Pano Frage

[Elisa Kern]

War heute endlich im Freien mit meinem Pano-Equipement, Mecha von Panosociety, EOS 5D3, 24-70, auf 24 mm eingestellt. Pano Motor auf 24 mm programmiert(ergibt 29 Bilder). Av mit Blende 14 für alle Bilder, Stitchen mit APG.

Was mache ich da falsch (siehe. Beilage) ?

Danke für Eure Antworten

Elisa

[Thomas Madel]

Als erstes ist mal die Belichtungsautomatik falsch. Ein Panorama fotografiert man prinzpiell manuell. Möglicherweise erkennt die Panoramasoftware dann schon, was zusammengehört.

Ich nehme mal an, das sollte ein Kugel werden. Wie soll die Software erkennen, dass die es sich beim stitchen um ein und denselben Baum handelt, wenn der auf dem einem Bild überbelichtet und hellgrün ist, im nächten halbwegs richtig belichtet mit richtigen Farben ist und im nach oben gerichteten Bild nur eine schwarze Silhouette ohne jegliches grün ist.

Was du bei der Software einstellen musst, weiß ich nicht, ich verwende PTGui, das hat bislang noch jedes Panorama zusammenbekommen, wenn alles Bild komplett vorhanden waren.

[ehemaliger Benutzer]

Ich kenne APG nicht, aber ich würde denken 29 Bilder sind unter Umständen zu wenig. Könnte sein, dass es da stellenweise zu wenig Überlappung gibt.

Lt. dem Panorechner -> https://panocatcher.com/panoplanner/ solltest Du bei 25 bis 30% Überlappung wenigstens 36 Bilder machen (bei 72 Grad vertikaler Neigung 4 Bilder, bei 36 Grad 9 bei 0 Grad 10, bei -36 Grad 9 und bei -72 Grad 4)

Zusäztlich kommt erschwerend hinzu, dass die Bilder von dem bewölkten Himmel schwer denjenigen mit Himmel und Landschaft zuzuordnen sind.
In PTGui kannst Du z.B. von einem einmal erfolgreich erstellten Panorama mit 5D3 und 24mm eine Vorlage speichern. In diesem sind dann die Positionen und Winkelanpassungen jedes einzelnen Bildes gespeichert unabhängig vom Bildinhalt. Diese Vorlage kannst Du dann auf andere Panos, die mit der gleichen Kamera Brennweitenkombination aufgenommen sind wieder anwenden. Dann wird PTGui die Zuordnung von schwer zu findenden Überlappungsbereichen (wie zum Beispiel strukturlosem Himmel) vereinfacht. Ich habe mir zum Beispiel eine Vorlage erstellt für eine Kamera Objektivkombination, indem ich in einem Innenraum mit klaren Strukturen auch im Bereich Decke ein Testpano aufgenommen habe, bei dem die Zuordnung der Überlappung sehr einfach war.

Hat Dir Dein Mecha auch 29 Bilder angezeigt oder wären es tatsächlich mehr gewesen? Die Kirchturmartige Auslassung im rechten oberen Bild sieht mir nach fehlenden Aufnahmen aus. Hat die Kamera nicht alle Aufnahmen gemacht?

Frank

P.S.: Das mit der manuellen Belichtung, die Thomas erwähnt, hatte ich Dir doch schon in einem der anderen Threads von Dir geschrieben. Anleitungen sind wirklich nicht Dein Ding, oder?

[Elisa Kern]

Danke für Eure Antworten.

Der Mecha hat für die 24 mm Kugel angezeigt:

0x9, -45.16x9, +45.16x9, Nadir, Zenith ergibt 29 Bilder

1. Die Einstellungen: Du hast Recht, Habe im M-Modus versucht, und dann sind alle Bilder "gegen den Himmel" nur weiss gewesen und PTGui hat nur Löcher gezeigt. Darum gewechselt.....
-> Wie löse ich dieses Problem mit den Hell-Dunkelbereichen?

2. Muss zugeben, dass ich mit dem Finden des Nodalpunktes auf dem Kriegsfuss stehe. Hat dies einen grossen Einfluss beim Stitchen?

3. Habe Motive, z.B. eine super Aussicht in die Ferne gegen Vorne, gegen Vorne unten und Vorne oben. Gegen hinten meistens sehr nahe...
Wie stellt Ihr da den Fokus ein (auf Nah oder Fern)?

Gruss und Danke für Eure Beratung

Elisa

[baulinks]

1. jedes Teilbild als HDR-Bild erstellen. (PTGui Pro kann recht gut die unterschiedlich belichteten Fotos zusammen rechnen. Es müssen also nicht in einem eigenen Arbeitsschritt in einer Bildverarbeitung HDR-Bilder erstellt werden.)

2. IMHO super erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=vp2IofEbm9E ab ungefähr der 8. Minute - Stichwort: Parallaxenverschiebung

3. abblenden und googel mal nach „hyperfokale Entfernung“: https://www.google.com/search?q=hyperfokale+Entfernung

[ehemaliger Benutzer]

Hallo Elisa,

zu 1.
Das ist das Problem bei jedem Kugelpano. Draußen wirst Du immer sehr hohe Dynamik Unterschiede haben und daher immer ein mal gegen die Sonne und einmal gegen tiefe Schatten fotografieren. Das wird fast immer nur mit HDR Belichtungsreihen klappen, genauso in Innenräumen, wenn auch der Blick durchs Fenster nicht ausfressen soll. Lies Dir noch mal in deinem anderen Thread durch, wo ich Dir beschrieben habe, wie die mittlere Belichtung zu ermitteln ist. Stell die ermittelte mittlere Belichtung im Programm Manuell ein und erstelle darauf basierend eine HDR Belichtungsreihe.
zu 2.
der korrekt eingestellte Nodalpunkt ist überall da wichtig, wo Du Vordergrund Motive hast, die näher an der Kamera sind als der übrige Hintergrund. Z.B. ein Laternenpfahl. Wenn der Nodalpunkt nicht stimmt, dann wirst Du Bilder bekommen wo der Vordergrund mit dem Bildwechsel sich vor dem Hintergrund verschiebt. Und das ist das nur schwer bis gar nicht stitchbar bzw. erzeugt Geisterbilder. Wenn Du nur weitläufige Landschaftspanos machst ohne im Vordergrund stehende Objekte ist der Nodalpunkt nicht ganz so kritisch.
zu 3.
entweder nach den Regeln zur hyperfokalen Distanz, aber bei einem weitwinkligen Objektiv im Zweifelsfall lieber auf kürzere Distanz fokussieren bei Blendenwerten ab 8 oder größer (11, 16, 22). Weit entfernte Objekte sind beim Fokus dann nicht so kritisch, weil die bei Weitwinkel sowieso recht klein im Bild sind. Dann lieber den Vordergrund auf jeden Fall scharf abbilden.

Nodalpunkt einstellen:

Stell Deine Kamera am Mecha so auf, dass Du in der Bildmitte ein senkrechtes Vordergrundobjekt (z.B. ein Stativ) und ein ebenfalls senkrechtes Hintergrundobjekt (eine Hauswand oder ein Lampenpfahl) aneinander ausgerichtet hast. Das heißt, entlang einer der Kanten des Stativs verläuft die Kante des Hauses oder des Lampenpfahls. Benutz dazu am besten die 10fach Lupe im Liveview. Jetzt drehst Du die Kamera soweit nach rechts oder links, dass sich Dein Stativ in der Mitte des linken oder rechten Drittels des Bildausschnitts befindet. Kontrolliere in der 10fach Liveview, ob bzw. wie weit nun die Kante das Hintergrundmotiv von der Kante des Vordergrundmotivs abweicht. Durch vor und zurückschieben der Kamera auf der Längsachse kannst Du nun den Nodalpunkt finden. Er ist da, wo die beiden Kanten wieder deckungsgleich übereinander liegen. Zur Kontrolle kannst Du dann die Kamera wieder zur Mitte zurückdrehen und schauen, ob da auch noch beide Kanten deckungsgleich übereinander liegen.
Die Kamera muss dabei natürlich im Wasser stehen also genau senkrecht ausgerichtet sein, bzw. Dein Panorama Stativkopf sollte so eingestellt sein, dass die Libelle die Luftblase genau im Kreis in der Mitte liegen hat.

Frank

[Thomas Madel]

Das hier lesen, das steht ziemlich alles drin!

[ehemaliger Benutzer]

Das hier lesen, das steht ziemlich alles drin!

Das Buch kann ich auch nur sehr empfehlen. Das hab ich auch.

Frank

[ehemaliger Benutzer]

gelöscht, weil fieser Doppelpost

[Thomas Madel]

Das hab ich auch.

Ich habe sogar zwei. Die aktuelle dritte Auflage und noch eine ältere.