Der Markt ist überschwemmt mit Amateuren
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AW: Der Markt ist überschwemmt mit Amateuren
Hi,
naja, das ist ein höchst individueller Blick auf einen Beruf, gesehen von einem sehr jungen Menschen, der nicht rechtzeitig erkannt hat, das die handwerkliche Ausbildung in einem schlechten Betrieb die Sache einfach nicht wert ist.
Fotografie findet woanders statt.
Viele Grüße
Christian
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AW: Der Markt ist überschwemmt mit Amateuren
Zitat von Christian Ahrens Beitrag anzeigennaja, das ist ein höchst individueller Blick auf einen Beruf, gesehen von einem sehr jungen Menschen
Ich würde den Beruf selber nie in Betracht ziehen, und halte mich zudem komplett aus dem Markt heraus (d.h. ich muss auch nicht den Preis für mein Equipment wieder reinholen).
Ich betrachte den Beruf Fotograf wirtschaftlich als sehr schwierig, selbst "verdiente Fotografen" haben dies zu spüren. Mein Nachbar ist Fotograf und ist kurz vor der Rente (er ist ca. 60 Jahre). Das Studio läuft schleppend, die lukrativen Aufträge aus der Wirtschaft sind zurück gegangen. Die Konkurrenz ist halt groß geworden. Er wird das durchziehen, aber die Zeiten waren besser.
Oft haben Firmen z.B. "fotografiebegeisterte Mitarbeiter", die ihr Hobby auch im Beruf betreiben. Seit >10 Jahren wird z.B. kein Fotograf mehr für Produktfotos meines Arbeitgebers engagiert. Ein Kollege (und Freizeitfotograf) macht dies seitdem mit. Equipment bezahlt die Firma, die Arbeitsstunden natürlich auch. Peter hat dabei die Freiheit sein Equipment (im Rahmen) auch selbst auszusuchen. Logisch dass er sich gerne bereit erklärt alle Fotojobs zu übernehmen.
Für mich bedeutet ein Job erstmal Sicherheit, dies gilt *besonders* für junge Menschen, da deren Rücklagen gering und das zur Verfügung stehende Equipment klein ist. Scheinbare Sicherheit (da geregeltes Einkommen ohne eigene Investitionen) wird in dem Artikel erwähnt, und dieser "höchst individuelle Blick" hat durchaus seine Berechtigung.
PS: Meine Tochter könnte meine (nicht kleine) DSLR Ausrüstung jederzeit nutzen, wenn sie Fotografin werden wollte. Sie hat nie danach gefragt, auch würde ich es ihr nicht empfehlen.
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AW: Der Markt ist überschwemmt mit Amateuren
Nein das arme Kind... Schlimm das es nicht als Lehrling in 5 Sterne Hütte n um die halbe Welt gekart wird um dann auf ner geführten Safari Land, stillhaltende Ureinwohner und tolle wilde Tiere fotografieren dürfte, National Geografik wäre ja wohl das mindeste was man als Stift erwarten kann.
Bei der Jobwahl ne vollrosabrille aufgehabt und zu viel zu spät den eigenen Fehler korrigiert.
Passt zu dem was bei uns an Schülern ankommt die sich etwas dazu verdienen möchten oder schnell noch nen halbes Jahr arbeiten wollen bevor ne Lehre oder Weiterbildung ansteht, wundert mich nicht das Handwerkliche Berufe Schwierigkeiten haben Nachwuchs zu finden. 90% kommt mit ner Riesen Klappe und Ahnung von alles und scheitert meist nach 2 Tagen an leichten oder mittleren körperlichen Tätigkeiten, die hälfte Schaft es nicht mal ne Woche pünktlich um 6 ausgepennt zur Arbeit zu erscheinen und 100% der Muckibudenkinder sind mit körperlicher Tätigkeit völlig inkompatibel, wenn die dann noch den genialen Brain gleichzeitig etwas nutzen müssen um eine Machine zu bedienen ist es ganz aus.
Und am Ende findet sich immer ne Gruppe die Schuld haben, und wenn es syrische Flüchtlinge sind...
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Zitat von Carsten Gerlach Beitrag anzeigenNein das arme Kind ... Bei der Jobwahl ne vollrosabrille aufgehabt und zu viel zu spät den eigenen Fehler korrigiert.
Zitat von Carsten Gerlach Beitrag anzeigenPasst zu dem was bei uns an Schülern ankommt ...
Zitat von Carsten Gerlach Beitrag anzeigenUnd am Ende findet sich immer ne Gruppe die Schuld haben, und wenn es syrische Flüchtlinge sind...
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Hi,
was da aus der Lehrzeit der jungen Dame beschrieben wird, erscheint schon glaubwürdig. Wir haben auch einmal ausgebildet (bzw. jemanden zur Fotografin umgeschult), die im zweiten Jahr zu uns gekommen ist und von ähnlich ausbeuterischen Zuständen im Portraitstudio berichtet hat (da war es noch schlimmer, da durften die Lehrlinge im Laden Bilderrahmen verkaufen und Kameras noch nicht mal anfassen).
Der Deal bei einer klassischen handwerklichen Ausbildung ist ja: Wissen gegen Mitarbeit. Aber dann muss ein Betrieb auch Wissen vermitteln und junge Leute fördern. Das scheint hier sehr sträflich vernachlässigt worden zu sein.
Aber unabhängig davon: Fotograf zu sein ist nach wie vor ein geiler Beruf, vor allem, wenn man ein Sujet gefunden hat, das einen wirklich begeistert und in dem man erfolgreich sein kann. Aber die klassische Ausbildung im Portraitstudio würde ich niemandem mehr empfehlen, außer vielleicht, wenn es ein _wirklich_ gut geführter und spannender Laden ist und der Ausbilder nicht nur ein guter Fotograf ist, sondern auch einer, der sich seiner Aufgabe verantwortungsvoll annimmt.
Ich würde jungen Menschen immer empfehlen, Fotografie zu studieren oder sich in einer anspruchsvoll arbeitenden privaten Akademie ausbilden zu lassen. Das Wichtigste dabei ist nicht, die Technik zu erlernen und zu erproben, sondern überhaupt herauszufinden, was für ein Fotograf man sein will und in welche Richtung man sich entwickeln möchte.
Viele Grüße
Christian
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Zitat von hs Beitrag anzeigenEin wenig bissig aber...
Gestern Nachmittag musste ich bei Sky/Spiegel TV für eine Doku "Superwaffen aus dem zweiten Weltkrieg"und hinterher irgendwas mit U-Booten den Kindersicherungscode eingeben...
Auf der anderen Seite dürfen "Kinder" heutzutage mit über 200 auf der Autobahn brettern mit ihrem Erziehungsberechtigten nebenbei, oder als 16jährige riesige Traktoren die größer und schwerer als LKWs sind auf unseren Straßen bewegen.
Irgendwas passt da nicht mehr so ganz zusammen in unserer Welt, wird immer extremer.
Zitat von hs Beitrag anzeigenLässt sich sicher auch auf andere Berufe übertragen.
Zitat von hs Beitrag anzeigenSo politisch wollte/würde ich nicht gehen,
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Zitat von Christian Ahrens Beitrag anzeigenAber unabhängig davon: Fotograf zu sein ist nach wie vor ein geiler Beruf, vor allem, wenn man ein Sujet gefunden hat, das einen wirklich begeistert und in dem man erfolgreich sein kann.
Ich trenne Hobby und Beruf rigoros, ich lass mir nicht ins Hobby reinreden, basta. Beim Beruf habe ich da keine Chance, da muss ich mir reinreden lassen, da versuche ich aber auch soviel wie möglich Spaß einfließen zu lassen.
Als Softwareentwickler ist man ziemlicher Freigeist, soll heissen es gelingt mir eigentlich ganz gut.
Zitat von Carsten Gerlach Beitrag anzeigenTja, man soll wohl etwas bissig sein wenn man von einem Livemusikabend kommt was 2 Euro gekostet hat und 3 Bands richtig gut gespielt haben welches vom Haus der Jugend organisiert wurde und dort nicht mal Bier verkauft werden durfte weil dort Jugentliche ihren Dienst am Tresen machten, das aber wiederum bis Mitternacht... war trotzdem nen super Abend, dafon mal abgesehen.
Zitat von Carsten Gerlach Beitrag anzeigenIch arbeite in einem anderen Beruf... Holzindustrie/Holzverpackungen.
Zitat von Carsten Gerlach Beitrag anzeigenOhh, das war ganz und gar nicht politisch gemeint.
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"Der Markt ist überschwemmt mit Amateuren."
Ja, das mag inzwischen so sein. Auch ich zähle mich heute zu dieser Gruppe der Foto-Amateure.
Meinen ursprünglichen Ausbildungsberuf gibt es heute nicht mehr!
Flexibilität hilft aber ungemein sich an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen.
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Zitat von werner.bennek Beitrag anzeigenFlexibilität hilft aber ungemein sich an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen.
Je flexibler ich sein muss umso weniger kann ich im voraus planen und so weniger wird es mir auch möglich sein längerfristig zu investieren.
Als Berufsanfänger, also bei Null startend, fehlt es an allem. Equipment, Connections, das Studio ... überhaupt erstmal das Minimaleinkommen was man fürs Leben braucht.
Oft ist das einzige (aber wichtigste) Grundkapital eines Berufsanfängers der Kopf. Man braucht eine Vorstellung wie das Geschäft laufen soll. Gibt es den Bedarf und somit die Möglichkeit Arbeit und damit Umsatz zu generieren? Kann ich mich mit neuen Ideen einbringen und wird mein Engagement auch Abnehmer finden? Ist auf dem Markt überhaupt flüssiges Geld für das eigene Angebot vorhanden? Wieviele tummeln sich im Teich (die Konkurrenz, d.h. auch die Amateure)?
Wer sich bzgl. solcher Fragen unsicher ist sollte lieber eine Festanstellung in Erwägung ziehen, da man Fehleinschätzungen als Selbstständiger früher oder später mit Konkurs abwickelt.
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Hallo Carsten,
kleiner Nachtrag:
Zitat von Carsten Gerlach Beitrag anzeigen90% kommt mit ner Riesen Klappe und Ahnung von alles und scheitert meist nach 2 Tagen ...
Zitat von Album Silber, Song: High o pieVon gar nix ne Ahnung und zu allem eine Meinung
Was nicht geht, dass geht halt nicht. Das lernt selbst der Dümmste irgendwann unter Schmerzen.
Der von Stoppok zitierte "High o pie" ist i.a. nur eine kurze Phase eines unerfahrenen Menschen.
VG Helmut
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Mich irritiert der Text sehr. Das liegt an Sätzen wie "Ich liebe die Natur und malte mir aus, auf Reportagereisen exotische Tieren zu jagen", die ich nicht in Einklang bringen kann mit zwei Bewerbungen bei "Porträtstudios" u. a. in einem Einkaufszentrum. Wenn sie den Weg entbehrungsreicher Lehrjahre und ertragreicher Meisterjahre einschlägt, dann führt der selbstredend nicht zu spannenden Reportagereisen, sondern dahin, selbst an geeignetem Ort ein "Porträtstudio" zu eröffnen und Angestellte, die keine fotografische Ausbildung brauchen, dort die Schlangen, die sich hoffentlich auch bei ihr einfinden, abarbeiten zu lassen.
Wenn "20 Kunden" Schlange stehen, "acht Stunden" täglich "im Zehn-Minuten-Takt Pass- und Bewerbungsbilder" gemacht werden, dann ist das ein überraschender und klarer Beleg dafür, dass eben nicht "jeder Respekt für meinen Beruf ... verloren gegangen" ist. Im Gegenteil: Die Leute stellen sich ja beim Profi an und nehmen Geld in die Hand, anstatt ihre Pass- und Bewerbungsbilder selbst zu machen.
Ein Problem könnte dabei sein, dass der zehn Minuten Takt keinen Raum lässt für klärende Worte und die Berichtende mitunter wohl kreativer sein wollte als der prinzipiell "unhöfliche" Kunde und irgendwo aufgegriffen hatte, dass es "zurzeit" üblich sei, "den Bildern manchmal Körperteile anzuschneiden". Üblich ist das eigentlich spätestens seit Werner Gräffs "Es kommt der neue Fotograf!" 1929. Mögen müssen es Kunden dennoch nicht. Reden hilft, Auswahl wäre super. Hätte sie dann mal die Möglichkeit, sich anders zu beweisen, weil Freunde heiraten und sie fragen, ob sie nicht fotografieren könne, lautet die Antwort, sie wolle lieber feiern. Hmmm.
Das ist alles so schrecklich vorurteilsbeladen. Herausragender Satz: "Der Markt ist überschwemmt mit Amateurfotografen, die sich eine Facebook-Seite und eine Spiegelreflexkamera zulegen und dann für ein paar Euros Bilder machen." Wer am Markt ist, ist per definitionem Profi, nicht Amateur, mit Ausbildung hat das nichts zu tun. Insbesondere die Leute, die mit Fotoreportagen ihre Brötchen verdienen, haben vermutlich in keinem einzigen Fall im Porträtstudio begonnen und in den wenigsten Fällen auch nur eine fotografische Ausbildung absolviert. Sie sind Quereinsteiger mit hoher Eigeninitiative, Journalisten, Künstler, Weltenbummler, Abenteurer.
Das Phänomen, sich mit Fotografie etwas dazu zu verdienen - ob für eine Lokalzeitung, mit Kalendern, Bildbänden, durch besondere Reisebilder - ist sehr alt und hat nichts mit der Digitalisierung zu tun. Heute fotografieren mehr Leute als früher, ja. Heute schreiben auch mehr Leute als früher. Heute kochen auch mehr Leute als früher. Manchmal ist Geld im Spiel, manchmal bleibt es reines Hobby.
Sie sagt, "gegen diese billige Konkurrenz anzukommen, ist schwer". Dabei schaute sie täglich auf die Warteschlangen vorm Passbildstudio (sofern die da tatsächlich stehen, was mich überracht). Sie sagt: "Ich hatte Glück, überhaupt einen festen Job zu haben." Fulltime für 300 Euro (kriegt ein Lehrer für vier Vertretungsstunden, glaub ich), später 680 Euro im Monat? Sie, die sich über "Amateure", die "für ein paar Euros Bilder machen", aufregt, gibt sich hin für einen Lohn, der nicht mal eine Wohnungsmiete reinbringt. Das ist auch für Lehrjahre nicht okay.
Jetzt macht sie "eine zweite Ausbildung zur Mediengestalterin für Digital und Print". Da dürfte sie dann wieder auf nölende Kunden und jede Menge Quereinsteiger (Grafikdesign-Jobs helfen nicht zuletzt Künstlern oft beim Überleben) treffen. Sie wird weiterhin in Kunstlichtbuden hocken, statt mit Kamera oder anders unterwegs zu sein.
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Zitat von h3 Beitrag anzeigenMich irritiert der Text sehr.
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Zitat von hs Beitrag anzeigenHallo Carsten,
Diesen Zeitgeist hat Stefan Stoppok bereits 1995 vortrefflich beschrieben.
Was ich nicht glaube, dass alle so sind. In jeder Generation gibt es Ausreißer, wenige Gute und Schlechte, und der absolute Großteil (>95%) integriert sich in der Gesellschaft.
Was nicht geht, dass geht halt nicht. Das lernt selbst der Dümmste irgendwann unter Schmerzen.
Nein, der dummste gibt nach kurzer Zeit unter Schmerzen auf. Denn wenn er lernen würde hätte er kaum noch schmerzen.
Sicherlich sind nicht alle so, es kommen ja nicht alle zu uns... Und da bin ich echt froh drüber.
Zitat von h3 Beitrag anzeigenMich irritiert der Text sehr.auch leicht bissig
ich mag das.
Wenn ich mir die Aussagen von dem Verfasser/in der Zeilen durchlese,
Habe ich ein Bild von einer Antiautotären erzogen bzw verzogenen Göre vor Augen die zwar ihren Namen tanzen kann, aber jetzt ins richtige Leben geworfen wurde das ein Stück weit entfernt von ner antibakteriellen wohlbehaltenen Prinzesschenkindheit entfernt ist.
Erinnert mich auch an meine Ex Nachbarin, Frau rücksichtslose Studienrätin aus Frankfurt mit ihrem Abi 1 doofkind was unbedingt Tierärztin werden wollte weil sie glaubte das man alles gesundstreicheln kann. Als Veganerin könnte sie es ja auch mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren mit Massenmördern in einem Schlachthof ein Teil der Ausbildung machen zu müssen. Tja, nun hält sich das schlaue Abi 1 Kind mit Gelegenheitsjobs wie Regale befüllen im Supermarkt oder putzen bei Speigelblankirgendwas über Wasser. Und das hier in einer Region wo die Wirtschaft von eiligen Turisten, Landwirtschaft und unseren Skandinavischen Nachbarn lebt, an denen die meisten Leute die was weiter kommen wollen 2-3 Sprachen beherrschen oder zumindest das meister verstehen müssen.
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Zitat von Carsten Gerlach Beitrag anzeigenWenn ich mir die Aussagen von dem Verfasser/in der Zeilen durchlese, ...
Die Altersstruktur zeigt die Verteilung der Bevölkerung nach Alter. Besonders viele Einwohner in Deutschland gehören zu den älteren Altersgruppen.
Das Problem nennt sich "Demografischer Wandel". Dass der "zahlenreich geringe, aber überfettete Nachwuchs" in wenigen Jahren ins Kotzen kommt macht die Situation für uns "dann Rentner" nicht wirklich einfacher.
Jetzt wurde es doch etwas politisch.
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