Auch wenn ich nicht Jan bin und meine DCS560 nicht mehr in der 1990ern bekommen habe komme ich mal Deiner Bitte nach:
Als ich nach meinem Studium wieder zur Fotografie gefunden habe und mit einer EOS 30D ins digitale Lager gewechselt bin kam schnell der Wunsch auf, auch digital wieder mit einer 1er zu arbeiten. Die seinerzeitigen D / Ds-Modelle waren zu der Zeit jedoch für mich unerschwinglich. Insofern war eine gebrauchte DCS560 für mich eine Brücke dorthin. 2009 konnte ich eine mit allem Zubehör (funktionierende Akkus und vor allem das Ladegerät waren damals schon schwer einzeln zu bekommen) für rund 500 US$ bei shutterblade/USA ersteigern.
Die DCS560 war eine EOS-1n mit digitalem Rückteil von Kodak, Auflösung 6,1MP. Da praktisch eine analoge 1er funktionierten alle aus der analogen Zeit stammdenden EF-Objektive an dieser DSLR, was bei einigen Sigma-Linsen im Schrank für mich ein weiterer Beweggrund für einen solchen "Dinosaurier" war. Im Zuge eines später vollzogenen Wechsels auf "original" Canon DSLR (5D, 1D III, usw.) mussten auch diese Linsen gehen.
Die Kamera war groß und schwer und laaaaaaangsam - ca. 1B/s. Das Display war ein Mäusekino. Die Bedienung arg gewöhnungsbedürftig - professionelle DSLR waren 1998 eben noch völliges Neuland und nicht in allen Punkten zu Ende gedacht. Aber zu der Zeit als die Kameras (Kodak DCS520/560, alt. Canon D2000/D6000) als mehr oder weniger erste praxistaugliche DSLR verfügbar waren ("Experimente" auf gleicher Basis wie die DCS-1 oder DCS-3 lasse ich jetzt mal aussen vor) war das alles wirklich High-End und hat ahnen lassen, wie sich die Welt der Fotografie ändern würde.
Problematisch waren insbesondere die Akkus, die trotz ihrer Größe und ihres Gewichts nur eine hart überschaubare Laufzeit hatten und neu 2009 so gut wie nicht mehr verfügbar waren. Ich habe im Laufe der Zeit ein paar ausgelutschte aufgekauft und mit frischen Zellen versehen. Trotzdem alles kein Vergleich zu heute.
Die Bildqualität des CCD-Sensors war aus heutiger Sicht auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Woebi... gelb ist da schon ein Stichwort. Die Bilder aus der DCS560 hatten irgendwie einen Farbstich, bzw. so oder so schon recht merkwürdige Farben. Ich weiss nicht, ob es einfach der Technik der Zeit geschuldet war oder ob Kodak da den warmen Farbton ihrer Kodachromes zu simulieren versucht hat. Hinzu kommt, dass die Entwicklung von RAW-Dateien aus DSLR zu der Zeit ja auch noch in den Kinderschuhen steckte. Ich habe es nie ausprobiert, könnte mir aber gut vorstellen, dass man heute aus den RAWs dieser Zeit noch mehr machen kann, als es (mir) damals möglich war. Im Grunde waren das ja alles nur Experimente - die Hardware, aber auch das, was man als Fotograf am Rechner dann daraus gemacht hat.
Ich habe das Teil nach wenigen Jahren wieder verkauft. Wenn Du noch gezielte Fragen zu dem "Brocken" hast versuche ich gern, Antworten zu geben. Ach ja, und falls noch jemand eine optisch gut erhaltene D6000 für die Vitrine abzugeben hat freue ich mich über eine PM .
Vielleicht liegt's daran, der die Scans mit dem Coolscan 5000 und seinen rund 20MP da Schwächen aufzeigen? Da sich mein Linsensetup wie auch meine persönlichen Fähigkeiten nicht ad hoc merklich verbessert haben dürften, die Qualität der Scans nach der Zeit, in der ich hauptsächlich auf Kodachrome 64 fotografiert habe, aber schon komme ich zu dem Schluss, dass der Hype um dieses Filmmaterial nicht so wirklich gut begründet ist...
Ich weiss es aus der Erinnerung nicht mehr, gehe aber davon aus, dass das ein "Lockangebot" von Foto Koch war. Die EOS-1 hatte laut der offiziellen Canon Händlerpreisliste Foto von 1993, die ich hier noch immer liegen habe, eine UPE von 3.149 DM und einen Listenpreis ("Netto-Netto-Preis vor Skonto", so habe ich mir das seinerzeit notiert) von 2.382 DM.