Ist weniger mehr?

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  • hardliner
    Free-Member
    • 02.12.2007
    • 711

    #1

    Ist weniger mehr?

    Diese Frage stelle ich mich wenn man die Masse an Möglichkeiten in Lightroom anschaut wo man am Bild was drehen kann. Man dreht am Schwarzwert, Aufhelllicht. Man erhöht von gewissen Farben die Sättigung den Kontrast. Und so weiter.....

    Man hat so viele Möglichkeiten das man oft als Neuling (das bin ich nämlich) oft den Überblick verliert was den wirklich am Bild zu verbessern ist. Letztenendes kann es dann dazu kommen das man meint man muss an jeder Schraube drehen und verschlechtert somit das Bild.

    Ist dann weniger verändern mehr? Sollte man bei der Fülle der Einstellmöglichkeiten wirklich immer nur dezent und sehr überlegt die Korrekturen durchführen? Wie handhabt ihr das? Bei einem Shooting (z.B. Hochzeit) sind es letztenendes sehr viele Bilder die dann bearbeitet werden. Nach der Vorauswahl und Bewertung bleiben dann die besseren Fotos übrig. Nur das sind aber immer noch eine Menge Bilder. Bearbeitet ihr alle einzeln oder versucht ihr mit einheitlicher Verbesserung der Masse an Bilder Herr zu werden?

    Über eure Erfahrung und Tips würde ich mich sehr freuen.

    lg

    Danjel
  • ThomasBl
    Free-Member
    • 09.05.2005
    • 476

    #2
    AW: Ist weniger mehr?

    Eine Kombination aus allem.

    Generell: Wenn ich das Foto gleich richtig machen kann (Belichtung, Schnitt), dann tue ich das auch (bzw. versuche es). Das spart Nachbearbeitung.

    Die grundsätzliche Regel bei mir: Nur dann etwas ändern, wenn es mir optisch auch auffällt. Sicher kannst Du bei LR so ziemlich alles ändern, aber das musst Du nicht.

    Wichtig ist, dass Du im Kopf eine Zielvorstellung des Bildes hast, auf die Du hinarbeiten möchtest. Du hast beim Fotografieren ja auch ein Bild im Kopf gehabt oder wolltest die Stimmung vor Ort einfangen.

    Und lass Dich nicht von den Zahlenwerten irritieren. Wichtig ist, wie sich das Bild ändert, nicht der Wert des Parameters.

    Hilfreich ist, eine gute, universelle Standardentwicklung als Ausgangsbasis zu haben. Mit den Kameraprofilen liefert LR mittlerweile einen ordentlichen Startpunkt.

    Bei der Frage individuelle vs. Serienänderungen: Kommt drauf an. Manchmal gibt es Änderungen, die auf einer ganzen Serie identisch sinnvoll sind, manchmal auch nicht. Lass Dein Auge entscheiden.

    Du hast einen mächtigen Werkzeugkasten vor Dir, der auch nicht billig war. Aber genau wie beim Reparieren und Werken ist es nicht zielführend, immer alle Werkzeuge zu benutzen, nur weil man sie hat. Wichtig ist eher, dass der genau passende Schraubendreher dabei ist und man ihn auch fachmännisch benutzt.

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    • elastico
      Free-Member
      • 22.11.2007
      • 529

      #3
      AW: Ist weniger mehr?

      Bei eigenen Fotos - siehe Thomas. Du solltest selbst (am besten sogar vorher) wissen, wie das Bild Deiner Meinung nach aussehen/wirken soll. Dann nutze die Regler und mache es.

      Bei fremden Fotos ist das oft anders. Ich bekomme demnächst wieder 200+ Bilder die ich bearbeiten soll. Auftrag: "mach die mal gut - wir vertrauen auf Deine Erfahrungen". Danke auch ... Da hilft dann nur sichten, überlegen wie es vor Ort wirklich gewesen sein könnte, sich in die Situation hineinversetzen und dann versuchen mit den Reglern das hin zu biegen, was dem wohl am nähsten kommt. In meinem Fall wird dies oft knifflig genug, weil ich natürlich keine RAW bekomme, sondern JPG aus diversen Kompakt-Kameras.
      Da hilft es dann natürlich, wenn man schon weiß was welcher Regler eigentlich tut. Also: einfach viel ausprobieren und Mut zum Experiment. Dann geht es mit der Zeit immer schneller und plötzlich fragt man sich, warum LR da nur so wenige Regler hat

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      • Prophetli
        Free-Member
        • 10.01.2008
        • 877

        #4
        AW: Ist weniger mehr?

        Und lass Dich nicht von den Zahlenwerten irritieren. Wichtig ist, wie sich das Bild ändert, nicht der Wert des Parameters.
        Das heisst übersetzt: Vertraue auf deinen Monitor? Wenn da nicht EIZO draufsteht und der kalibriert ist würd ich quasi die Finger von solchen Korrekturen lassen. Bin selbst da schon x-mal drauf reingefallen.

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        • hardliner
          Free-Member
          • 02.12.2007
          • 711

          #5
          AW: Ist weniger mehr?

          Also einmal hab ich kein EIZO aber dafür zumindest den Monitor kalibriert mit Pantone Huey pro.

          Die Frage stellt sich ob man entweder nur die reale Umgebung so nah wie möglich abbilden möchte oder man dem Bild doch ein wenig mehr Brillianz, Kontrast und Sättigung gibt wo es nämlich dann vom realen etwas oder stark abweicht.

          Man kann nämlich sehr schnell die Farbe des Grases einen unnatürlichen Farbton verpassen (ein zu starkes fast giftiges grün) und wenn man in sich versunken ist merkt man es erst wenn man eine Weile Abstand vom Bearbeiten nimmt.

          Wo ich auch zu kämpfen habe ist das der Export der Bilder immer als jpeg nochmal dunkler sind als in Lightroom selber.

          Hat jemand das Phänomen auch?

          lg

          Danjel

          P.S: Vielen Dank für eure Antworten...

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          • ThomasBl
            Free-Member
            • 09.05.2005
            • 476

            #6
            AW: Ist weniger mehr?

            Zitat von hardliner Beitrag anzeigen
            Wo ich auch zu kämpfen habe ist das der Export der Bilder immer als jpeg nochmal dunkler sind als in Lightroom selber.
            Das spricht dafür, dass Dein jpg-Betrachter nicht das Monitorprofil berücksichtigt (wie es LR und PS tun).
            Schau Dir die jpgs mal mit Firefox 3 an. Hier musst Du aber einmalig über about:config den parameter gfx.color_management.enabled auf true setzen. Dann sollten die jpgs dort so aussehen wie die Ursprungsbilder in LR.

            Hast Du ein Wide-Gamut-Display? Dass dort die Bilder dunkler, also in erster Linie mit satteren Farben angezeigt werden, wenn das Monitorprofil in der Anwendung nicht greift, ist normal.

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            • ThomasBl
              Free-Member
              • 09.05.2005
              • 476

              #7
              AW: Ist weniger mehr?

              Zitat von Prophetli Beitrag anzeigen
              Das heisst übersetzt: Vertraue auf deinen Monitor? Wenn da nicht EIZO draufsteht und der kalibriert ist würd ich quasi die Finger von solchen Korrekturen lassen. Bin selbst da schon x-mal drauf reingefallen.
              Auf irgendetwas muss ich mich verlassen. Eine rein technische Korrektur z.B. nach Histogramm kann vielleicht eine Grundlage sein, aber letzlich muss das Bild optisch gefallen und meinen Vorstellungen entsprechen. Eine kalibrierte und profilierte Umgebung setze ich dafür voraus, sonst ist es in der Tat ein Glücksspiel.

              PS: Bei mir steht NEC drauf, klappt aber trotzdem

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              • Moondragon
                Free-Member
                • 11.01.2008
                • 90

                #8
                AW: Ist weniger mehr?

                Zitat von hardliner Beitrag anzeigen
                Wo ich auch zu kämpfen habe ist das der Export der Bilder immer als jpeg nochmal dunkler sind als in Lightroom selber.

                Hat jemand das Phänomen auch?
                Ich benutze zwar nicht Lightroom sondern DPP, aber das ist mir auch schon oft aufgefallen. Die JPGs erscheinen mir (trotz hoher Qualitätseinstellung) oft dunkler und kontrast-/sättigungsärmer als die CR2s in DPP. Wobei ich aber erwähnen muss, dass mein (Export-)Workflow stark vereinfacht so abläuft: CR2 = (DPP)=> 8/16 Bit TIF =(IrfanView)=> JPG. Ich bin mir nur gerade nicht sicher, ob die Veränderungen schon beim TIF oder erst beim JPG auftauchen. Vielleicht zeigt IrfanView die Bilder auch nur anders an als DPP. Ich werde das bei Gelegenheit mal nachprüfen.

                Zitat von ThomasBl Beitrag anzeigen
                Das spricht dafür, dass Dein jpg-Betrachter nicht das Monitorprofil berücksichtigt (wie es LR und PS tun).
                Schau Dir die jpgs mal mit Firefox 3 an. Hier musst Du aber einmalig über about:config den parameter gfx.color_management.enabled auf true setzen. Dann sollten die jpgs dort so aussehen wie die Ursprungsbilder in LR.
                Ich weiß zwar nicht, ob das bei mir auch der Fall sein könnte (hab in DPP kein extra Farb-/Monitorprofil eingestellt), werd ich aber trotzdem mal ausprobieren.


                Zum Thema:

                Ich hab früher auch immer relativ viel an den Bildern rumgeschraubt (hab z.B. mit 5 oder mehr Kontrollpunkten die Gradationskurve angepasst). Inzwischen versuche ich aber die Bearbeitung auf so wenige Schritte wie möglich zu reduzieren, alleine um die Bearbeitungszeit (vor allem bei vielen Fotos) möglichst gering zu halten.

                Inzwischen habe ich eine relativ gute Voreinstellung und muss meistens nur noch Weißabgleich, ggf. Belichtungskorrektur und den Bildausschnitt festlegen. Änderungen an den Voreinstellungen für Kontrast, Rauschunterdrückung, Farbsättigung usw. nehm ich nur noch bei Bedarf vor. Am meisten Zeit verbringe ich zur Zeit noch mit dem Anpassen des Bildausschnitts, bin da wohl ein bisschen zu perfektionistisch veranlagt.

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                • ThomasBl
                  Free-Member
                  • 09.05.2005
                  • 476

                  #9
                  AW: Ist weniger mehr?

                  Zitat von Moondragon Beitrag anzeigen
                  Vielleicht zeigt IrfanView die Bilder auch nur anders an als DPP. Ich werde das bei Gelegenheit mal nachprüfen.
                  IrfanView interpretiert zwar (nach Aktivierung der Option) die eingebetteten Profile (sRGB, AdobeRGB), ignoriert aber das Monitorprofil des Systems. Je weiter jetzt der Monitor mit seinem Farbumfang vom Standard-sRGB-Monitor entfernt ist, umso krasser sind dann die Darstellungsunterschiede.

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                  • Moondragon
                    Free-Member
                    • 11.01.2008
                    • 90

                    #10
                    AW: Ist weniger mehr?

                    Zitat von ThomasBl Beitrag anzeigen
                    IrfanView [...] ignoriert aber das Monitorprofil des Systems.
                    Ok, danke. Dann wird es wohl daran liegen.

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