Canon EOS R5 Praxis für Naturfotografen

[FOTOMANN.DE]

Der niedrigere Preis war einzig der Mehrwertsteuersenkung im 1. Halbjahr 2020 geschuldet.

Danke! Das hatte ich nicht bedacht.

[FOTOMANN.DE]

Mein mein Lieber,

Was heißt deutlich kleiner? hast du den Spot AF aktiviert? also das kleine AF Feld?

Ja, habe ich selbstverständlich.

Wenn ja, dann einfach beim fotografieren reinzoomen und dann ist das AF Feld ja automatisch noch kleiner. Bei solchen Aufnahmen wie du sie zeigst ist das ja super zu realisieren.

Ich melde mich in der kommenden Woche mal von den Seychellen per WhatsApp bei Dir. Es gibt da Redebedarf...

[BTM]

Hmm und genau was findest Du hier besser?
Zumindest was diesen Punkt angeht, fand ich es mit DSLR und der APP DSLR Controller am besten (für mich am einfachsten) gelöst.

Ich bin einfach schneller beim Einstellen von Bildzahl und Schrittweite. Ist aber rein subjektiv.
Das wichtigste finde ich def., daß alle Objektive funktionieren und es nicht künstlich auf Canonlinsen beschränkt ist.
Die App habe ich noch nicht probiert.

Huh, da wusste ich nicht mal, dass man da was abkleben kann und so den Turbo-Modus einschaltet

Der Trick ist aber schon uralt. Früher konnte man damit z. B. mit dem 300/4 und dem 2x Konverter an der 40D den AF erzwingen. Bei gutem Licht sogar recht treffsicher.

Die EF-Objektive, die für die Verwendung mit Extender vorgesehen sind, haben 3 Kontakte mehr als die anderen.
Über die "sprechen" sie mit dem Extender. Wenn man die mit Tesa abklebt, glaubt die Kamera, daß an ihr nur das Objektiv ohne Extender hängt und der AF verhält sich entsprechend.
Die Blende etc aber auch, d. h. ein 500/4 wird dann nicht als 700/5,6 erkannt sondern bleibt ein 500/4.

[RobiWan]

Die App habe ich noch nicht probiert.

Jetzt brauchst Du es auch nicht mehr tun, denn die funktioniert mit der R Serie nicht mehr.

Den großen Vorteil der APP damals fand ich darin, dass man den AF Start und Endpunkt festgelegt hat und die APP rechnete selbst wie viele Schritte/ Fotos notwendig sind. Mit dem Vorgehen von Olympus und Canon tue ich mich ein wenig schwer - auch wenn das alles andere als schlecht ist.

Der Trick ist aber schon uralt.

Kannte ich trotzdem nicht

Die restliche Beschreibung kommt mir aber zumindest recht bekannt aus meinen Minolta/ Sony Zeiten wo ich Konverter von Kenko o.ä verwendet hatte. Da passten die EXIF Daten auch nicht zu dem was man wirklich hatte.
Aber gut zu wissen

[JensLPZ]

...
2. Die fehlende Anschlußmöglichkeit für einen Winkelsucher. So schön der Monitor auch ist - Insekten freihand am Boden knipsen im Sonnenschein macht damit echt keinen Spaß.
Da fehlt mir echt jedes Verständnis, warum man hier die Augenmuschel festgeschraubt hat und nicht wie bei den DSLR zum Stecken ausgeführt hat.
Wär ja bei dem Preis auch schon wurscht, wenn man dann für den Winkelsucher C einen neuen Adapter braucht.
Wenn ich's könnte, würde ich mir ja selber eine Ersatzaugenmuschel mit passender Halterung 3D-Drucken.
So muß dafür weiterhin die DSLR herhalten.

Das hatten wir hier schon mal als Thema - samt Erklärung weshalb das nicht geht und einer Lösung per Smartphone. Das funktioniert per Kabel und auch noch blitzschnell. Aus dem winzigen Winkelsucher könnte sogar ein großes Tablet werden

Die dort genannte App ersetzt bei mir auch von Zeit zu Zeit den nicht mehr funktionierenden (von Robert genannten) DSLR Controller.

[BTM]

Das hatten wir hier schon mal als Thema - samt Erklärung weshalb das nicht geht und einer Lösung per Smartphone.

Danke für den Link, Jens. Den Thread kannte ich nicht.
Aber eine App ist kein Ersatz für einen Winkelsucher.

Es mag ja sein, daß das nicht mehr geht.
Heißt aber nicht, daß ich das gut finden muß, daß Canon diese Möglichkeit grundlos eingespart hat.
An der Oly E-M5 funktioniert Augenerkennung auch mit abnehmbarer Augenmuschel.
Witzigerweise paßt sogar der Canon-Winkelsucher ohne Adapter.

[Marcel Denkhaus]

Im Grunde bin ich voll bei Radomir – die R5 bietet richtig was und weiss in vielen Punkten, insbesondere ausstattungsmäßig und von der AF-Performance beim motivbezogenen Tracking – gerade in der Tier- und Naturfotografie weit überwiegend zu überzeugen.

Andere Dinge finde ich (unabhängig vom Einsatzzweck) nicht ganz so dolle gelöst, wie z.B. dass das Daumenrad zu Gunsten eines (noch) größeren Displays nun anders und wie ich finde nicht mehr so ergonomisch optimal platziert ist. Auch über das dritte Wahlrad (Modus/ISO) kann man wie ich finde geteilter Meinung sein: Auf der einen Seite finde auch ich den Direktzugriff auf ISO gut, das ist in der Praxis von großem Nutzen. Ich hätte es aber vorgezogen, wenn das Rad zum Verstellen der ISO mit einer „Klick“-Funktion versehen worden wäre, die das Rad dann freischaltet (den Modus kann man ja auch erst nach Drücken der zentralen Taste verstellen). So habe ich im Eifer des Gefechtes schon mehrfach die ISO unbeabsichtigt und unbemerkt verstellt.

Das mit dem dritten Wahlrad ist aber so wie es ist und kann nicht mehr verändert werden. Andere Dinge wären aber durchaus per FW-update nachbesserbar. Hier also meine „Wishlist“ für die R5:

• Generell eine Fortentwicklung der Deep-Learning-Algorithmen für die Augenerkennung per FW-Updates. Ich fände es schade, wenn die R5 auf dem (bereits guten) Niveau stehen gelassen werden würde. Denn es gibt leider noch viele Motive, die nicht oder falsch erkannt werden (gestern noch: Augen-AF springt auf Rehpopo). Da ist noch reichlich Luft nach oben, auch und insbesondere bei weiter entfernten Motiven und schwierigen Motivlagen.
• Nachbesserung beim Spot-AF: Zum einen ist mir das AF-Feld nicht „Spot“ genug, zum anderen kann ich mich leider nach wie vor (trotz Kalibrierung durch Canon) in kritischen Situationen nicht darauf verlassen.
  Ich erlebe es leider immer wieder, dass der Spot-AF auf kurz hinter oder vor dem Motiv gelegene Äste/Zweige/Halme/Blätter scharf stellt und das eigentliche, häufig im Vergleich zum von der Kamera anfokussierten Objekt kontrastarme Motiv daher dann versaut ist.
  Ist das Motiv weit entfernt und die Distanz dieser „Ablenkungen“ zum Motiv klein, sieht man das im Sucher nicht, sondern erst in der Bildrückschau bei Vergrößerung. Erkennt man dann, dass der Fokus daneben gelegen hat, ist das Motiv häufig schon verloren.
  Ich habe bislang noch nicht genau herausfinden können, was genau die Ursache für diese wie ich finde sehr ärgerliche und in meiner Praxis häufig (zu häufig!) vorkommende Unzuverlässigkeit ist. Für am Wahrscheinlichsten halte ich es, dass der Spot-AF zu empfindlich ist und auch bei minimalsten Herausragen des (zu großen, siehe oben) Spot-AF-Feldes über das eigentliche Motiv auf den nächst höheren Kontrast fokussiert. Meine bisherigen DSLR waren da deutlich verlässlicher, nicht nur die 1er.
• Beibehalten der eingestellten Vergrößerung des Sucherbildes bei der Fokussierung. Es ist für eine effektive Schärfekontrolle völlig sinnfrei, dass das Sucherbild wieder auf normal zurückspringt, wenn man bei aktiver Vergrößerung gezielt nachfokussiert.
  Ebenso sinnfrei erscheint mir, dass die Vergrößerung des Sucherbildes bei der AF-Methode „Augenerkennung“ auch außerhalb des eigentlichen Fokussiervorgangs nicht aktiviert werden kann.
• Option zur Reduzierung der Anzahl der Auslösungen pro Sekunde beim elektronischen Verschluss (z.B. 20 – 15 – 10). Fotos mit 20 fps machen zu können ist ja in manchen Situationen eine schöne Sache, aber in den allermeisten Situationen nicht nötig. Und auf Einzelbild umzuschalten ist da auch keine echte Option, wenn dann doch mal etwas mehr fps benötigt werden.
  Auch nett wäre, wenn die Kamera bei längerem Drücken des Auslösers im Modus Einzelbild in den Serienbildmodus umschalten würde.
• Option zur akustischen Rückkoppelung beim elektronischen Verschluss. Auch wenn der Sucher beim Auslösen „flackert“ passiert es mir doch immer wieder, dass es einen Moment dauert, bis ich realisiere, dass ich den Druckpunkt überschritten oder nicht weit genug zurück genommen habe und gerade fortwährend Datenmüll auf die Karte schreiben lasse. Das nervt, vor allem kostet es Zeit, später die gewollten von den überflüssigen Aufnahmen zu selektieren. Das muss ja kein nerviges Geratter sein, aber ein leises „Rrrrrrrrrrt“ wäre echt hilfreich.
• Deutlich verkürztes „Aufwachen“ der Kamera / des Suchers. Das ist aus meiner Sicht eins der wirklich großen Mankos der R5 (andere DSLM kenne ich nicht): Man kann nicht wie bei D/SLR mal eben durch den Sucher schauen, um das Motiv zu kontrollieren. Dazu muss die ganze Elektronik erstmal aus dem Schlafmodus aufgeweckt werden. Das nervt generell. Es kostet aber (neben Energie, siehe nächsten Punkt) auch konkrete Aufnahmen, wenn der Sucher schwarz ist und für die entscheidenden Momente bleibt, in denen man mit einer D/SLR das Motiv erfasst und bereits erste Aufnahmen gemacht hätte. Da fehlt der R5 als einzige DSLM, die ich kenne, deutlich was zur echten „Actioncam“, von der ich erwarte, dass sie sofort (wirklich sofort) einsatzbereit ist und mir das Erfassen der Situation durch den Sucher ermöglicht.
• In diesem Zusammenhang wäre vermutlich auch das Thema Energiemanagement oder Energieressource zu nennen. Man kann das soeben Beschriebene reduzieren, wenn man das Abschalten des Suchers und der Kamera im Menue deaktiviert. Einmal abgesehen davon dass ich nicht abschätzen kann, ob / in wie weit sich das auf den Lebenszyklus der Kamera, bzw. dieser Komponenten auswirkt frisst es entsprechend viel Akkuleistung, wenn immer alles auf „on“ ist. Da wäre aus meiner Sicht ein Hochleistungsakku für den Hochformat-/Batteriehandgriff ein attraktives Zubehör, das anstelle das Batterie/Akkuschlittens eingesetzt werden kann.
• Insgesamt ist (mir) der Energieverbrauch der R5 zu hoch. Das gilt umso mehr, als dass die Performance mit abnehmender Akkustärke (ab 60%) nachlässt. Gerade iVm. mit Teleobjektiven erscheint es mir so, dass das AF-Tracking dann "gefühlt" schlechter wird. Das ist besonders ärgerlich, da die neuen, an sich leistungsstärkeren Akkus der R5 trotzdem recht rasch auf „2 Balken“ abfallen und man so den Akkustand ständig im Blick haben und vorzeitig die Akkus tauschen muss, wenn man Wert auf das volle Potential der R5 legt. Da würde ich es wirklich vorziehen, wenn die Akkus konsequent bis zum – meinetwegen rascheren – Ende die volle Leistung der R5 gewährleisten würden.
• Weniger relevant, aber auch schön wäre es, wenn in der durch das FW-Update 1.30 eingeführte „schwarze Bildschirm“ als Option Nr. 6 auch bei Nutzung der „Q“-Taste nutzbar bliebe. Menue und Bildrückschau bleiben dann ja auch auf dem rückseitigen Display erhalten – die Einstellungen mittels des Quick-Menues muss man über den Sucher vornehmen. Auch wenn ich die Option „schwarzer Bildschirm“ sehr schätze ist das m.E. nicht zu Ende gedacht.
• Trennung der „Beschränkung der Aufnahme-Modi“ nach Foto und Video. Was für mich im zumeist genutzten Foto-Modus gut und schön ist, kann im Videomodus eher hinderlich sein: Die Vorfestlegung auf wenige Modi, die dann auch noch allesamt individuell registrierte Einstellungen sind.
• Wenngleich die R5 bereits beachtlich konfigurierbar ist – was ich wirklich, wirklich schätze – fänd‘ ich’s toll, wenn man das noch weiter treiben könnte. So manche Taste ist gar nicht frei konfigurierbar und manche eben nur mit einem gewissen Set an Funktionen. Da fehlt (mir) gelegentlich noch was.
• Mehr fällt mir ad hoc nicht ein. Ist aber auch so schon recht lang für „ad hoc“ geworden

Trotz dieser langen Liste an Kritik oder Aspekten die besser sein könnten möchte ich die R5 nicht mehr missen. Insbesondere der Tieraugen-AF und das Motivtracking der R5 hat die Ergebnisse meiner Arbeit deutlich verbessert. Auf die R3 bin ich dennoch gespannt.

[Brummel]

Eigentlich ist hier schon viel geschrieben über die Vor- und Nachteile der R5.
Ich bin im Grunde auch sehr zufrieden mit der Kamera, hatte vor der R5 einen Ausflug ins Sony-Lager (wo auch nicht alles toll ist).
Den Schritt zurück zur DSLR würde ich nach diesen Erfahrungen auf keinen Fall mehr gehen.

Aber wie immer gibt es Kleinigkeiten, die ich noch für verbesserungswürdig halte:

- die hellblauen Fokusfelder im Sucher hätte ich gern in einer kontrastreicheren Farbe zur besseren, schnelleren Erkennung. Das mag nur mir so gehen, weil ich einige Augenprobleme habe, bei Sony hatte man jedoch seinerzeit auch per Firmware nachgeliefert (von grau nach rot).
- die 20 fps beim elektronischen Verschluss sind einerseits sehr beeindruckend... wenn man sie braucht. Meistens benötige ich sie aber nicht. Mir fehlt daher die Möglichkeit, geringere fps vorwählen zu können. Innovativ fände ich es, wenn dies aufs Daumenrad gelegt werden könnte, ein Traum Eine akustische Rückmeldung wäre ebenfalls hilfreich.

Die R5 und das Canon System bieten mir derzeit tatsächlich die besten Optionen in Sachen Natur Fotografie. Ich bin gespannt, was eine R3 leisten wird und eine R5 MK II leisten darf. Letztes Jahr noch war ich mir nicht sicher, ob Canon überhaupt gegen Sony bestehen und überleben wird, dieses Jahr bin ich davon überzeugt. Hoffentlich schafft auch Nikon noch den Sprung, Konkurrenz belebt das Geschäft.

Ich hoffe, Canon fixed meine o.g. Kritikpunkte noch per Firmware, glaube allerdings nicht daran. Canonstyle sah in den vergangenen Jahren leider anders aus.
Bis dahin, ist die R5 für mich die derzeit beste (noch bezahlbare) DSLM für meine Ansprüche.

[endsommer]

Radomir, du schreibst, dass die R5 ja weniger Mechinik hätte.... ein IBIS ist auch Mechanik, nur mal so als Randgedanke dazu.

[Loricaria]

@Marcel Denkhaus #17_du sprichst mir in sehr vielen Punkten deiner Ausführungen aus der Seele. Die Lupe ist mir auch negativ aufgefallen und gerade die 20 fps, sind in vielen Situationen zu viel des Guten. Das ständige hin und hergeschalte ist sehr müßig und vermasselte mir schon einige Motive. Trotzdem ist die Kamera ein Quantensprung und hat mich vollstens überzeugt. Ich hoffe das die FW, gerade im jetzigen Produktzyklus noch optimiert wird und sich die Performance dadurch noch weiter verbessert.