Prinzipiell ja, doch die Umsetzung an DSLR und an Spiegellos ist dennoch etwas unterschiedlich.
DSLR:
Ein spezielles AF-Modul im Spiegelkastenboden besteht aus einer Strahlenteiler-Optik mit ca. Blende f/29 und projiziert vier Bilder auf den AF-Sensor.
Wegen der Blende f/29 sind alle Bilder auf dem AF-Sensor recht scharf. Und so ist der Bereich für die Entfernungsbestimmung recht groß.
Spiegellos:
Ganz am Anfang (auch bei den digitalen Kompaktkameras so) konnte man nur über den Bildkontrast an Kanten focusieren. Und das sehr, sehr langsan.
Daher hat man versucht im Aufnahme-Sensor spezielle Phasen-Sensoren anstelle der Bildpixel zu integrieren, die fehlenden Bildpunkte wurden einfach interpoliert.
Meist werden aber beide Verfahren (Kontrast-AF und Phasen-AF) gemeinsam verwendet. Hierbei kombiniert die Kamera den Vorteil des schnelleren Phasenvergleichs im ersten Schritt mit der genaueren Kontrastkantenmessung im zweiten Schritt.
Canons Dual-Pixel-Autofocus ermöglicht es, durch Pixelteilung und geschicktes Microlensing jeden Bildpixel als Phasen-AF-Sensor zu "missbrauchen".
Um eine solche Phasenerkennung auf dem Bildsensor durchzuführen, braucht es eine CPU-Power, die vor 15 Jahren noch nicht zur Verfügung stand.
Was sich also im Prospekt gleich ließt, kann in der Praxis viel komplizierter sein ...
https://www.digitalkamera.de/Fototip...eme/10079.aspx
https://de.wikipedia.org/wiki/Autofokus#Phasenvergleich
https://fotoschule.fotocommunity.de/...tail-erklaert/
Walter