Mein 8. Jahr mit Canon

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  • Christian Ahrens
    Free-Member
    • 26.01.2004
    • 2723

    #1

    Mein 8. Jahr mit Canon

    Hallo liebe Forumsmitglieder,

    ich bin nun tatsächlich bereits 8 Jahre mit Canon unterwegs. Hier also mein traditioneller Jahresrückblick!

    Wer sich für die früheren Beiträge interessiert, kann sie gerne nachlesen:

    2011 http://www.dforum.net/showpost.php?p=1771375
    2010 http://www.dforum.net/showthread.php?t=587279
    2009 http://www.dforum.net/showthread.php?t=561501
    2008 http://www.dforum.net/showthread.php?t=539652
    2007 http://www.dforum.net/showthread.php?t=512388
    2006 http://www.dforum.net/showthread.php?t=484854
    2005 http://www.dforum.net/showthread.php?t=464306


    Canon-spezifisch

    Bezüglich meiner Kamera- und Objektivmarke gibt es diesmal etwas mehr zu erzählen. Bereits im letzten Jahr berichtete ich ja, dass die 1 DsII durch einen Sturz beschädigt wurde. Tja, das ist sie immer noch, sie liegt unrepariert bei mir im Zahnarztschrank. Der Kostenvoranschlag von Seiten Canon belief sich auf 900 Euro, und das war mir zu viel bzw. überstieg praktisch den Marktwert. Daher habe ich nach einiger Überlegung Ausschau nach einer 1 Ds III gehalten und schließlich auch eine (über Ebay) ersteigert. Die stammte von einem Hamburger Berufskollegen und war dort sicher ordentlich im Einsatz. Trotz unbekannter Anzahl der Auslösungen habe ich die Kamera übernommen und dies bis heute nicht bereut: sie funktioniert sehr gut und zuverlässig. Unser Freund und Filmpartner Gert Wagner hat sie persönlich in Hamburg abgeholt und dann zu einer unserer gemeinsamen Produktionen mitgebracht. So konnte ich die Kamera gleich am nächsten Tag einsetzen…

    Ansonsten gab es einiges an Ermüdungserscheinungen: Mein 24-70 musste repariert werden, und auch mein 17-40mm zeigte auf einmal Schwächen. Auch hier lautete das Verdikt vom CPS: Reparaturkosten über dem Zeitwert. Also habe ich das nicht machen lassen, sondern in das 16-35 II investiert. Alles in allem bereue ich die Investition nicht, das Objektiv hat gefühlt eine bessere Gesamtperformance.

    Letzter Kandidat: aktuell liegt das 70-200mm beim CPS mit "wackelndem" Tubus. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 600 Euro. Auch kein Spaß… Aber hier werde ich wohl in den sauren Apfel beißen.

    Und der letzte Kandidat ist einer meiner Handblitze: der ehrwürdige 550 feuert nur noch volle Leistung. Hmm, das bedeutet unerfreuliche Einschränkungen im Einsatz. Oder genauer: es bedeutet, dass ich ihn gar nicht mehr einsetze. Der 580er und der 430er reichen mir im Moment. Ob ich noch ein Gerät dazu hole, ist erstmal offen.

    Die große Pechsträhne also in diesem Jahr? Ich bin eigentlich gar nicht so sehr schockiert. Man darf nicht vergessen, dass die Geräte über etliche Jahre in zum Teil wirklich rauhem Einsatz standen und sich sehr lange bewährt haben. Natürlicher Verschleiß? Tribut an die hohe Belastung? Ich sehe es so und zahle (zähneknirschend) die geforderten Summen für Reparatur bzw. Erneuerung des Materials.

    Die Ds III hingegen ist gegenüber ihrer Vorgängerin ein großer Gewinn: besseres Rauschverhalten, höhere Auflösung und einige moderne Features wie Live-View erweitern die Möglichkeiten. Darüber hinaus ist es eine große Erleichterung, dass die Kamera das gleiche moderne Bedienkonzept wie meine 1D III aufweist, um Größenordnung logischer und anwenderfreundlicher, einfach flüssiger im Arbeitsalltag.


    Workflow und Organisation

    Ich glaube, fast jeder Fotograf arbeitet kontinuierlich an seinem Workflow und an der Organisation seiner Technik. Mir macht das jedenfalls richtig Spaß, und ich genehmige mir immer mal wieder einen entspannten Nachmittag irgendwo auf einem Parkplatz in einem Industriegebiet, um die Packordnung meiner Geräte (im Auto und in den Taschen) zu optimieren und mir neue geniale Lösungen einfallen zu lassen.

    Noch viel einschneidender und aufregender für mich ist der Wechsel des Gefährts, das mich zu meinen Jobs bringt. Seit zwei wunderbaren Wochen habe ich meinen Kleinwagen-Kombi ursprünglicher tschechischer Provenienz durch einen Großraum-Kombi ursprünglich schwedischer Herkunft getauscht, und was soll ich sagen … Das Beste ist der Kofferraum. Das Zweitbeste die gute Audioanlage. Und nicht zuletzt: der phantastische Fahrkomfort auf langen Strecken. ****Schwärm****. Ein Traum.

    - - - Fortsetzung im 2. Posting - - -
  • Christian Ahrens
    Free-Member
    • 26.01.2004
    • 2723

    #2
    AW: Mein 8. Jahr mit Canon

    Ein Hohelied auf's Teamwork

    Seit 2010 betreibe ich zusammen mit meiner Fotografen-Partnerin Silvia Steinbach eine gemeinsame Firma, die größere Medienprojekte zum Thema Zukunftstechnologien und Personalmarketing realisiert (http://www.ahrens-steinbach-projekte.de). Die Zusammenarbeit besteht jedoch schon seit 2008 und ist eine in vielen Situationen und Herausforderungen gereifte, verlässliche, belastbare und durch und durch positive Erfahrung. Wir sind gemeinsam auf Hochspannungsmasten geklettert, waren in Dutzenden von Werkstätten, in Kraftwerken, in unterirdischen Wasserspeichern und an vielen phantastischen Orten in Industrie und Technik, haben in Schweizer Hotelfachschulen tagsüber fotografiert und nachts Billard gespielt und haben viele, viele Stunden damit verbracht, unsere Arbeit und unsere Fotografie weiter zu entwickeln. Gegenwärtig realisieren wir für den DIHK Berlin eine gigantische Aufgabe, nämlich die, alle IHK-geprüften Berufe mit eindrucksvollen und informativen Bildern zu illustrieren. In den letzten Jahren haben wir gemeinsame Projekte für die IHK Köln, für den Deutschen Abbruchverband, für INEOS, für Siemens, für Liesegang, für GEO, für die Kliniken Köln und für diverse andere Auftraggeber realisiert - immer mit Freude, Spaß, gegenseitiger Hilfe und mit wechselseitigem Gewinn. Ich bin sehr dankbar für diese wunderbare Zusammenarbeit.

    Das gleiche gilt für das Teamwork mit dem Meisterfotografen und -Filmer Gert Wagner (http://www.wingsfilm.com), der bei einigen Projekten zu unserer Fotoproduktion phantastische Filmbeiträge beigesteuert hat. Es ist eine Freude und eine Gnade, mit einem (reflektierten und erfahrenen) Könner zusammenzuarbeiten, sich auszutauschen und voneinander zu profitieren. Unsere gemeinsame Produktionsweise ermöglicht die nahezu gleichzeitige Erstellung von Fotos und Film – parallel und in fast der gleichen Zeit, als wenn wir nur für unsere jeweils eigenen Disziplinen unterwegs wären. Das ist eine tolle Erfahrung, die nicht nur wir goutieren, sondern auch unsere Kunden sehr zu schätzen wissen. Fast noch toller sind die Gespräche über Fotografie und Bildkunst. Gert hat in den 80er und 90ern für alle führenden Magazine (von Stern bis GEO) gearbeitet und war für große Konzerne und Agenturen als Fotograf tätig, ehe er ins Filmfach wechselte. In seinem verwunschenen Haus im hohen Norden treffen wir uns gelegentlich und schlagen uns eine lange und spannende Nacht um die Ohren, sprechen über Fotografie, über Bildwelten, über Arbeitsethik, über Verdichtung und Emotionalität, über die Symbolkraft von Bildern und wie man sie erreichen kann. Die magische Schollenküche und der prasselnde Kamin sorgen für das richtige Ambiente…. Danke, dass wir das miteinander erleben können!

    Seit Januar begleitet uns unsere Auszubildende Aliki Monika Panousi. Eine motivierte Mitarbeiterin, die sich richtig reinhängt und uns auf vielen Produktionen essentiell unterstützt hat. Danke dafür!

    Auch mit dem Lindlarer Fotografen Uwe Völker verbindet uns eine Allianz (http://www.triofoto.de). Gemeinsam realisieren wir Projekte für die Europäische Zentralbank. Technisch anspruchsvolle, herausfordernde und oft richtig frickelige Arbeit. Danke, Uwe, für die gute Zusammenarbeit und den gegenseitigen Austausch.

    Und nicht zuletzt möchte ich unsere Repräsentanz fotogloria erwähnen (http://www.fotogloria.de), die uns als Fotografen international vertritt und die sehr erfolgreich unser DIHK-Projekt managed und unsere Interessen wahrnimmt. Vielen Dank an Edda, Mike und Jochen für die großartige Zusammenarbeit, die ich als sehr langfristig ansehe und die hoffentlich immer neue Dimensionen erreichen wird.

    Viele Fotografen agieren eher als Einzelkämpfer und nicht als Teamworker. Ich kann das verstehen. Aber nicht teilen. Ich würde meinen Beruf nicht so lieben, wenn ich diese gemeinsame Arbeit, das Miteinander, das Voneinander-lernen, das Sich-aufeinander-verlassen-können und die Freundschaft, die uns verbindet, nicht hätte.


    Bildsprache und Arbeitsweise

    Die Auseinandersetzung über Bildsprache sollte eigentlich immer stattfinden und nie ein abgeschlossenes Thema sein. Tatsächlich ist das eine überaus komplexe Auseinandersetzung mit sich selbst und mit der Welt. Eine besondere Qualität gewinnt sie, wenn man die Chance hat, mit kompetenten Partnern, Mentoren und Vorbildern zu diskutieren. Diese Auseinandersetzungen haben unsere Bildsprache stark verändert und verbessert. Äußeres Zeichen ist der stark gewandelte Einsatz des Lichts. Vom strahlenden, weichen Ausleuchtungs-Licht haben wir uns verändert in Richtung auf ein viel dramatischeres, härteres und extremeres Licht. Wo früher gefällige Ausleuchtung dominierte, sind heute Kontraste, Überstrahlungen und viel Gegenlicht. Softboxen, Schirme und ähnliche Hilfsmittel setzen wir kaum noch ein. Das erste Licht, das wir setzen, ist oft ein hartes Gegenlicht. Dann kommt vielleicht ein Detail- oder Effektlicht. Und dann vielleicht eine leichte Aufhellung von vorne.

    Unserer Technologie-lastigen Fotografie hat das sehr gut getan. Die Bilder sind deutlich stärker, dramatischer und emotionaler als vor zwei Jahren.

    Ein großes Thema derzeit ist bei uns die Symbolisierung von Ideen, zumal in weniger attraktivem Umfeld. Wie schafft man es, ein spannendes, aussagekräftiges und inhaltlich packendes Bild zu gestalten, auch unter widrigen Umständen? Das ist ein offener Prozess, wir nähern uns, aber hier sind noch viele Ziele zu erreichen.


    Themen und Spezialisierung

    Die konsequente Konzentration auf die Welt der Arbeit, auf Projekte im Zusammenhang mit Spitzen- und Zukunftstechnologie und auf brandheiße Themen wie Personalmarketing und Mitarbeitergewinnung hat uns sehr nach vorne gebracht, unsere Akquise und unsere Arbeit beflügelt. Mehr denn je sind wir nicht einfach Fotografen, die fotografieren können, sondern Spezialisten auf einem Gebiet, dessen Inhalte uns interessieren, mit denen wir uns identifizieren und die wir lieben. Das schätzen unsere Kunden, und das gibt uns das gute Gefühl, am genau richtigen Ort tätig zu sein. Mit allen Optionen für weitere Entwicklungen.


    Fazit

    Fotografie ist Arbeit mit Menschen. Mit Freunden, Partnern, Mitarbeitern, Kunden, Modellen, Interessensgruppen, Mitarbeitern, Experten, Spezialisten – eben mit all den ganz normalen Menschen wie Du und Ich… Technik, Equipment und Verfahren spielen dabei nur eine, wenn auch eine durchaus wichtige, Rolle. Viel essentieller ist jedoch, ein Gefühl und eine Haltung dafür zu entwickeln, was man machen möchte, warum man das machen möchte und wie man das machen möchte. Fotografie ist eine Lebensentwicklungsaufgabe. Und die ist auch im achten Jahr mit Canon mitnichten abgeschlossen.

    Es bleibt spannend!

    In diesem Sinne meine Bitte an alle Fotografen: Bleibt dran! Macht Euer Ding! Shoot what you loves!

    VG
    Christian


    Industrie-Fotograf Christian Ahrens aus Köln: Unternehmensfotografie / Corporate-Fotografie für Kommunikation, Marketing, PR und für Personalmarketing-Projekte.


    Kommentar

    • Lanzi
      Free-Member
      • 07.02.2007
      • 692

      #3
      AW: Mein 8. Jahr mit Canon

      Lesenswert, wie in den Jahren zuvor auch.
      Danke fürs Teilen Deiner Gedanken und Erfahunrgen!

      Kommentar

      • Andreas Koch
        Moderator
        • 21.05.2003
        • 5399

        #4
        AW: Mein 8. Jahr mit Canon

        Danke Christian, für deinen interessanten Bericht!

        Ich schau auch immer gerne von Zeit zu Zeit in deinen lesenswerten Blog rein.

        Weiterhin viel Erfolg und viele Grüße,

        Andreas
        Meine Bilder bei flickr

        “Der Sinn einer Kamera ist nicht, glatte und unverrauschte Pixelmengen mit bester Schärfe in den Rändern zu produzieren, sondern BILDER.“
        (J. Denter)


        Kommentar

        • HJKoester
          Free-Member
          • 10.03.2005
          • 434

          #5
          AW: Mein 8. Jahr mit Canon

          Schöner Bericht, auch in seiner Ausführlichkeit. Besonders interessant auch die Hinweise zur Änderung in der Lichtkonzeption und der Weiterentwicklung als Fotograf.

          Ich lese Deine Artikel immer gerne.

          Danke, Hans-Jürgen

          Kommentar

          • extremeshopper
            Free-Member
            • 31.08.2005
            • 2089

            #6
            AW: Mein 8. Jahr mit Canon

            Jedes Jahr ein Highlight hier im Forum, auf das ich mich freue und gerne lese ...und einen auf den Boden der Tatsachen zurückholt (man kann sogar mit Fotos aus "Steinzeitkameras" Geld verdienen - wie wunderbar und doch so unvorstellbar für Viele von uns!)

            Kommentar

            • Christian Ahrens
              Free-Member
              • 26.01.2004
              • 2723

              #7
              AW: Mein 8. Jahr mit Canon

              Zitat von extremeshopper Beitrag anzeigen
              ?..man kann sogar mit Fotos aus "Steinzeitkameras" Geld verdienen - wie wunderbar und doch so unvorstellbar für Viele von uns!...
              Hi,

              Darauf kommt es in der Tat praktisch ueberhaupt nicht an: Ob man mit dem aktuellsten, zweitaktuellsten oder womöglich noch ältern Gerät anrückt, spielt überhaupt keine Rolle. Allerdings würde eine 1 Ds (die erste Ds!) immer mehr beeindrucken als eine 5D - zumindest unter den selbst Fotografierenden unter unseren Kunden. Verrueckte Welt!

              VG
              Christian

              Kommentar

              • extremeshopper
                Free-Member
                • 31.08.2005
                • 2089

                #8
                AW: Mein 8. Jahr mit Canon

                Ist halt wie bei den Autos - größer ist halt besser!
                Aber es kommt eben auch immer auf den Einsatzbereich an. Ich habe erst vor kurzem mein Ds III hergegeben und eine kleine 5D III geholt. Ist zwar ein Abstieg, bringt mir aber bei meinen Hochzeitsreportagen in dunklen Kirchen und Restaurants eben doch eine Leistungssteigerung.

                Kommentar

                • Christian Ahrens
                  Free-Member
                  • 26.01.2004
                  • 2723

                  #9
                  AW: Mein 8. Jahr mit Canon

                  Hi,

                  sicherlich eine sinnvolle Entscheidung, zumal die 5dIII ja nun wohl einen guten AF hat. Man muss das Werkzeug wählen, was einem weiter hilft.

                  VG
                  Christian

                  Kommentar

                  • Christian Ahrens
                    Free-Member
                    • 26.01.2004
                    • 2723

                    #10
                    AW: Mein 8. Jahr mit Canon

                    Hi,

                    Noch eine schöne Ergänzung: Der im Ursprungsposting geschilderte Ausfall des
                    EX 550 hat das Forenmitglied FotoKnobi veranlasst, eine Blitzempfehlung auszusprechen. Und zwar diese hier:

                    Yongnuo YN 560

                    Ein Handblitz rein manueller Art. Solide gefertigt, gut zu bedienen. Und bei einem Preis von ca. 47 Euro (!) brutto konkurrenzlos günstig.

                    Beii dem Preis kann man nichts falsch machen. Also habe ich mir einen bestellt und heute bei einem Shooting am Köln-Bonner Flughafen bei einem Unternehmen, das Aircraft-Services anbietet, erstmals eingesetzt.

                    Nun: er tut's. funktionierte absolut einwandfrei, lud zügig nach und war eine willkommene Ergänzung im Fotokoffer.

                    Vielen Dank für den Tipp!

                    Beste Grüße
                    Christian

                    Kommentar

                    • Jan Bleil
                      Free-Member
                      • 02.05.2005
                      • 2262

                      #11
                      AW: Mein 8. Jahr mit Canon

                      Vielen Dank für deine Erfahrungen, welche immer wieder gerne lese!

                      Kommentar

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