Hallo allerseits,
nach Erscheinen der Sanyo Eneloop 2000er Akkus dürften sich viele Fotografen mit der Entscheidung schwertun, welche Ladegerät-Akku-Kombination optimal zum Betrieb eines Auftsteckblitzes (wie z.B die 5xxEX) geeignet ist. Zumal über die Eneloop-Baureihe wahre Wunderdinge erzählt werden. Ich bin der Sache mal meßtechnisch auf den Grund gegangen, als Vergleichspartner habe ich GP2700er gewählt, da GP viel Erfahrung im Bau kleiner Hochstrom-NiMh-Akkus hat.
Die Eigenschaft der geringen Selbstentladung der Eneloop-Akkus wurde nicht getestet und wird daher nachfolgend nicht beurteilt.
Vielleicht eine Vorabbemerkung zum "Energiehunger" von Blitzgeräten: Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass zum Nachladen der Blitzkondensatoren vor allem bei niedriger Speisespannung (Batterie- oder Akkubetrieb) hohe Ströme aus der Spannungsquelle benötigt werden. Aufsteck- und Stabblitze sind daher besonders anspruchsvoll, bei Bestückung mit 4 Mignonakkus fließen schon mal 5-8 A als Maximalwert des Ladestromes bei einem 580EX. Kann dieser Strom nicht geliefert werden, verlängert sich die Ladezeit, da die Energiemenge zu Aufladen des Blitzkondensators auf jeden Fall benötigt wird. Hier sind also Hochstromzellen als LiIon-, NiCd- oder NiMh-Akkus anzuraten.
Zurück zur ursprünglichen Fragestellung: Gemessen wurden jeweils 4 Exemplare der oben angegebenen Mignon-Akkutypen, die angegegenen Zahlenwerte sind Mittelwerte. Als Meßequipment standen mehrere kalibrierte Fluke-Multimeter, ein Meßwiderstand sowie ein intelligentes Ladegerät mit freier Parameterwahl zur Verfügung.
Messung 1 (Kapazität):
Entladung von zwei vollen in Reihe geschalteten Akkus mit einem Strom von 1A auf definiertes Ladeschlussverhalten, Messung der entnommenen Kapazität.
Ergebnis:
Entnommene Kapazität GP2700er ist 1500 mAh
Entnommene Kapazität Eneloops ist 1340 mAh
Interpretation:
Beide Typen verringern ihre Kapazität bei dauerhafter Hochstromentladung merklich, aber im Verhältnis passend zu ihren Herstellerangaben. Keine Aufälligkeiten.
Messung 2 (Innenwiderstand):
Belastung mit einem Widerstand von etwa 0,4 Ohm, Messung des Spannungeinbruchs (bei etwa 2,5 A Strom).
Ergebnis:
Eneloop bricht von 1,45 V auf 0,71 V ein
GP2700 bricht von 1,34 V auf 1,21 V ein
Interpretation:
Die Eneloops haben einen Innenwiderstand von 0,3 Ohm und sind daher nicht für Hochstromanwendungen geeignet, da ihre Spannung bei Belastung zu stark zusammenbricht. Die GP2700er haben einen Innenwiderstand von 0,05 Ohm und sind daher als typische Hochstromzellen zu gebrauchen, die ihre Spannung auch bei Belastung halten. Die hohe Leerlaufspannung der Eneloops läßt die nähere Verwandschaft zu Primärbatterien vermuten.
Zum Eneloop-Ladegerät (getestete Version mit 4 Ladeschächten):
Eine einfache 4-fach-Stromquelle mit 4x230 mA Ladestrom, ohne Detektion des Ladeendes durch deltaU oder ähnliche Verfahren. Durch niedrigen Strom lange Ladezeiten (nach Herstellerangabe 10h für die eigenen Eneloop-Akkus). Bei Teilentladenen Akkus immer Überladung, da Abschaltung nur durch 16h-Timer. Überladung jedoch wegen des geringen Ladestromes unkritisch, d.h. nur mäßige Erhitzung der Akkus. Alles in allem eine Technik wie vor 20 Jahren und nicht vergleichbar mit modernen Schnelladegeräten, aber narrensicher in der Anwendung.
Fragen und Anmerkungen sind willkommen,
Viele Grüße
Bela
nach Erscheinen der Sanyo Eneloop 2000er Akkus dürften sich viele Fotografen mit der Entscheidung schwertun, welche Ladegerät-Akku-Kombination optimal zum Betrieb eines Auftsteckblitzes (wie z.B die 5xxEX) geeignet ist. Zumal über die Eneloop-Baureihe wahre Wunderdinge erzählt werden. Ich bin der Sache mal meßtechnisch auf den Grund gegangen, als Vergleichspartner habe ich GP2700er gewählt, da GP viel Erfahrung im Bau kleiner Hochstrom-NiMh-Akkus hat.
Die Eigenschaft der geringen Selbstentladung der Eneloop-Akkus wurde nicht getestet und wird daher nachfolgend nicht beurteilt.
Vielleicht eine Vorabbemerkung zum "Energiehunger" von Blitzgeräten: Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass zum Nachladen der Blitzkondensatoren vor allem bei niedriger Speisespannung (Batterie- oder Akkubetrieb) hohe Ströme aus der Spannungsquelle benötigt werden. Aufsteck- und Stabblitze sind daher besonders anspruchsvoll, bei Bestückung mit 4 Mignonakkus fließen schon mal 5-8 A als Maximalwert des Ladestromes bei einem 580EX. Kann dieser Strom nicht geliefert werden, verlängert sich die Ladezeit, da die Energiemenge zu Aufladen des Blitzkondensators auf jeden Fall benötigt wird. Hier sind also Hochstromzellen als LiIon-, NiCd- oder NiMh-Akkus anzuraten.
Zurück zur ursprünglichen Fragestellung: Gemessen wurden jeweils 4 Exemplare der oben angegebenen Mignon-Akkutypen, die angegegenen Zahlenwerte sind Mittelwerte. Als Meßequipment standen mehrere kalibrierte Fluke-Multimeter, ein Meßwiderstand sowie ein intelligentes Ladegerät mit freier Parameterwahl zur Verfügung.
Messung 1 (Kapazität):
Entladung von zwei vollen in Reihe geschalteten Akkus mit einem Strom von 1A auf definiertes Ladeschlussverhalten, Messung der entnommenen Kapazität.
Ergebnis:
Entnommene Kapazität GP2700er ist 1500 mAh
Entnommene Kapazität Eneloops ist 1340 mAh
Interpretation:
Beide Typen verringern ihre Kapazität bei dauerhafter Hochstromentladung merklich, aber im Verhältnis passend zu ihren Herstellerangaben. Keine Aufälligkeiten.
Messung 2 (Innenwiderstand):
Belastung mit einem Widerstand von etwa 0,4 Ohm, Messung des Spannungeinbruchs (bei etwa 2,5 A Strom).
Ergebnis:
Eneloop bricht von 1,45 V auf 0,71 V ein
GP2700 bricht von 1,34 V auf 1,21 V ein
Interpretation:
Die Eneloops haben einen Innenwiderstand von 0,3 Ohm und sind daher nicht für Hochstromanwendungen geeignet, da ihre Spannung bei Belastung zu stark zusammenbricht. Die GP2700er haben einen Innenwiderstand von 0,05 Ohm und sind daher als typische Hochstromzellen zu gebrauchen, die ihre Spannung auch bei Belastung halten. Die hohe Leerlaufspannung der Eneloops läßt die nähere Verwandschaft zu Primärbatterien vermuten.
Zum Eneloop-Ladegerät (getestete Version mit 4 Ladeschächten):
Eine einfache 4-fach-Stromquelle mit 4x230 mA Ladestrom, ohne Detektion des Ladeendes durch deltaU oder ähnliche Verfahren. Durch niedrigen Strom lange Ladezeiten (nach Herstellerangabe 10h für die eigenen Eneloop-Akkus). Bei Teilentladenen Akkus immer Überladung, da Abschaltung nur durch 16h-Timer. Überladung jedoch wegen des geringen Ladestromes unkritisch, d.h. nur mäßige Erhitzung der Akkus. Alles in allem eine Technik wie vor 20 Jahren und nicht vergleichbar mit modernen Schnelladegeräten, aber narrensicher in der Anwendung.
Fragen und Anmerkungen sind willkommen,
Viele Grüße
Bela
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