Kein Problem, Entschuldigung angenommen.
Kleben bitte nur, wenn ausreichend Erfahrung und Material vorhanden sind. Ansonsten kostet das Material auch gleich einmal 25-35 EUR und dann ist es die viele Arbeit und das Risiko eher nicht wert.
Eine Reparatur bei Canon sollte für ca. 100 -140 EUR zu machen sein, ich schätze 30-40 Minuten Arbeitszeit plus Teilekosten, eventuell billiger wegen Kulanz oder Gewährleistung (Bruchstelle ansehen, vielleicht ist es auch ein Materialfehler bzw. ein nicht voll ausgespritzter Kunststoffteil/Hohlstelle = versteckter Mangel). Mit einem schief gegangenen Klebeversuch verliert man diese Chance und kann den Schaden zusätzlich noch ausweiten.
Wenn das Kleben dennoch verlockend ist: den passenden Loctite Kleber für das Material aussuchen (nicht zu dünnflüssig, minimale Ausblühungsneigung), Aktivator für Klebeoberfläche (eventuell auch Aceton), Silikonfett (Installationsfett) für die Spalten/Löcher und zu schützende Teile zum Abdecken, kleiner Pinsel zum Auftragen des Klebers (niemals direkt aus der Flasche auftragen). Und nach der Klebung ordentlich pressen und danach 20-30 Stunden geduldig warten, bevor man die Funktion prüft.
Außer, der Einschaltknopf besteht aus PP/PE (keine Ahnung, ob er das tut). Da würde ich erst gar nicht versuchen, irgendetwas mit Kleber hin zu pfuschen.
Insbesondere da offensichtlich der Knopf durch starke Scherkräfte zerrissen wurde, weniger durch axiale Beanspruchung. Da lohnt der Gang zu Canon auf jeden Fall.
Eine Klebung würde ich nicht zwangsläufig als Pfusch bezeichnen, das hängt hauptsächlich von der Ausführung ab.
Einen wichtigen Ausschließungsgrund für eine Klebung habe ich aber vorhin vergessen: wenn die Bruchstellen so verformt sind, dass die Teile nicht gut zusammenpassen, kann man es vergessen.
Also wenn ich mir das so ansehe, dann muss bloß der hintere Gehäuseteil deiner R6 zum Austausch des Hauptschalters demontiert werden. Kann mir nicht vorstellen, dass das besonders teuer wird. Würde dir daher auf jeden Fall den Gang zu CPS raten.
Solltest du ihn dennoch kleben wollen: Ich habe sehr gute Erfahrungen mit LIQUI MOLY 6193 gemacht. Allerdings von Hand gemischt und mit einem kleinem Schraubendreher aufgetragen und nicht mittels beiliegenden Aufsatz (verschwendet nur das Klebegut). Ggf. davor noch kurz vorhärten lassen, damit er sich besser verarbeiten lässt. Ein kleiner Tupfer müsste reichen.
Kenne das Zeug von der Rennstrecke, wo jemand seinen gebrochenen Getriebedeckel am Einspurigen nach einem Sturz damit geflickt hat und am nächsten Tag wieder unterwegs war; Ohne Ölverlust, versteht sich. Habe damit selbst auch den Luftsammler meines zwangsbeatmeten KFZ geklebt, nachdem der Vorbesitzer beim Ladedrucksensor etwas ausgebrochen hat. Die Klebestelle ist seit fünf Jahren dicht und das trotz krasser Temperaturschwankungen und anliegendem Ladedruck.
LG, Robert
Wenn du schon zu zitieren beginnst, warum dann nicht ganz?
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