Es ist ein persönlich angreifendes, in keiner Weise sachlich formuliertes Statement, ja. Das ist schade. Aber Unrecht hat er nicht. Für Information, die über den entsprechenden Wikipedia-Eintrag nicht hinausgehen, braucht es keinen Blogeintrag.
Für mich war der High-ISO-Vorteil tatsächlich der eine Grund, auf Vollformat umzusteigen. Ich bin froh, dass die 5DIII bei ISO 25.600 zwar alles andere als schön, aber immerhin erkennbar abbildet. Sätze wie "wer mit 6400 ASA nicht sein Foto machen kann, der kann es mit 12800 auch nicht" sind tatsächlich Unsinn. Sie mögen in Christians Nische zutreffen. Theater-, Konzert-, Sport-, Konfliktfotografen dagegen kommen immer wieder in die Situationen, in denen die High-ISO-Fähigkeit enge Grenzen setzt. Eine Kamera, die "bei 128.000 ISO astreine Bilder abliefert", wäre da tatsächlich ein Traum, ein unerfüllter.
Die Komik an Christians Volte gegen Vollformat ist, dass Vollformat aktuell abgesagter denn je ist. Viele sind auf den Hipsterzug aufgesprungen und erfreuen sich an ihren Olympus- und Fuji-EVILs im Retrolook und mit wegweisender JPEG-Engine, Christian ist offenkundig einer von ihnen. Eine elitäre Pixelpeeper-Gesellschaft wiederum ist gerade ganz kribbelig wegen der Fujifilm GFX 50S. Ich hätte ja vermutet, dass Christians Eintrag darauf zuläuft.
Vollformat ist mehr denn je weder Mythos noch Hype, sondern bloß ein guter Kompromiss. Alles gut eigentlich.