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Thema: Handling Datenmengen (Naturfotografie) - Erfahrungen/Workflows

  1. #1
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    Standard Handling Datenmengen (Naturfotografie) - Erfahrungen/Workflows
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    Hallo,

    seid dem Einsatz der R5 habe ich Handlingsprobleme mit meinen Bildern, mengenmäßig! Mir geht es speziell um Tierbilder im Segment der Vogelfotografie. Die Anzahl der Bilder eines Fototages sind durch die neuen Möglichkeiten extrem angestiegen. Somit müssen diese Datenmengen auch im Postprozess gehandelt werden. Der Auswahlprozess, auf Grund der sehr hohen Trefferquote stellt mich vor zeitliche Herausforderungen die mich mittlerweile ehrlicherweise auch behindern und etwas überfordern. Ich arbeite übrigens ausschließlich mit LR am MAC. Ich importiere die Bilder und sortiere diese auch im Bibliotheksmodul. Ich beherrsche die Soft- und Hardware, das ist nicht mein Problem!

    Nun meine Fragen an euch, die ein ähnliches Aufkommen an Bildern haben.

    - Wie ist euer Workflow speziell im Auswahlprozess?
    - Welche Software nutzt ihr bzw. was könnt ihr empfehlen?
    - Was hebt ihr an Bildern auf, was bleibt bei euch übrig?

    Mich interessiert wirklich mal der Blick über den Tellerrand. Ich freue mich auf eine konstruktive Diskussion und gute Hinweise. Danke im Voraus!
    Viele Grüße, Mike.

  2. #2
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    Standard AW: Handling Datenmengen (Naturfotografie) - Erfahrungen/Workflows

    Moin,

    ich kenne das Problem, nach einigen Fotowalks ist die Festplatte doch schon ganz schön zugemüllt!

    Deswegen geh ich folgendermaßen vor:

    Die RAW´s verschiebe ich zuerst in einen Ordner auf der Festplatte. Dieser trägt den Namen "Jahr-Monat-Ort/Motiv". Weil ich noch ein altes Lightroom nutze, wandele ich sie danach in DNG´s um. Diese schau ich mir in dem kostenlosen Tool "FastStone" an. Damit kann man wunderbar einfach und schnell Fotos organisieren und ordnen. Die ausgewählen DNG´s verschiebe ich dann in einen Unterordner namens "Auswahl". Nur diese werden danach in Lightroom entwickelt und automatisch in einen neuen Unterordner gespeichert und dabei umbenannt, so daß Verwechslungen ausgeschlossen sind. Zum Schluß verkleinere ich diese Fotos mit dem wiederum kostenlosen Tool "Traumflieger-Online-Picture" in einen weiteren Ordner "Netzwerk". Auch diese werden wieder automatisch umbenannt. Alle paar Wochen kann man jetzt die Ordner mit den RAW´s und DNG´s einfach löschen sowie die Ordner mit den entwickelten Fotos auf einer externen Festplatte sichern.

    Übrig bleibt ein Themenordner mit drei Unter-Ordnern:

    - Originale als DNG
    - entwickelte Fotos in Vollauflösung
    - entwickelte Fotos für Netzwerke verkleinert.

    Das ganze Procedere ist für mich einfach, schnell und gut und die Festplatte bleibt aufgeräumt und übersichtlich :-)


    Gruß Wolfgang

  3. #3
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    Standard AW: Handling Datenmengen (Naturfotografie) - Erfahrungen/Workflows

    Zitat Bezug auf die Nachricht von WoJu Beitrag anzeigen
    Die RAW´s verschiebe ich zuerst in einen Ordner auf der Festplatte.
    Das klingt so, als würdest Du manuell einen Ordner anlegen und die Foto hineinkopieren. Diverse Software macht das jedoch automatisch, sogar kabellos, Eos Utility etwa.

    Zitat Bezug auf die Nachricht von WoJu Beitrag anzeigen
    Weil ich noch ein altes Lightroom nutze, wandele ich sie danach in DNG´s um. Diese schau ich mir in dem kostenlosen Tool "FastStone" an.
    Das wiederum klingt so, als würdest Du alle Fotos unbesehen in DNGs umwandeln, um sie erst dann zu sichten. Ich hoffe, Du gehst andersherum vor. FastStone Image Viewer kann CR3 anzeigen. Und unter dem Workflow-Aspekt ist ein Rawkonverter, der eine Umwandlung zu DNG benötigt, eh inakzeptabel.

    Abgesehen von so offensichtlichen Umwegen muss wohl jeder seinen eigenen Weg und die eigenen favorisierten Tools finden. Tipps zum "Culling" finden sich im Netz unendlich, solche etwa:

    https://www.youtube.com/watch?v=-tD5NKZ8Xt0

    Mein größtes Problem ist, dass der Blick auf Raws Zeit braucht. Was steckt drin, wie bearbeiten? Zeigt das etwas unscharfe Bild den besseren Moment als das schärfere?

    Gegen das "40 B/s mit elektronischem Verschluss"-Problem hilft nur beherztes Löschen.

  4. #4

    Standard AW: Handling Datenmengen (Naturfotografie) - Erfahrungen/Workflows

    Zitat Bezug auf die Nachricht von h3 Beitrag anzeigen
    Gegen das "40 B/s mit elektronischem Verschluss"-Problem hilft nur beherztes Löschen.
    Das unterschreibe ich - leider! Auch wenn es bei der R5 "nur" 20 fps mit dem von mir favorisierten elektronischen Verschluss sind. Das "Major"-Update, das den Gerüchten nach ja auch eine Reduzierungsoption hätte beinhalten können, ist ja leider ausgeblieben. Schlussendlich kann ich mit der Bilderflut und dem Löschen von knackescharfen Bildern insofern gut leben, als dass es ja auch bei den überschüssigen Bildern keine mechanische Abnutzung des Verschlusses zu beklagen gibt. Und besser 100 Bilder mehr auf dem Chip und darunter das im "perfekten" Moment, als eben dieses Bild zu verpassen.

    Vom Ergebnis her betrachtet bleibt einem nichts anderes übrig, als die (Masse an) Fotos zu sichten. Bei mir erfolgt das nach wie vor in ACR, nachdem ich die RAWs allesamt auf die SSD kopiert und von der Speicherkarte gelöscht habe. Beim Kopieren lasse ich die Dateien mit einem Namen versehen, der aus der verwendeten Kamera, dem Datum und einer fortlaufenden Nummer besteht.

    Das Sichten und Aussortieren erfolgt bei mir in mehreren Schritten. Im ersten Durchgang fliegt knallhart alles raus, wo nicht das Auge auf Pixelebene brillant scharf ist. Fällt mir dabei im Rahmen einer Serie bereits ein Bild besonders positiv ins Auge, bekommt es einen Stern, ggf. auch schonmal zwei Nach diesem (und, sofern erforderlich, allen weiteren Durchgängen) schließe ich ACR und lade das, was übrig ist, erneut in ACR.

    Dann erfolgt eine Auswahl auf Motivebene, wobei alles rausfliegt, was mir nicht gefällt. Das kann - bei Vögeln - aufgrund geschlossener Lidklappe sein, aufgrund "unschöner" Haltung, aufgrund von störenden Elementen im Bild (sofern es vergleichbare Bilder ohne diese Elemente gibt). Bleibt dann von einem Motiv/einer Motivserie eine Vielzahl von (praktisch identischen) Bildern übrig, lösche ich meist stumpf alle bis auf eins. So kann es durchaus vorkommen, dass ich mit 300 Bildern anfange und nur eins bleibt. Das wird dann fertig entwickelt und nach PS übergeben. Wobei nach der Erweiterung von ACR um "KI-basiertes entrauschen" die Aufgabe von PS im Wesentlichen auf Beschnitt, (adaptives) Schärfen und bei Bedarf Retusche reduziert ist. Das Ergebnis speiche ich dann als .jpg in höchster Qualität ab.
    Geändert von Marcel Denkhaus (07.05.2023 um 13:25 Uhr)
    Beste Grüße,
    Marcel

    www.wildlifefotografie.net

  5. #5

    Standard AW: Handling Datenmengen (Naturfotografie) - Erfahrungen/Workflows

    Hallo zusammen,

    Ich arbeite seit der Version 1.0 mit Lightroom, derzeit im aktuellen Foto-Abo mit Lightroom Classic. Mittlerweile enthält meine Lightroom-Bibliothek, die in über 20 Jahren gewachsen ist, weit über 200.000 Aufnahmen mit einer Größe von über 8TB. Der Katalog ist auf fast 6GB angewachsen. Da ich alle Bilder über die Jahre in Lightroom sortiert, bewertet und verschlagwortet habe, möchte ich möglichst einfach auf alle Bilder zugreifen können. Hinzu kommt die besondere Situation, dass ich berufsbedingt regelmäßig zwischen zwei Wohnorten pendle und trotzdem jederzeit (auch unterwegs) und immer Zugriff auf meine gesamte Bibliothek haben möchte. Eine Cloud-Lösung dafür kam für mich aus Performance- und Datenschutzgründen nie in Betracht.

    Zur Lösung dieses Problems und zur Bändigung der immensen Datenmenge habe ich dazu inzwischen ein relativ komplexes System entwickelt:

    Ich arbeite derzeit mit 3 Windows-Rechnern - je einem stationären Rechner an meinen beiden Wohnorten und einem leistungsstarken Laptop für unterwegs. Die eigentlichen Bilddateien liegen in den Wohnungen jeweils auf NAS-Speichern (QNAP 1635AX) und werden von diesen täglich automatisch zwischen den Standorten synchronisiert. So habe ich auch bei einem Hardwaredefekt immer ein aktuelles Backup aller meiner Bilder.

    Für unterwegs habe ich meinen Laptop auf 64GB Arbeitsspeicher und 6TB SSD aufgerüstet, was auch dort eine gute Arbeitsgeschwindigkeit ermöglicht. Natürlich reicht der SSD-Speicher des Laptops nicht für alle meine Bilder aus, aber da gibt es in Lightroom inzwischen die geniale Möglichkeit, Smart-Previews zu erstellen und diese auch eingeschränkt zu bearbeiten. Die Smart-Previews aller meiner Bilder belegen gerade mal 300 GB und können problemlos auf dem Laptop gespeichert werden. Ansonsten habe ich dort nur die aktuell entstandenen und zu bearbeitenden RAW-Dateien. Im Moment sind das die Bilder der letzten 2 Jahre und ausgewählte Ordner aus früheren Jahren, die ich eventuell noch nachbearbeiten möchte.

    Da die Smart Previews aber immerhin eine Auflösung von ca. 4 Megapixel (lange Kante 2560 Px) haben, sind sie für kleine Prints und fürs Web immer noch völlig ausreichend. So kann ich auch unterwegs auf meinem Laptop jederzeit alle meine Bilder ansehen, suchen und bearbeiten. So kann ich z.B. unterwegs nachschauen, wie ein Motiv einige Jahre zuvor ausgesehen hat, wenn ich wieder an den Ort der damaligen Aufnahme zurückkehre, oder mit welchen Parametern ich es damals aufgenommen habe. Auch auf alle Metadaten kann ich unterwegs zugreifen.

    Die Smart Previews, die Katalogdateien und einige weitere notwendige Ordner (z.B. der Ordner catalog.lrcat.data) befinden sich auf allen meinen Windows-Rechnern auf dem jeweiligen Laufwerk D: im Ordner "D:\Lightroom" und werden zwischen den Rechnern synchronisiert. Eine Kopie liegt zusätzlich auf den NAS-Speichern. Die eigentlichen Bilddateien befinden sich jeweils auf einem Netzlaufwerk, das auf den Laufwerksbuchstaben Y: gemappt ist. Bei den stationären Rechnern verwende ich dazu einen Link auf die entsprechende NAS-Freigabe, bei meinem Laptop ist es ein Link auf einen freigegebenen Ordner der eingebauten 4TB NVMe SSD.

    Wenn bei der Bearbeitung in Lightroom auf meinem Laptop unterwegs die Original-RAW-Datei einer Aufnahme auf der SSD vorhanden ist, kann diese mit allen Funktionen bearbeitet werden. Ist sie jedoch nicht vorhanden, zeigt LR automatisch stattdessen die entsprechende Smart Preview an. Diese kann aber auch eingeschränkt bearbeitet werden, eine pixelgenaue Bearbeitung oder auch eine Schärfung und Entrauschung ist so allerdings nicht möglich. Wenn ich mit dem Laptop schließlich wieder zuhause bin, synchronisiere ich über ein automatisiertes Script (mit dem Windows Tool Syncback) alle bearbeiten Bilder und die Katalogdateien mit dem betreffenden stationären Rechner und dem NAS und kann dann dort nahtlos weiterarbeiten.

    Dieses System funktioniert für mich seit Jahren sehr gut, allerdings muss ich natürlich zugeben, dass der Hardware-Aufwand nicht unerheblich ist. Wer sich näher und detaillierter für mein Vorgehen interessiert, findet weitere Informationen dazu auf meiner Website in dem Artlkel Lightroom Classic auf mehreren Rechnern.

    Viele Grüße,

    Gerd-Uwe
    www.neukamp.de

  6. #6
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    Standard AW: Handling Datenmengen (Naturfotografie) - Erfahrungen/Workflows

    Ich habe auch Tage, da nehme ich im elektronischen Modus der R5 mehrere tausend Bilder auf. Viele Bilder ähneln sich dann, natürlich gelangen nur die besten Bilder auf die Datenträger meiner Rechner.

    Um das zu erreichen, nutze ich den genialen FastStone Image Viewer und markiere dort die als Favoriten, die es wert sind, zur Entwicklung (bei mir Capture One Pro) zu gelangen. Ähneln sich Bilder aus derselben Szene, können dort bis zu 4 markiert und in jeder beliebigen Vergrößerung verglichen werden. Die CFExpress Speicherkarte der Kamera steckt dabei im Cardreader und der am Notebook. Die als Favorit markierten kopiere ich danach auf mein Notebook. Die RAWs sichere ich in meine Cloud und dann entwickle ich die auf meinem PC.

    Das mache ich seit Jahren so und kann mir keinen besseren und schnelleren Workflow vorstellen. Auch der FastStone Image Viewer wird regelmäßig mit Updates versorgt.

  7. #7

    Standard AW: Handling Datenmengen (Naturfotografie) - Erfahrungen/Workflows

    Ich verwende Photo Mechanic (Plus) zum Aussuchen der Bilder. Bei mir sind es anstelle der Tiere- zwar Sportfotos, aber auch da übersteigt die Anzahl der gemachten Fotos die Zahl der verwendeten bzw. zu archivierenden Fotos exobitant.

    Nach dem Import schaue ich mir die Bilder in Photo Mechanic an und vergebe Sterne. 3 Sterne = beschriften/bearbeiten und versenden, 2 Sterne = beschriften und aufbewahren. Wenn ich mit den Bildern, sie also beschriftet, in Lightroom bearbeitet habe und per FTP versendet sind, blende ich alle Bilder mit Sternen aus und lösche den Rest. Das mache ich rigoros. Zum einen bleibt so die Menge der gespeicherten Bilder erträglich, zum anderen suche ich im Zweifelsfall eh nur über die Datenbank von Photo Mechanic. Nach nicht mit Schlagwortern, bzw. Namen versehenen Bildern suche ich schon jahrelang nicht mehr. Was es nicht in die Datenbank geschafft hat, ist Geschichte und war es nicht wert, archiviert zu werden.

    Eine kleinen Notausgang bewahre ich mir dabei, indem ich die Bilder an zwei Stellen importiere. Auf meiner Festplatte mit den Bilddaten und auf einer zweiten in einen temporären Importordner. Somit könnte ich bei Bedienfehlern oder sonstigen Problemen auf den zweiten Importordner zurückgreifen. Dort lösche ich denn regelmäßig die älteren Dateien. Ich habe zwar die noch nie auf die Daten zurückgreifen müssen, die Tatsache sie aber im Zweifelsfall zu haben, sorgt für ein gutes Gefühl.
    Grüße Thomas

    www.thomasmadel.de

  8. #8
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    Standard AW: Handling Datenmengen (Naturfotografie) - Erfahrungen/Workflows

    Wenn du sehr ähnlich Bilder hast, geht das in LR am besten in der Vergelichsansicht in der Bibliothek:
    1. Filter auf "unmarkierte Bilder " Einstellen.
    2. Vergleichsansicht gehen und das schlechtere der beiden unten mit dem "X" ablehen
    3. das abgelehnte Bild verschwindet aus dem Filmstreifen und das nächste Bild im Filmstreifen wird angezeigt.
    4. im Foto Menü "abgelehnte Bilder löschen" auswählen.

    Vorteil:
    die Bilder sind erstmal weg, aber man kann sie jederzeit wieder Reaktivieren wenn man sich mal verklickt hat
    Anschliessendes Löschen geht in einem Rutsch.

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