe von PT4Pano für meine EOS M5 mit einem Samyang Fisheye (Vollformat, meint hier der Bildwinkel entspricht der vollen Diagonalen des Sensorformats) auch so ein Slant System.
    Das Slant System wird ja deshalb gebraucht, weil man damit die 180 Grad des zirkularen Fisheye Bildwinkels auf die Diagonale des Sensors bekommt. Würde man die Kamera im Hochformat verwenden, bekommt man eben nicht die vollen 180 Grad auf die lange Seite des Sensors. Da sind es dann "nur" irgendwelche 17x Grad.

    Am Vollformat muss man nur slaten mit Fisheyes kleiner als 13 oder 12 mm Brennweite. Mit der R und dem EF 8-15 Fisheye Zoom in 12mm Stellung reichen die von Michael angesprochenen 4 Aufnahmen im Hochformat.

    Wer keine vollsphärischen 360 Grad Kugel Panos machen will, dem ist das natürlich nicht so wichtig. Da kann man auch ohne Slant Panos bekommen. Denen fehlt dann halt Zenith und Nadir, außer man macht diese beiden Aufnahmen dann noch separat.

    Mit der EOS M5, dem umgebauten mft Samyang Objektiv und dem Slant Adapter habe ich ein extrem mobiles und leichtes Setup und schnell auf- und abzubauen geht es auch noch.

    Frank

    Hier noch ein kleine Illustration zur Verdeutlichung der Begriffe zirkulares Fisheye und Vollformat Fisheye. Der letzte Satz in meiner Illustration ist nicht ganz richtig. Er müsste heißen: "Der Bildwinkel erreicht nur in der Diagonalen volle 180 Grad"
    Anhang 203887
    Geändert von ehemaliger Benutzer (18.04.2021 um 23:36 Uhr)

  6. #6
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    Standard AW: ein 360° Panorama + kurzer Erfahrungsbericht

    @Jens: am Slant ist der Zenit mit TTArtisan (8 Fotos) definitiv ausreichend abgedeckt und in jeder Situation sauber gestitcht? Sollte ja so sein und wäre in Sachen Aufwand / Qualität ja wirklich optimal.
    Die passend abgestimmten Pano-Adapter sind schon reizvoll. Wenn du den Optimizer in PTGui nutzt: auf was für Werte (min. / max.) kommt man dann etwa?
    Dane vorab!

  7. #7
    ehemaliger Benutzer
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    Standard AW: ein 360° Panorama + kurzer Erfahrungsbericht

    @Cano2011:

    Wenn du einmal ein Test Panorama in einem Innenraum aufnimmst, wo es in allen Richtungen viele "stitchbare" Strukturen gibt, an denen man ein Stitching Ergebnis gut beurteilen kann (Z.B. Deckenpaneele, Schrank- oder Regalkanten, Tür - und Fensterkanten, Fenstersims, alles was irgendwelche Linien bildet), dann kannst du von diesem fertig gestitchten Panorama in PTGui ein Template speichern (*.pts Datei).
    Wenn du dann später mit den Bildern eines Außenpanoramas nach Hause kommst, lädst du die Bilder in PTGUI rein und wendest das Template darauf an. Dann weiß PTGui auch wohin mit Bildern, die überwiegend Himmel enthalten und wo PTGui sonst keine übereinstimmenden Merkmale finden könnte. Damit hast du dann auf Knopfdruck immer ein genauso perfektes Panorama, wie das einmal vom Innenraum erstellte.

    Frank

  8. #8

    Standard AW: ein 360° Panorama + kurzer Erfahrungsbericht

    Super Tipp, danke.

    Zitat Bezug auf die Nachricht von FrankD Beitrag anzeigen
    @Cano2011:

    Wenn du einmal ein Test Panorama in einem Innenraum aufnimmst, wo es in allen Richtungen viele "stitchbare" Strukturen gibt, an denen man ein Stitching Ergebnis gut beurteilen kann (Z.B. Deckenpaneele, Schrank- oder Regalkanten, Tür - und Fensterkanten, Fenstersims, alles was irgendwelche Linien bildet), dann kannst du von diesem fertig gestitchten Panorama in PTGui ein Template speichern (*.pts Datei).
    Wenn du dann später mit den Bildern eines Außenpanoramas nach Hause kommst, lädst du die Bilder in PTGUI rein und wendest das Template darauf an. Dann weiß PTGui auch wohin mit Bildern, die überwiegend Himmel enthalten und wo PTGui sonst keine übereinstimmenden Merkmale finden könnte. Damit hast du dann auf Knopfdruck immer ein genauso perfektes Panorama, wie das einmal vom Innenraum erstellte.

    Frank

  9. #9
    ehemaliger Benutzer
    Gast

    Standard AW: ein 360° Panorama + kurzer Erfahrungsbericht

    noch eine Ergänzung zu dem Tipp mit dem PTGui Template:

    das gilt natürlich nur für die jeweilige Kamera/Objektiv Kombi bei immer gleich eingestelltem No Paralax Point. Also für jede andere Kombi dann einfach ein eigenes Template abspeichern mit passendem Namen.

    Frank

  10. #10
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    Standard AW: ein 360° Panorama + kurzer Erfahrungsbericht
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    Zitat Bezug auf die Nachricht von Cano2011 Beitrag anzeigen
    @Jens: am Slant ist der Zenit mit TTArtisan (8 Fotos) definitiv ausreichend abgedeckt und in jeder Situation sauber gestitcht? Sollte ja so sein und wäre in Sachen Aufwand / Qualität ja wirklich optimal.
    Die passend abgestimmten Pano-Adapter sind schon reizvoll. Wenn du den Optimizer in PTGui nutzt: auf was für Werte (min. / max.) kommt man dann etwa?
    Dane vorab!

    Zuerst zu PTGui: Es stand im Optimizer noch nie etwas anderes da als "Das ist sehr gut", es reichte heute von 0,03 bis 3,23. Unter 4 liegt das Maximum immer.

    Im Zenit fehlt dann doch ein klein wenig, was mich persönlich jedoch noch nie störte. Weshalb das bei TTArtisan so ist, beschreibt der Slant-Experte Erwin Hopf (bei dem ich auch noch den überaus nützlichen Rotator gleich mit kaufte) in seinem Blog hier: https://pt4pano.com/blog/2020/ttarti...lframe-fisheye
    Unter den (wenigen) Nachteilen des Objektivs schreibt er (Zitat):

    "2. Das TTArtisan hat - typisch für die flächentreue Projektion - einen deutlich ausgeprägteren winkelabhängigen Nodalpunktgang als das Samyang. Es ist vergleichbar mit den bekannten 0815 Fisheye-Zooms von Canon und Nikon.Jetzt habe ich das TTArtisan auf der optischen Bank genau vermessen.
    Zwischen 45° und 90° variiert die Position der Eintrittspupille um 11,6mm.
    Bei Panoramen im Innenraum und mit kurzem Aufnahmeabstand ist das ein Nachteil gegenüber dem 12mm Samyang."
    Beste Grüße, Jens

    Meine Bilder bei Flickr, den Flickr-Alben, EOS R/R5/R6, meine aktuelle Ausrüstung findet man im Profil hier im Forum.

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