Hallo Bernd,
Vor dieser Frage stand ich vor Jahren auch. Ich denke, es kommt sehr auf das Anwendungsgebiet an. Wenn es nur um Vögel und Kleingetier in unseren heimischen Breiten geht, ist sicher das 600er das Objektiv der Wahl. Wenn man aber, so wie ich, auch Säugetiere fotografieren will und das eben auch häufig unter schlechten Lichtverhältnissen, ist das 400er 2.8 meiner Meinung nach die bessere Wahl. Ich selbst habe mir für meine erste Safari in Kenia zunächst 2013 ein 400 f/2.8L IS I zugelegt, das ich inzwischen gegen die Version II ausgetauscht habe. Ich hatte es nun gerade zum Jahreswechsel wieder in Kenia in Einsatz. Ich verwende mit guten Ergebnissen auch beide Konverter in der Version III. Natürlich ist unter Idealbedingungen des 600mm f4 noch besser als das 400mm f/2.8 mit dem 1,4x Konverter. Aber das 400er ist mit beiden Konvertern durchaus gut brauchbar. Vergleiche findest Du z.B. bei
The-Digital-Picture.com.
Ich habe in Kenia 70% meiner Bilder mit dem 400er gemacht, davon 16% mit dem 1,4x Extender III und 21% mit dem 2x Extender III. Somit wurde es in 63% der Fälle ohne Konverter benutzt. Limitierend für die Bildqualität mit den Konvertern war in den meisten Fällen nicht die Optik an sich sondern das Luftflirren oder das Bildrauschen durch die notwendigen hohen ISO-Werte bei wenig Licht und kurzen Belichtungszeiten, um Bewegungen zu stoppen. Ich hatte nie das Gefühl, dass eine längere Festbrennweite bessere Ergebnisse hätte erreichen können. Hingegen war die hohe Lichtstärke des 400er 2.8 in vielen Fällen wirklich sehr hilfreich und hat Bilder ermöglicht, die sonst nicht gelungen wären, siehe z.B.
hier.
Also für mich ist und bleibt das 400er f/2.8L mit den Konvertern die erste Wahl.
Viele Grüße,
Gerd-Uwe
www.neukamp.de